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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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III. Abschn. Jhr Bau.

Von Gallensteinen (u), oder von dem verstopften
Gallengange (w), von einen Scirrhus der Leber (x),
von Abcessen (x*), von der Gelbesucht (y), und bei ei-
ner Verwundung der Gallenblase, konnte man den Leib,
durch keinen Gebrauch der Klistire erweichen (z), und
eben dieses geschahe auch, da die Galle durchs Erbre-
chen hinaufgezogen war (z*).

Wenn die peristaltische Bewegung zerstört worden,
so entsteht auch die Trommelsucht. Man hat aber in
dieser Art von Wassersucht, in der Gallenblase einen
Stein, von der Grösse einer Muskatennuß (a), eine
sehr grosse Leber von sechs und dreißig Pfunden mit Ab-
cessen (a*) gefunden. Ein Elephant hatte, da es ihm
an Galle fehlte, einen trokknen Leib (b). Dahingegen
sind die Gedärme sehr zusammengezogen, wenn die Gal-
le in Ueberflusse vorhanden ist (b*)

Es scheinet aber die Blasengalle vorzüglich diesen
Dienst zu leisten, denn es hatte Jemand, da der Leber-
gang offen, und der Blasengang verschlossen war, der
Leib, wegen der geschmakklosen süssen Galle, keine gehö-

rige
(u) [Spaltenumbruch] HOFMANN med. syst.
T. IV. Sect. II. c. 9 PALFYN
anat. chir. Ed. Italic. T. II. p 198.
Ess. of Edimb II. n. 30. ORT-
LOB n. 17. BROMEL Act. Lit.
Succ. 1726. p.
133. bis in den ach-
ten Tag. LUDWIG I. c. sehr har-
ter Koth. Idem tödtlicher Erfolg.
Comm. Litt. Nor. 1738. n. 18.
(w) gesammelter Kot von Ver-
stopfung des ductus eystici. COI-
TER p. 114. BARTHOL. Hist. 43.
Cent. IV.
(x) seltner Stulgang KERKRING
obs.
82.
(x*) Act. Lit. Suec. 1733. p. 110.
(y) FANTON diss. anat. p. 39.
[Spaltenumbruch] bis an den Todt Comm. Nor. 1738.
n.
18.
(z) STUART Phil. trans. n. 414.
da keine Blase da war SCHURIG
p. 232. haematol.
(z*) VALCARENGHI med. rat.
1737. p.
105.
(a) DANGEAU BAGLIV p. 171.
(a*) ZACUT prax. med. mi-
rabil. L. II. obs.
45.
(b) STUKELEY p. 96.
(b*) MORGAGN. sed. caus.
II. Epist.
30.
H. Phisiol. 6. B. L l l
III. Abſchn. Jhr Bau.

Von Gallenſteinen (u), oder von dem verſtopften
Gallengange (w), von einen Scirrhus der Leber (x),
von Abceſſen (x*), von der Gelbeſucht (y), und bei ei-
ner Verwundung der Gallenblaſe, konnte man den Leib,
durch keinen Gebrauch der Kliſtire erweichen (z), und
eben dieſes geſchahe auch, da die Galle durchs Erbre-
chen hinaufgezogen war (z*).

Wenn die periſtaltiſche Bewegung zerſtoͤrt worden,
ſo entſteht auch die Trommelſucht. Man hat aber in
dieſer Art von Waſſerſucht, in der Gallenblaſe einen
Stein, von der Groͤſſe einer Muſkatennuß (a), eine
ſehr groſſe Leber von ſechs und dreißig Pfunden mit Ab-
ceſſen (a*) gefunden. Ein Elephant hatte, da es ihm
an Galle fehlte, einen trokknen Leib (b). Dahingegen
ſind die Gedaͤrme ſehr zuſammengezogen, wenn die Gal-
le in Ueberfluſſe vorhanden iſt (b*)

Es ſcheinet aber die Blaſengalle vorzuͤglich dieſen
Dienſt zu leiſten, denn es hatte Jemand, da der Leber-
gang offen, und der Blaſengang verſchloſſen war, der
Leib, wegen der geſchmakkloſen ſuͤſſen Galle, keine gehoͤ-

rige
(u) [Spaltenumbruch] HOFMANN med. ſyſt.
T. IV. Sect. II. c. 9 PALFYN
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LOB n. 17. BROMEL Act. Lit.
Succ. 1726. p.
133. bis in den ach-
ten Tag. LUDWIG I. c. ſehr har-
ter Koth. Idem toͤdtlicher Erfolg.
Comm. Litt. Nor. 1738. n. 18.
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ſtopfung des ductus eyſtici. COI-
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obſ.
82.
(x*) Act. Lit. Suec. 1733. p. 110.
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n.
18.
(z) STUART Phil. tranſ. n. 414.
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105.
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[897/0917] III. Abſchn. Jhr Bau. Von Gallenſteinen (u), oder von dem verſtopften Gallengange (w), von einen Scirrhus der Leber (x), von Abceſſen (x*), von der Gelbeſucht (y), und bei ei- ner Verwundung der Gallenblaſe, konnte man den Leib, durch keinen Gebrauch der Kliſtire erweichen (z), und eben dieſes geſchahe auch, da die Galle durchs Erbre- chen hinaufgezogen war (z*). Wenn die periſtaltiſche Bewegung zerſtoͤrt worden, ſo entſteht auch die Trommelſucht. Man hat aber in dieſer Art von Waſſerſucht, in der Gallenblaſe einen Stein, von der Groͤſſe einer Muſkatennuß (a), eine ſehr groſſe Leber von ſechs und dreißig Pfunden mit Ab- ceſſen (a*) gefunden. Ein Elephant hatte, da es ihm an Galle fehlte, einen trokknen Leib (b). Dahingegen ſind die Gedaͤrme ſehr zuſammengezogen, wenn die Gal- le in Ueberfluſſe vorhanden iſt (b*) Es ſcheinet aber die Blaſengalle vorzuͤglich dieſen Dienſt zu leiſten, denn es hatte Jemand, da der Leber- gang offen, und der Blaſengang verſchloſſen war, der Leib, wegen der geſchmakkloſen ſuͤſſen Galle, keine gehoͤ- rige (u) HOFMANN med. ſyſt. T. IV. Sect. II. c. 9 PALFYN anat. chir. Ed. Italic. T. II. p 198. Eſſ. of Edimb II. n. 30. ORT- LOB n. 17. BROMEL Act. Lit. Succ. 1726. p. 133. bis in den ach- ten Tag. LUDWIG I. c. ſehr har- ter Koth. Idem toͤdtlicher Erfolg. Comm. Litt. Nor. 1738. n. 18. (w) geſammelter Kot von Ver- ſtopfung des ductus eyſtici. COI- TER p. 114. BARTHOL. Hiſt. 43. Cent. IV. (x) ſeltner Stulgang KERKRING obſ. 82. (x*) Act. Lit. Suec. 1733. p. 110. (y) FANTON diſſ. anat. p. 39. bis an den Todt Comm. Nor. 1738. n. 18. (z) STUART Phil. tranſ. n. 414. da keine Blaſe da war SCHURIG p. 232. hæmatol. (z*) VALCARENGHI med. rat. 1737. p. 105. (a) DANGEAU BAGLIV p. 171. (a*) ZACUT prax. med. mi- rabil. L. II. obſ. 45. (b) STUKELEY p. 96. (b*) MORGAGN. ſed. cauſ. II. Epiſt. 30. H. Phiſiol. 6. B. L l l

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 897. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/917>, abgerufen am 14.05.2024.