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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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II. Abs. Anfänge des Thieres.
eigenes Thier, eine eigene Haushaltung, und jedes
bekömmt eben solche Eigenschaften (u).

So vervielfältigt sich das Geschlecht der Polipen,
in einem Sommer, auf einige Tausende, und unge-
mein schnell (x).

Hier zeiget sich kein Verdacht, daß die Mutter be-
fruchtet worden (y), und es lebt ein Polipe, bis zur
sechsten Generation, in einer vollkommnen Einsamkeit (z),
besonders wenn die fruchtbare Mutter gutes Futter be-
kömmt (a), und sie eine Wärme geniessen kann, welche
den acht und vierzigsten Grad des Fahrenheitischen
Thermometers übersteigt (b).

Eine andere, aber seltenere Art sie zu vermehren,
ist die Zerschneidung ihrer Körper (c): dieses trift auch
die andere Arten, sonderlich aber die Glokkenpolipen.

Man hat, auch ohne Schnitt, zweiköpfige Poli-
pen (d) wachsen gesehen, es wurden daraus gleichsam
zweiköpfige kleine Schlangen (e), und diese zerästelten
sich bald darauf in zween besondere Polipen (f).

Ausser diesen treiben auch die Polipen mit dem Fe-
derbusche (g) ihre Jungen aus ihren Seiten hervor,
sie haben, öfter noch, wie eine Pflanze, ihren Stamm (h),
aus welchem unzählige Aeste, und Aestchen hervorschies-
sen, deren aller Wurzel ein einziges Thierchen ist.

Ein anderer Polipe, von ähnlichen Aermen, die
wie ein Trichter oder Becher aussehen, hat einen ganz
kurzen Leib (i).

Eine
(u) [Spaltenumbruch] p. 156.
(x) p. 189. 191. 192.
(y) TREMBLEY p. 170. 171.
172.
(z) Idem p. 175.
(a) p. 178.
(b) p. 187.
(c) p. 195.
(d) [Spaltenumbruch] p. 201.
(e) p. 202. t. 9. f. 5.
(f) p. 209.
(g) p. 216. t. 9. f. 8. ROESEL
t. 37. f.
7.
(h) t. 9. f. 9. Idem t. 73. f. 13.
t. 74. f. 9. 10. 11. tab.
75.
(i) ROESEL t. 10.

II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres.
eigenes Thier, eine eigene Haushaltung, und jedes
bekoͤmmt eben ſolche Eigenſchaften (u).

So vervielfaͤltigt ſich das Geſchlecht der Polipen,
in einem Sommer, auf einige Tauſende, und unge-
mein ſchnell (x).

Hier zeiget ſich kein Verdacht, daß die Mutter be-
fruchtet worden (y), und es lebt ein Polipe, bis zur
ſechſten Generation, in einer vollkommnen Einſamkeit (z),
beſonders wenn die fruchtbare Mutter gutes Futter be-
koͤmmt (a), und ſie eine Waͤrme genieſſen kann, welche
den acht und vierzigſten Grad des Fahrenheitiſchen
Thermometers uͤberſteigt (b).

Eine andere, aber ſeltenere Art ſie zu vermehren,
iſt die Zerſchneidung ihrer Koͤrper (c): dieſes trift auch
die andere Arten, ſonderlich aber die Glokkenpolipen.

Man hat, auch ohne Schnitt, zweikoͤpfige Poli-
pen (d) wachſen geſehen, es wurden daraus gleichſam
zweikoͤpfige kleine Schlangen (e), und dieſe zeraͤſtelten
ſich bald darauf in zween beſondere Polipen (f).

Auſſer dieſen treiben auch die Polipen mit dem Fe-
derbuſche (g) ihre Jungen aus ihren Seiten hervor,
ſie haben, oͤfter noch, wie eine Pflanze, ihren Stamm (h),
aus welchem unzaͤhlige Aeſte, und Aeſtchen hervorſchieſ-
ſen, deren aller Wurzel ein einziges Thierchen iſt.

Ein anderer Polipe, von aͤhnlichen Aermen, die
wie ein Trichter oder Becher ausſehen, hat einen ganz
kurzen Leib (i).

Eine
(u) [Spaltenumbruch] p. 156.
(x) p. 189. 191. 192.
(y) TREMBLEY p. 170. 171.
172.
(z) Idem p. 175.
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(d) [Spaltenumbruch] p. 201.
(e) p. 202. t. 9. f. 5.
(f) p. 209.
(g) p. 216. t. 9. f. 8. ROESEL
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7.
(h) t. 9. f. 9. Idem t. 73. f. 13.
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(i) ROESEL t. 10.
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[283/0335] II. Abſ. Anfaͤnge des Thieres. eigenes Thier, eine eigene Haushaltung, und jedes bekoͤmmt eben ſolche Eigenſchaften (u). So vervielfaͤltigt ſich das Geſchlecht der Polipen, in einem Sommer, auf einige Tauſende, und unge- mein ſchnell (x). Hier zeiget ſich kein Verdacht, daß die Mutter be- fruchtet worden (y), und es lebt ein Polipe, bis zur ſechſten Generation, in einer vollkommnen Einſamkeit (z), beſonders wenn die fruchtbare Mutter gutes Futter be- koͤmmt (a), und ſie eine Waͤrme genieſſen kann, welche den acht und vierzigſten Grad des Fahrenheitiſchen Thermometers uͤberſteigt (b). Eine andere, aber ſeltenere Art ſie zu vermehren, iſt die Zerſchneidung ihrer Koͤrper (c): dieſes trift auch die andere Arten, ſonderlich aber die Glokkenpolipen. Man hat, auch ohne Schnitt, zweikoͤpfige Poli- pen (d) wachſen geſehen, es wurden daraus gleichſam zweikoͤpfige kleine Schlangen (e), und dieſe zeraͤſtelten ſich bald darauf in zween beſondere Polipen (f). Auſſer dieſen treiben auch die Polipen mit dem Fe- derbuſche (g) ihre Jungen aus ihren Seiten hervor, ſie haben, oͤfter noch, wie eine Pflanze, ihren Stamm (h), aus welchem unzaͤhlige Aeſte, und Aeſtchen hervorſchieſ- ſen, deren aller Wurzel ein einziges Thierchen iſt. Ein anderer Polipe, von aͤhnlichen Aermen, die wie ein Trichter oder Becher ausſehen, hat einen ganz kurzen Leib (i). Eine (u) p. 156. (x) p. 189. 191. 192. (y) TREMBLEY p. 170. 171. 172. (z) Idem p. 175. (a) p. 178. (b) p. 187. (c) p. 195. (d) p. 201. (e) p. 202. t. 9. f. 5. (f) p. 209. (g) p. 216. t. 9. f. 8. ROESEL t. 37. f. 7. (h) t. 9. f. 9. Idem t. 73. f. 13. t. 74. f. 9. 10. 11. tab. 75. (i) ROESEL t. 10.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/335>, abgerufen am 28.04.2024.