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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
von dieser Nothwendigkeit frey sprechen. Man kann
aber dieses Vorgeben noch in Zweifel ziehen, da das ge-
sammte Menschengeschlecht, und die ganz nahe am Flusse
Orinoki wohnende Weiber diesem Naturgesezze unterwor-
fen sind (d). Von den Samojäden lieset man die neuere
Bestätigung (e), daß sie in der That dieser allgemeinen
Regel gehorchen müssen, ob ich gleich nicht leugnen will,
daß bei ihnen die monatliche Reinigung nicht eben allge-
mein seyn mag (f).

Jch berufe mich noch einmal auf das menschliche Ge-
schlecht, ohngeachtet Aristoteles vorlängst behauptet
hat, daß alle Thiere von warmen Blute (g) in gewissen
periodischen Zwischenzeiten durch ihre Geburtstheile, Blut
von sich geben.

So versichern auch theils alte, theils einige unter den
neuern Schriftstellern, vom Affen (h), von der Kuh (i),
von der Hirschkuh (k), von der Stutte (l), vom Hun-
de (m), vom Wallfische (n), vom Rochen (o), Schlei-
en (p), vom Seefische mullus (q), daß diese Thiere, mit
den Frauenspersonen an einerlei Gesezze gebunden sind.

[Spaltenumbruch] (c)
Jch
(d) GUMILLA hist. natur. die-
ses Flusses.
(e) Memoir. sur les Samoyades
p.
43. 44.
(f) Ib. die Weiber der Lappen
haben ihre richtige, aber schwache
Reinigung G. v. SWIETEN. IV.
p. 395 HIPPOCRATES peri aer
hydat. top. p.
65. von den Seithen-
weibern.
(g) Lebendig gebärende Thiere,
welche das Hinterknie beugen, ha-
ben ihre Monatsreinigung Idem.
hist. anim. L. VI. c. 18. gener. anim.
L. I. c.
20. gestehet aber, daß die
Reinigung schwach sey hist. anim.
L. VII. c.
2.
(h) STAHL. p. 770. VERDUC.
usag. I. p. 272. HELVIG. Eph.
[Spaltenumbruch] Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obs.
195. GASSENDUS
im Leben PEI-
RESCI. SANTORIN. catam. n. 5.
DUVERN. posth. II. p. 374. LIN.
k. Acad handling 1754. trim. III.

soll am Loche unter dem Schwanze
etwas Blut geschwizzt haben.
(i) DWARRIS. diss. de catam.
BOHN. p. 227. ARISTOTEL. L.
VI. c.
18. 21. ein Zeichen der Em-
pfängniß sey es, wenn die menses
ausbleiben hist. anim. L. VI. c. 18.
(k) DWARRIS.
(l) ARISTOT. l. c. c. 21.
(m) BLANCHAARD. jaarreg.
Cent. VI. n. 19. DWARRIS. ARI-
STOT. c.
20.
(n) Terr. anstral. II. p. 178.
(o) HELWIG.
(p) Ichthyotheolog. p. 303.
(q) Ibid. p. 304.
(c) Bei geweihten Schenkeln
werden die menses vertrieben LERY.

Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
von dieſer Nothwendigkeit frey ſprechen. Man kann
aber dieſes Vorgeben noch in Zweifel ziehen, da das ge-
ſammte Menſchengeſchlecht, und die ganz nahe am Fluſſe
Orinoki wohnende Weiber dieſem Naturgeſezze unterwor-
fen ſind (d). Von den Samojaͤden lieſet man die neuere
Beſtaͤtigung (e), daß ſie in der That dieſer allgemeinen
Regel gehorchen muͤſſen, ob ich gleich nicht leugnen will,
daß bei ihnen die monatliche Reinigung nicht eben allge-
mein ſeyn mag (f).

Jch berufe mich noch einmal auf das menſchliche Ge-
ſchlecht, ohngeachtet Ariſtoteles vorlaͤngſt behauptet
hat, daß alle Thiere von warmen Blute (g) in gewiſſen
periodiſchen Zwiſchenzeiten durch ihre Geburtstheile, Blut
von ſich geben.

So verſichern auch theils alte, theils einige unter den
neuern Schriftſtellern, vom Affen (h), von der Kuh (i),
von der Hirſchkuh (k), von der Stutte (l), vom Hun-
de (m), vom Wallfiſche (n), vom Rochen (o), Schlei-
en (p), vom Seefiſche mullus (q), daß dieſe Thiere, mit
den Frauensperſonen an einerlei Geſezze gebunden ſind.

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Jch
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ſes Fluſſes.
(e) Mémoir. ſur les Samoyades
p.
43. 44.
(f) Ib. die Weiber der Lappen
haben ihre richtige, aber ſchwache
Reinigung G. v. SWIETEN. IV.
p. 395 HIPPOCRATES peri aer
hydat. top. p.
65. von den Seithen-
weibern.
(g) Lebendig gebaͤrende Thiere,
welche das Hinterknie beugen, ha-
ben ihre Monatsreinigung Idem.
hiſt. anim. L. VI. c. 18. gener. anim.
L. I. c.
20. geſtehet aber, daß die
Reinigung ſchwach ſey hiſt. anim.
L. VII. c.
2.
(h) STAHL. p. 770. VERDUC.
uſag. I. p. 272. HELVIG. Eph.
[Spaltenumbruch] Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obſ.
195. GASSENDUS
im Leben PEI-
RESCI. SANTORIN. catam. n. 5.
DUVERN. poſth. II. p. 374. LIN.
k. Acad handling 1754. trim. III.

ſoll am Loche unter dem Schwanze
etwas Blut geſchwizzt haben.
(i) DWARRIS. diſſ. de catam.
BOHN. p. 227. ARISTOTEL. L.
VI. c.
18. 21. ein Zeichen der Em-
pfaͤngniß ſey es, wenn die menſes
ausbleiben hiſt. anim. L. VI. c. 18.
(k) DWARRIS.
(l) ARISTOT. l. c. c. 21.
(m) BLANCHAARD. jaarreg.
Cent. VI. n. 19. DWARRIS. ARI-
STOT. c.
20.
(n) Terr. anſtral. II. p. 178.
(o) HELWIG.
(p) Ichthyotheolog. p. 303.
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[1068/1104] Weibliche Theile. XXVIII. Buch. von dieſer Nothwendigkeit frey ſprechen. Man kann aber dieſes Vorgeben noch in Zweifel ziehen, da das ge- ſammte Menſchengeſchlecht, und die ganz nahe am Fluſſe Orinoki wohnende Weiber dieſem Naturgeſezze unterwor- fen ſind (d). Von den Samojaͤden lieſet man die neuere Beſtaͤtigung (e), daß ſie in der That dieſer allgemeinen Regel gehorchen muͤſſen, ob ich gleich nicht leugnen will, daß bei ihnen die monatliche Reinigung nicht eben allge- mein ſeyn mag (f). Jch berufe mich noch einmal auf das menſchliche Ge- ſchlecht, ohngeachtet Ariſtoteles vorlaͤngſt behauptet hat, daß alle Thiere von warmen Blute (g) in gewiſſen periodiſchen Zwiſchenzeiten durch ihre Geburtstheile, Blut von ſich geben. So verſichern auch theils alte, theils einige unter den neuern Schriftſtellern, vom Affen (h), von der Kuh (i), von der Hirſchkuh (k), von der Stutte (l), vom Hun- de (m), vom Wallfiſche (n), vom Rochen (o), Schlei- en (p), vom Seefiſche mullus (q), daß dieſe Thiere, mit den Frauensperſonen an einerlei Geſezze gebunden ſind. Jch (c) (d) GUMILLA hiſt. natur. die- ſes Fluſſes. (e) Mémoir. ſur les Samoyades p. 43. 44. (f) Ib. die Weiber der Lappen haben ihre richtige, aber ſchwache Reinigung G. v. SWIETEN. IV. p. 395 HIPPOCRATES peri aer hydat. top. p. 65. von den Seithen- weibern. (g) Lebendig gebaͤrende Thiere, welche das Hinterknie beugen, ha- ben ihre Monatsreinigung Idem. hiſt. anim. L. VI. c. 18. gener. anim. L. I. c. 20. geſtehet aber, daß die Reinigung ſchwach ſey hiſt. anim. L. VII. c. 2. (h) STAHL. p. 770. VERDUC. uſag. I. p. 272. HELVIG. Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 9. 10. obſ. 195. GASSENDUS im Leben PEI- RESCI. SANTORIN. catam. n. 5. DUVERN. poſth. II. p. 374. LIN. k. Acad handling 1754. trim. III. ſoll am Loche unter dem Schwanze etwas Blut geſchwizzt haben. (i) DWARRIS. diſſ. de catam. BOHN. p. 227. ARISTOTEL. L. VI. c. 18. 21. ein Zeichen der Em- pfaͤngniß ſey es, wenn die menſes ausbleiben hiſt. anim. L. VI. c. 18. (k) DWARRIS. (l) ARISTOT. l. c. c. 21. (m) BLANCHAARD. jaarreg. Cent. VI. n. 19. DWARRIS. ARI- STOT. c. 20. (n) Terr. anſtral. II. p. 178. (o) HELWIG. (p) Ichthyotheolog. p. 303. (q) Ibid. p. 304. (c) Bei geweihten Schenkeln werden die menſes vertrieben LERY.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1068. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1104>, abgerufen am 05.05.2024.