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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Die Harnwege. XXVI. Buch.
senkrecht herabläuft, und man hat von allem diesem,
der Hebeammenkunst zum Besten, eine genaue Beschrei-
bung gemacht.

Der öberste Umkreis(b), der zugleich der größte ist,
kömmt ziemlich mit einer wirklichen Ellipse überein.

Die Grenze derselben ist die vorragende Linie des
Heiligbeins (c), so die Queerfortsäzze des ersten Wirbel-
beins abtheilt (d): ferner die vorragende Linie, so die
Darmknochen (e) ebenfalls in zwo ebene Flächen eintheilt,
und endlich am scharfen Rande des Schaamknochens dün-
ne wird, und mit dem öbersten Rande der Mitte des
Schaamknochens in einem Stükke fortgeht (f). Jn die-
ser Gegend sind diese Knochen durch ein knorpliges und
bandartiges Wesen mit einander vereinigt (g).

Von vorne aber bilden die oberen Aeste des Schaam-
knochens, so sich mit dem Darmknochen verbinden(h),
und andre Aeste, so zu dem begegnenden Hüftknochen
herabläufen, und die Aeste eben dieses Knochens, so auf
beiden Seiten zum Schaamknochen stossen, das Bekken
aus.

Seine hintere Wand verschließt das Heiligbein (i),
mit dem damit verbundenen Darmknochen dergestalt,
daß unterwärts, wegen abnehmender Breite des Heilig-
beins, und wegen des Einschnittes des Hüften und heili-
gen Beins (k), die Steismuskeln (l), das stachligt Hei-
lige Band (m), das hökkrigheilige Band, die birnförmige
Muskeln (n), die grossen Gefässe (o), welche aus dem
Bekken laufen, nebst dem grossen Nerven (p) bis zur

Gräte
(b) [Spaltenumbruch] EUSTACH. t. 43. CHE-
SELDEN. t.
19.
(c) Iidem auct.
(d) EUSTACH. t. 43.
(e) Iidem auct. VESALIUS L.
I. c. 29. f. 3. N. O.
(f) Iidem auct. VESAL. ibid.
f. 1. V.
(g) VESAL. p. 672. WINS-
LOW. n.
1.
(h) [Spaltenumbruch] Ibid.
(i) EUSTACH. t. 43.
(k) EUSTACH t. 29. 37. 45.
(l) EUSTACH. t. 36.
(m) Ibid. et. t 29.
(n) EUSTACH. t. 37 38. Tab.
nostr. art pelv. I. II.
(o) Tab. art. pelv. I.
(p) Ibid. EUSTACH. t. 20.

Die Harnwege. XXVI. Buch.
ſenkrecht herablaͤuft, und man hat von allem dieſem,
der Hebeammenkunſt zum Beſten, eine genaue Beſchrei-
bung gemacht.

Der oͤberſte Umkreis(b), der zugleich der groͤßte iſt,
koͤmmt ziemlich mit einer wirklichen Ellipſe uͤberein.

Die Grenze derſelben iſt die vorragende Linie des
Heiligbeins (c), ſo die Queerfortſaͤzze des erſten Wirbel-
beins abtheilt (d): ferner die vorragende Linie, ſo die
Darmknochen (e) ebenfalls in zwo ebene Flaͤchen eintheilt,
und endlich am ſcharfen Rande des Schaamknochens duͤn-
ne wird, und mit dem oͤberſten Rande der Mitte des
Schaamknochens in einem Stuͤkke fortgeht (f). Jn die-
ſer Gegend ſind dieſe Knochen durch ein knorpliges und
bandartiges Weſen mit einander vereinigt (g).

Von vorne aber bilden die oberen Aeſte des Schaam-
knochens, ſo ſich mit dem Darmknochen verbinden(h),
und andre Aeſte, ſo zu dem begegnenden Huͤftknochen
herablaͤufen, und die Aeſte eben dieſes Knochens, ſo auf
beiden Seiten zum Schaamknochen ſtoſſen, das Bekken
aus.

Seine hintere Wand verſchließt das Heiligbein (i),
mit dem damit verbundenen Darmknochen dergeſtalt,
daß unterwaͤrts, wegen abnehmender Breite des Heilig-
beins, und wegen des Einſchnittes des Huͤften und heili-
gen Beins (k), die Steismuſkeln (l), das ſtachligt Hei-
lige Band (m), das hoͤkkrigheilige Band, die birnfoͤrmige
Muſkeln (n), die groſſen Gefaͤſſe (o), welche aus dem
Bekken laufen, nebſt dem groſſen Nerven (p) bis zur

Graͤte
(b) [Spaltenumbruch] EUSTACH. t. 43. CHE-
SELDEN. t.
19.
(c) Iidem auct.
(d) EUSTACH. t. 43.
(e) Iidem auct. VESALIUS L.
I. c. 29. f. 3. N. O.
(f) Iidem auct. VESAL. ibid.
f. 1. V.
(g) VESAL. p. 672. WINS-
LOW. n.
1.
(h) [Spaltenumbruch] Ibid.
(i) EUSTACH. t. 43.
(k) EUSTACH t. 29. 37. 45.
(l) EUSTACH. t. 36.
(m) Ibid. et. t 29.
(n) EUSTACH. t. 37 38. Tab.
noſtr. art pelv. I. II.
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(p) Ibid. EUSTACH. t. 20.
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[436/0472] Die Harnwege. XXVI. Buch. ſenkrecht herablaͤuft, und man hat von allem dieſem, der Hebeammenkunſt zum Beſten, eine genaue Beſchrei- bung gemacht. Der oͤberſte Umkreis (b), der zugleich der groͤßte iſt, koͤmmt ziemlich mit einer wirklichen Ellipſe uͤberein. Die Grenze derſelben iſt die vorragende Linie des Heiligbeins (c), ſo die Queerfortſaͤzze des erſten Wirbel- beins abtheilt (d): ferner die vorragende Linie, ſo die Darmknochen (e) ebenfalls in zwo ebene Flaͤchen eintheilt, und endlich am ſcharfen Rande des Schaamknochens duͤn- ne wird, und mit dem oͤberſten Rande der Mitte des Schaamknochens in einem Stuͤkke fortgeht (f). Jn die- ſer Gegend ſind dieſe Knochen durch ein knorpliges und bandartiges Weſen mit einander vereinigt (g). Von vorne aber bilden die oberen Aeſte des Schaam- knochens, ſo ſich mit dem Darmknochen verbinden (h), und andre Aeſte, ſo zu dem begegnenden Huͤftknochen herablaͤufen, und die Aeſte eben dieſes Knochens, ſo auf beiden Seiten zum Schaamknochen ſtoſſen, das Bekken aus. Seine hintere Wand verſchließt das Heiligbein (i), mit dem damit verbundenen Darmknochen dergeſtalt, daß unterwaͤrts, wegen abnehmender Breite des Heilig- beins, und wegen des Einſchnittes des Huͤften und heili- gen Beins (k), die Steismuſkeln (l), das ſtachligt Hei- lige Band (m), das hoͤkkrigheilige Band, die birnfoͤrmige Muſkeln (n), die groſſen Gefaͤſſe (o), welche aus dem Bekken laufen, nebſt dem groſſen Nerven (p) bis zur Graͤte (b) EUSTACH. t. 43. CHE- SELDEN. t. 19. (c) Iidem auct. (d) EUSTACH. t. 43. (e) Iidem auct. VESALIUS L. I. c. 29. f. 3. N. O. (f) Iidem auct. VESAL. ibid. f. 1. V. (g) VESAL. p. 672. WINS- LOW. n. 1. (h) Ibid. (i) EUSTACH. t. 43. (k) EUSTACH t. 29. 37. 45. (l) EUSTACH. t. 36. (m) Ibid. et. t 29. (n) EUSTACH. t. 37 38. Tab. noſtr. art pelv. I. II. (o) Tab. art. pelv. I. (p) Ibid. EUSTACH. t. 20.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 436. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/472>, abgerufen am 02.05.2024.