Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschn. und deren Saamen.
nes Körpers inseriren(z), und er behauptet, daß sie von
allen Seiten aus den kleinsten Saamengefässen, woraus
jene Knäuel bestünden (a), den Saamen empfiengen (b).

Er beweiset, gegen dem Graaf, daß wirklich der-
gleichen grosser Gang vorhanden sey, und daß er hohl
sey (c); er werde aber von einer grossen Menge Gefässe
von allerlei Art durchbort (d), laufe aber mit seinem ein-
zigen Ende so deutlich in die Oberhode fort, daß aus ei-
nem solchen zerschnittenen Gange, der Saame heraus-
fliesse (e). Er giebt dem Graaf aber zu, daß dieses
Gefässe im Widder mitten durch die Hode laufen und
im Menschen an die weisse Haut angehängt seyn soll (f).
Es ist aber doch der Vortrag dieses Mannes undeut-
lich, und so ist es auch mit den Figuren aus dem Wid-
der beschaffen.

Verschiedene Schriftsteller lassen einen dergleichen
hohlen Kanal (g) im Menschen gelten; allein Swam-
merdam
will, daß viele dergleichen hohle Gänge(h)
vorhanden sind, und aus Blut- und Schlagadern be-
stehen.

Andre wollen nicht, daß er hohl sey (i). Wins-
low
(k) redet von dem Hodenkerne, er schweiget aber
von dessen Baue.

Endlich leugnete Regner de Graaf (l), daß man
dergleichen nicht im Menschen, und in der Ratte finde;

und
(z) [Spaltenumbruch] B. B.
(a) p. 94.
(b) p. 94. 98.
(c) p. 93.
(d) p. 95.
(e) p. 99. e. f.
(f) p. 104.
(g) MOINICHEN apud BAR-
THOLIN. Epist 87. Cent. II. GA-
RENGEOT. T. II. p.
12.
(h) [Spaltenumbruch] Prodr. p. 3. daran zweifelt
TAUVRI p. 164.
(i) J. v. HORNE prodr. p. 5.
DIEMERBROEK p. 112. MEIBOM
l. c. WELSCH. t. 51. FLURANT.
splanchnol. T. I. p.
378.
(k) p. 486. LIEUTAUD p. 330.
MONRO Ess. of a Societ. l. c. p.

264.
(l) p. 58.

I. Abſchn. und deren Saamen.
nes Koͤrpers inſeriren(z), und er behauptet, daß ſie von
allen Seiten aus den kleinſten Saamengefaͤſſen, woraus
jene Knaͤuel beſtuͤnden (a), den Saamen empfiengen (b).

Er beweiſet, gegen dem Graaf, daß wirklich der-
gleichen groſſer Gang vorhanden ſey, und daß er hohl
ſey (c); er werde aber von einer groſſen Menge Gefaͤſſe
von allerlei Art durchbort (d), laufe aber mit ſeinem ein-
zigen Ende ſo deutlich in die Oberhode fort, daß aus ei-
nem ſolchen zerſchnittenen Gange, der Saame heraus-
flieſſe (e). Er giebt dem Graaf aber zu, daß dieſes
Gefaͤſſe im Widder mitten durch die Hode laufen und
im Menſchen an die weiſſe Haut angehaͤngt ſeyn ſoll (f).
Es iſt aber doch der Vortrag dieſes Mannes undeut-
lich, und ſo iſt es auch mit den Figuren aus dem Wid-
der beſchaffen.

Verſchiedene Schriftſteller laſſen einen dergleichen
hohlen Kanal (g) im Menſchen gelten; allein Swam-
merdam
will, daß viele dergleichen hohle Gaͤnge(h)
vorhanden ſind, und aus Blut- und Schlagadern be-
ſtehen.

Andre wollen nicht, daß er hohl ſey (i). Wins-
low
(k) redet von dem Hodenkerne, er ſchweiget aber
von deſſen Baue.

Endlich leugnete Regner de Graaf (l), daß man
dergleichen nicht im Menſchen, und in der Ratte finde;

und
(z) [Spaltenumbruch] B. B.
(a) p. 94.
(b) p. 94. 98.
(c) p. 93.
(d) p. 95.
(e) p. 99. e. f.
(f) p. 104.
(g) MOINICHEN apud BAR-
THOLIN. Epiſt 87. Cent. II. GA-
RENGEOT. T. II. p.
12.
(h) [Spaltenumbruch] Prodr. p. 3. daran zweifelt
TAUVRI p. 164.
(i) J. v. HORNE prodr. p. 5.
DIEMERBROEK p. 112. MEIBOM
l. c. WELSCH. t. 51. FLURANT.
ſplanchnol. T. I. p.
378.
(k) p. 486. LIEUTAUD p. 330.
MONRO Eſſ. of a Societ. l. c. p.

264.
(l) p. 58.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0687" n="651"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. und deren Saamen.</hi></fw><lb/>
nes Ko&#x0364;rpers in&#x017F;eriren<note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq">B. B.</hi></note>, und er behauptet, daß &#x017F;ie von<lb/>
allen Seiten aus den klein&#x017F;ten Saamengefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, woraus<lb/>
jene Kna&#x0364;uel be&#x017F;tu&#x0364;nden <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 94.</note>, den Saamen empfiengen <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 94. 98.</note>.</p><lb/>
              <p>Er bewei&#x017F;et, gegen dem <hi rendition="#fr">Graaf,</hi> daß wirklich der-<lb/>
gleichen gro&#x017F;&#x017F;er Gang vorhanden &#x017F;ey, und daß er hohl<lb/>
&#x017F;ey <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 93.</note>; er werde aber von einer gro&#x017F;&#x017F;en Menge Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e<lb/>
von allerlei Art durchbort <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 95.</note>, laufe aber mit &#x017F;einem ein-<lb/>
zigen Ende &#x017F;o deutlich in die Oberhode fort, daß aus ei-<lb/>
nem &#x017F;olchen zer&#x017F;chnittenen Gange, der Saame heraus-<lb/>
flie&#x017F;&#x017F;e <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">p. 99. e. f.</hi></note>. Er giebt dem <hi rendition="#fr">Graaf</hi> aber zu, daß die&#x017F;es<lb/>
Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e im Widder mitten durch die Hode laufen und<lb/>
im Men&#x017F;chen an die wei&#x017F;&#x017F;e Haut angeha&#x0364;ngt &#x017F;eyn &#x017F;oll <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 104.</note>.<lb/>
Es i&#x017F;t aber doch der Vortrag die&#x017F;es Mannes undeut-<lb/>
lich, und &#x017F;o i&#x017F;t es auch mit den Figuren aus dem Wid-<lb/>
der be&#x017F;chaffen.</p><lb/>
              <p>Ver&#x017F;chiedene Schrift&#x017F;teller la&#x017F;&#x017F;en einen dergleichen<lb/>
hohlen Kanal <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">MOINICHEN apud BAR-<lb/>
THOLIN. Epi&#x017F;t 87. Cent. II. GA-<lb/>
RENGEOT. T. II. p.</hi> 12.</note> im Men&#x017F;chen gelten; allein <hi rendition="#fr">Swam-<lb/>
merdam</hi> will, daß viele dergleichen hohle Ga&#x0364;nge<note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">Prodr. p.</hi> 3. daran zweifelt<lb/><hi rendition="#aq">TAUVRI p.</hi> 164.</note><lb/>
vorhanden &#x017F;ind, und aus Blut- und Schlagadern be-<lb/>
&#x017F;tehen.</p><lb/>
              <p>Andre wollen nicht, daß er hohl &#x017F;ey <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">J. v. HORNE prodr. p. 5.<lb/>
DIEMERBROEK p. 112. MEIBOM<lb/>
l. c. WELSCH. t. 51. FLURANT.<lb/>
&#x017F;planchnol. T. I. p.</hi> 378.</note>. <hi rendition="#fr">Wins-<lb/>
low</hi> <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">p. 486. LIEUTAUD p. 330.<lb/>
MONRO E&#x017F;&#x017F;. of a Societ. l. c. p.</hi><lb/>
264.</note> redet von dem Hodenkerne, er &#x017F;chweiget aber<lb/>
von de&#x017F;&#x017F;en Baue.</p><lb/>
              <p>Endlich leugnete <hi rendition="#fr">Regner de Graaf</hi> <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 58.</note>, daß man<lb/>
dergleichen nicht im Men&#x017F;chen, und in der Ratte finde;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[651/0687] I. Abſchn. und deren Saamen. nes Koͤrpers inſeriren (z), und er behauptet, daß ſie von allen Seiten aus den kleinſten Saamengefaͤſſen, woraus jene Knaͤuel beſtuͤnden (a), den Saamen empfiengen (b). Er beweiſet, gegen dem Graaf, daß wirklich der- gleichen groſſer Gang vorhanden ſey, und daß er hohl ſey (c); er werde aber von einer groſſen Menge Gefaͤſſe von allerlei Art durchbort (d), laufe aber mit ſeinem ein- zigen Ende ſo deutlich in die Oberhode fort, daß aus ei- nem ſolchen zerſchnittenen Gange, der Saame heraus- flieſſe (e). Er giebt dem Graaf aber zu, daß dieſes Gefaͤſſe im Widder mitten durch die Hode laufen und im Menſchen an die weiſſe Haut angehaͤngt ſeyn ſoll (f). Es iſt aber doch der Vortrag dieſes Mannes undeut- lich, und ſo iſt es auch mit den Figuren aus dem Wid- der beſchaffen. Verſchiedene Schriftſteller laſſen einen dergleichen hohlen Kanal (g) im Menſchen gelten; allein Swam- merdam will, daß viele dergleichen hohle Gaͤnge (h) vorhanden ſind, und aus Blut- und Schlagadern be- ſtehen. Andre wollen nicht, daß er hohl ſey (i). Wins- low (k) redet von dem Hodenkerne, er ſchweiget aber von deſſen Baue. Endlich leugnete Regner de Graaf (l), daß man dergleichen nicht im Menſchen, und in der Ratte finde; und (z) B. B. (a) p. 94. (b) p. 94. 98. (c) p. 93. (d) p. 95. (e) p. 99. e. f. (f) p. 104. (g) MOINICHEN apud BAR- THOLIN. Epiſt 87. Cent. II. GA- RENGEOT. T. II. p. 12. (h) Prodr. p. 3. daran zweifelt TAUVRI p. 164. (i) J. v. HORNE prodr. p. 5. DIEMERBROEK p. 112. MEIBOM l. c. WELSCH. t. 51. FLURANT. ſplanchnol. T. I. p. 378. (k) p. 486. LIEUTAUD p. 330. MONRO Eſſ. of a Societ. l. c. p. 264. (l) p. 58.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/687
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 651. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/687>, abgerufen am 06.05.2024.