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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschn. Jhr Bau.
kige leichte Steine von der Gallenart. Kundmann
besas aus der Pferdsblase, oder wie ich glaube, aus dem
gemeinschaftlichen Gallengange gelbe blättrige (w) Stei-
ne, die keine Flamme fangen wollten (x). Nicht selten
findet sich ein epidemischer Steinansazz bei den Pfer-
den (y).

Sehr berümt ist der Stein in den Stachelthieren (z),
der auch den Aerzten bekannt, und häutig, im Anfü-
len schmierig (a), sehr bitter ist (b), dem Wasser ei-
nen bittren Geschmakk, und grüne Farbe (c), und, wie
man dafür hält, auch eine medicinische Kraft mit-
theilt (c*).

Derjenige Gallenstein, welchen J. Slare beschrie-
ben, ist röhrig (d), und scheint aus der erstern Klasse
der Rindersteine hergenommen zu sein.

Von den Stachelthiersteinen sind die Schweinssteine
verschieden, den Menschensteinen änlich, ekkig, schwim-
mend (d*), und man findet dergleichen auch in unsern
Säuen. Hingegen stammt derjenige Stein, den man
aus den indianischen Schweinen herbekömmt (e), und
inwendig Fäserchen und Haare hat (f), nicht von der
Art der Gallensteine, noch von denen aus der Gallen-
(u)

blase
(w) Seltenh. p. 229.
(x) VALISN. III.
(y) KRAMER II. p. 176.
(z) Garc. ab ORTA L. I. c. 16.
SEBA T. I. t. 50. f. 1. p. 82.
SPENER de muribus marinis

nicht in allen Stachelthieren DAEL-
MANN p.
156 sind vom Stachel-
thier gegen. REVENHORSTIUM
p.
48. weil sie im Wasser nieder-
sinken, dennoch aber bekräftigt es
VALENTIN polychrest. exot. &
KAEMPFER.
(a) SEBA auch weich BONT
c.
46.
(b) [Spaltenumbruch] VALENTIN append. III.
Epist.
(c) Phil. trans. n. 305. LINN
system. natur ed Belg. T. I. P. 2.
p. 368. SEBA VALENTIN.
(c*) DECKERUS der sie theuer
verkauft.
(d) Bezoar p. 37. seq.
(d*) Sinke unter REVER-
HORST.
(e) SEBA t. 13.
(f) CAMELLI Phil. trans.
n. 305. PIELAT. Thes. ceilan
p. 46. BLUERWYK lithogenes.
p.
14.
(u) BROMEL Act. Lit. Suec.
1725. p.
33.

III. Abſchn. Jhr Bau.
kige leichte Steine von der Gallenart. Kundmann
beſas aus der Pferdsblaſe, oder wie ich glaube, aus dem
gemeinſchaftlichen Gallengange gelbe blaͤttrige (w) Stei-
ne, die keine Flamme fangen wollten (x). Nicht ſelten
findet ſich ein epidemiſcher Steinanſazz bei den Pfer-
den (y).

Sehr beruͤmt iſt der Stein in den Stachelthieren (z),
der auch den Aerzten bekannt, und haͤutig, im Anfuͤ-
len ſchmierig (a), ſehr bitter iſt (b), dem Waſſer ei-
nen bittren Geſchmakk, und gruͤne Farbe (c), und, wie
man dafuͤr haͤlt, auch eine mediciniſche Kraft mit-
theilt (c*).

Derjenige Gallenſtein, welchen J. Slare beſchrie-
ben, iſt roͤhrig (d), und ſcheint aus der erſtern Klaſſe
der Rinderſteine hergenommen zu ſein.

Von den Stachelthierſteinen ſind die Schweinsſteine
verſchieden, den Menſchenſteinen aͤnlich, ekkig, ſchwim-
mend (d*), und man findet dergleichen auch in unſern
Saͤuen. Hingegen ſtammt derjenige Stein, den man
aus den indianiſchen Schweinen herbekoͤmmt (e), und
inwendig Faͤſerchen und Haare hat (f), nicht von der
Art der Gallenſteine, noch von denen aus der Gallen-
(u)

blaſe
(w) Seltenh. p. 229.
(x) VALISN. III.
(y) KRAMER II. p. 176.
(z) Garc. ab ORTA L. I. c. 16.
SEBA T. I. t. 50. f. 1. p. 82.
SPENER de muribus marinis

nicht in allen Stachelthieren DÆL-
MANN p.
156 ſind vom Stachel-
thier gegen. REVENHORSTIUM
p.
48. weil ſie im Waſſer nieder-
ſinken, dennoch aber bekraͤftigt es
VALENTIN polychreſt. exot. &
KÆMPFER.
(a) SEBA auch weich BONT
c.
46.
(b) [Spaltenumbruch] VALENTIN append. III.
Epiſt.
(c) Phil. tranſ. n. 305. LINN
ſyſtem. natur ed Belg. T. I. P. 2.
p. 368. SEBA VALENTIN.
(c*) DECKERUS der ſie theuer
verkauft.
(d) Bezoar p. 37. ſeq.
(d*) Sinke unter REVER-
HORST.
(e) SEBA t. 13.
(f) CAMELLI Phil. tranſ.
n. 305. PIELAT. Theſ. ceilan
p. 46. BLUERWYK lithogeneſ.
p.
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(u) BROMEL Act. Lit. Suec.
1725. p.
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[829/0849] III. Abſchn. Jhr Bau. kige leichte Steine von der Gallenart. Kundmann beſas aus der Pferdsblaſe, oder wie ich glaube, aus dem gemeinſchaftlichen Gallengange gelbe blaͤttrige (w) Stei- ne, die keine Flamme fangen wollten (x). Nicht ſelten findet ſich ein epidemiſcher Steinanſazz bei den Pfer- den (y). Sehr beruͤmt iſt der Stein in den Stachelthieren (z), der auch den Aerzten bekannt, und haͤutig, im Anfuͤ- len ſchmierig (a), ſehr bitter iſt (b), dem Waſſer ei- nen bittren Geſchmakk, und gruͤne Farbe (c), und, wie man dafuͤr haͤlt, auch eine mediciniſche Kraft mit- theilt (c*). Derjenige Gallenſtein, welchen J. Slare beſchrie- ben, iſt roͤhrig (d), und ſcheint aus der erſtern Klaſſe der Rinderſteine hergenommen zu ſein. Von den Stachelthierſteinen ſind die Schweinsſteine verſchieden, den Menſchenſteinen aͤnlich, ekkig, ſchwim- mend (d*), und man findet dergleichen auch in unſern Saͤuen. Hingegen ſtammt derjenige Stein, den man aus den indianiſchen Schweinen herbekoͤmmt (e), und inwendig Faͤſerchen und Haare hat (f), nicht von der Art der Gallenſteine, noch von denen aus der Gallen- blaſe (u) (w) Seltenh. p. 229. (x) VALISN. III. (y) KRAMER II. p. 176. (z) Garc. ab ORTA L. I. c. 16. SEBA T. I. t. 50. f. 1. p. 82. SPENER de muribus marinis nicht in allen Stachelthieren DÆL- MANN p. 156 ſind vom Stachel- thier gegen. REVENHORSTIUM p. 48. weil ſie im Waſſer nieder- ſinken, dennoch aber bekraͤftigt es VALENTIN polychreſt. exot. & KÆMPFER. (a) SEBA auch weich BONT c. 46. (b) VALENTIN append. III. Epiſt. (c) Phil. tranſ. n. 305. LINN ſyſtem. natur ed Belg. T. I. P. 2. p. 368. SEBA VALENTIN. (c*) DECKERUS der ſie theuer verkauft. (d) Bezoar p. 37. ſeq. (d*) Sinke unter REVER- HORST. (e) SEBA t. 13. (f) CAMELLI Phil. tranſ. n. 305. PIELAT. Theſ. ceilan p. 46. BLUERWYK lithogeneſ. p. 14. (u) BROMEL Act. Lit. Suec. 1725. p. 33.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 829. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/849>, abgerufen am 01.05.2024.