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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
und eine runde Mündung hatte; abwärts verlängert er
sich in eine nicht tiefe, und von einer Linie abgetheilte
Spalte, welche funfzehn kleine Gänge, wie Punkte an-
zusehen, enthielte.

Ein andrer, dem vorigen gegenüber liegender, hatte
in eben dieser Stelle der Eichel, sehr viele unordentliche,
in ihn inserirte Sinus.

Jch habe auch beinahe unzählich viele Sinus daselbst
gesehen; die obern lagen mitten auf der Linie der Harn-
röhre, an der Zahl zwölf; alsdenn folgten zu beiden
Seiten gegen funfzig kleinere und die kleinsten lagen gegen
die Eichel zu.

Jch mag nicht mehrere Exempel anführen, weil hier
eine grosse Verschiedenheit Statt findet. Jch habe ei-
nen grossen See, der vielen Sinussen gemein war, jeder-
zeit entweder oberhalb der Eichel(t), oder in dem Zu-
gange zu derselben (u), oder an derselben (w), um den ge-
meiniglich viele kleine herum liegen, angetroffen.

Niemals habe ich in die Sinus inserirte Drüsen(x),
aber wohl einen, von dem Wesen der Harnröhre gebil-
deten gelben Gang zu Gesichte bekommen. Es ist der
Versuch die Seen auszusprizzen, und Eichel und die
Körper der Harnröhre aufzublasen (y), so daß alle Si-
nus unter sich Gemeinschaft unterhalten, und sich einer,
durch alle ausfüllen lasse (z), an sich ganz neu, und viel-
leicht wird ein Saft mit einer übermäßigen Gewalt der-

gestalt
(t) [Spaltenumbruch] 5 mal fand ichs so in 12
Körpern. Sehr groß WERNE
de urethra p.
12. dies hat COK-
BURNE Fig.
Eine cellula, ist der
Sazz des Trippers GENGA Anat.
Chir. p.
338. ohne Anzahl et VER-
HEYEN t. 10. f.
4. zwei sehr grosse
sinus an der Eichel TERRANEUS.
(u) Zweimal hat es MOR-
GAGN. B.
(w) Zween LIEUTAUD. l. c.
ich sahe es so fünfmal.
(x) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 554. TER-
RANEUS c. 2. DARAN. malad.
de l'urethre p.
108. Beutelchen an
der Haut der Harnröhre HEUER-
MAN. T. IV. p.
159. dies leugnet
auch LIEUTAUD.
(y) COKBURNE p. 30. WER-
NE p.
13.
(z) COKBURNE pag. 31. 32.
WERNE.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
und eine runde Muͤndung hatte; abwaͤrts verlaͤngert er
ſich in eine nicht tiefe, und von einer Linie abgetheilte
Spalte, welche funfzehn kleine Gaͤnge, wie Punkte an-
zuſehen, enthielte.

Ein andrer, dem vorigen gegenuͤber liegender, hatte
in eben dieſer Stelle der Eichel, ſehr viele unordentliche,
in ihn inſerirte Sinus.

Jch habe auch beinahe unzaͤhlich viele Sinus daſelbſt
geſehen; die obern lagen mitten auf der Linie der Harn-
roͤhre, an der Zahl zwoͤlf; alsdenn folgten zu beiden
Seiten gegen funfzig kleinere und die kleinſten lagen gegen
die Eichel zu.

Jch mag nicht mehrere Exempel anfuͤhren, weil hier
eine groſſe Verſchiedenheit Statt findet. Jch habe ei-
nen groſſen See, der vielen Sinuſſen gemein war, jeder-
zeit entweder oberhalb der Eichel(t), oder in dem Zu-
gange zu derſelben (u), oder an derſelben (w), um den ge-
meiniglich viele kleine herum liegen, angetroffen.

Niemals habe ich in die Sinus inſerirte Druͤſen(x),
aber wohl einen, von dem Weſen der Harnroͤhre gebil-
deten gelben Gang zu Geſichte bekommen. Es iſt der
Verſuch die Seen auszuſprizzen, und Eichel und die
Koͤrper der Harnroͤhre aufzublaſen (y), ſo daß alle Si-
nus unter ſich Gemeinſchaft unterhalten, und ſich einer,
durch alle ausfuͤllen laſſe (z), an ſich ganz neu, und viel-
leicht wird ein Saft mit einer uͤbermaͤßigen Gewalt der-

geſtalt
(t) [Spaltenumbruch] 5 mal fand ichs ſo in 12
Koͤrpern. Sehr groß WERNE
de urethra p.
12. dies hat COK-
BURNE Fig.
Eine cellula, iſt der
Sazz des Trippers GENGA Anat.
Chir. p.
338. ohne Anzahl et VER-
HEYEN t. 10. f.
4. zwei ſehr groſſe
ſinus an der Eichel TERRANEUS.
(u) Zweimal hat es MOR-
GAGN. B.
(w) Zween LIEUTAUD. l. c.
ich ſahe es ſo fuͤnfmal.
(x) [Spaltenumbruch] WINSLOW. n. 554. TER-
RANEUS c. 2. DARAN. malad.
de l’urethre p.
108. Beutelchen an
der Haut der Harnroͤhre HEUER-
MAN. T. IV. p.
159. dies leugnet
auch LIEUTAUD.
(y) COKBURNE p. 30. WER-
NE p.
13.
(z) COKBURNE pag. 31. 32.
WERNE.
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[694/0730] Zeugungstheile, XXVII. Buch. und eine runde Muͤndung hatte; abwaͤrts verlaͤngert er ſich in eine nicht tiefe, und von einer Linie abgetheilte Spalte, welche funfzehn kleine Gaͤnge, wie Punkte an- zuſehen, enthielte. Ein andrer, dem vorigen gegenuͤber liegender, hatte in eben dieſer Stelle der Eichel, ſehr viele unordentliche, in ihn inſerirte Sinus. Jch habe auch beinahe unzaͤhlich viele Sinus daſelbſt geſehen; die obern lagen mitten auf der Linie der Harn- roͤhre, an der Zahl zwoͤlf; alsdenn folgten zu beiden Seiten gegen funfzig kleinere und die kleinſten lagen gegen die Eichel zu. Jch mag nicht mehrere Exempel anfuͤhren, weil hier eine groſſe Verſchiedenheit Statt findet. Jch habe ei- nen groſſen See, der vielen Sinuſſen gemein war, jeder- zeit entweder oberhalb der Eichel (t), oder in dem Zu- gange zu derſelben (u), oder an derſelben (w), um den ge- meiniglich viele kleine herum liegen, angetroffen. Niemals habe ich in die Sinus inſerirte Druͤſen (x), aber wohl einen, von dem Weſen der Harnroͤhre gebil- deten gelben Gang zu Geſichte bekommen. Es iſt der Verſuch die Seen auszuſprizzen, und Eichel und die Koͤrper der Harnroͤhre aufzublaſen (y), ſo daß alle Si- nus unter ſich Gemeinſchaft unterhalten, und ſich einer, durch alle ausfuͤllen laſſe (z), an ſich ganz neu, und viel- leicht wird ein Saft mit einer uͤbermaͤßigen Gewalt der- geſtalt (t) 5 mal fand ichs ſo in 12 Koͤrpern. Sehr groß WERNE de urethra p. 12. dies hat COK- BURNE Fig. Eine cellula, iſt der Sazz des Trippers GENGA Anat. Chir. p. 338. ohne Anzahl et VER- HEYEN t. 10. f. 4. zwei ſehr groſſe ſinus an der Eichel TERRANEUS. (u) Zweimal hat es MOR- GAGN. B. (w) Zween LIEUTAUD. l. c. ich ſahe es ſo fuͤnfmal. (x) WINSLOW. n. 554. TER- RANEUS c. 2. DARAN. malad. de l’urethre p. 108. Beutelchen an der Haut der Harnroͤhre HEUER- MAN. T. IV. p. 159. dies leugnet auch LIEUTAUD. (y) COKBURNE p. 30. WER- NE p. 13. (z) COKBURNE pag. 31. 32. WERNE.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/730>, abgerufen am 14.05.2024.