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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Die Frucht. XXIX. B.
ständigen Nerven, die in der Frucht ebenfalls grösser
sind, den Ursprung giebt; es ist nur der Unterscheid da-
bei, daß die Nerven in ihrem Anfange, nebst dem Ge-
hirne ebenfalls durchsichtig sind.

Die Augen sind in der Frucht ebenfalls (t) ungemein
gros (v), sie machen den dritten Theil des Kopfes aus (x),
an den vierfüßigen Thieren, bei denen ich einige Spu-
ren angetroffen, und sie werden durch Augenlieder be-
dekkt (y); eine andere Bewandnis hat es mit den Augen
der Vögel; es stellet nämlich nicht der Regenbogen, son-
dern der obere Theil der Augenaderhaut (choroida) das
Auge vor, weil sich der Stern abwärts kehrt (z).

Die Theile des Auges bilden sich frühzeitig vollkom-
men aus, dieses siehet man so gar an dem ungemein wei-
chen Nezzhäutchen (a), welches sich bis zur Kristallinse
hin verlängert.

Bei dem Menschen, und den vierfüßigen Thieren,
wird der Zugang des Lichtes auf das Nezzhäutchen mit
einem Sternhäutchen gesperrt, jedoch mangelt dieses den
Vögeln (b)
(b).

Die Augen sind roth (c), und die Hornhaut dikke (d).

Die
(t) [Spaltenumbruch] Erscheinen gegen Ende des
zweeten Tages form. du poulet. II.
p.
159. am Schafe von 21 Tagen
erscheinen sie noch nicht.
(v) Ibid p 160. ARISTOT l. c.
an einer Frucht von Bienengrösse
MAURICEAU n. 108.
(x) BARTHOL Epist Cent. IV.
p.
598. Jn der Stunde 112. war
die Frucht 74 das Auge 11. Stun-
de 118. war das Auge = 13. in der
Stunde 124. gleich 15. Stunde
144 = 20 Hunderttheile. Den
6 Tag war das Auge grösser als
Gehirn und Gehirnlein SNAPE
p.
21. Die Vögel haben grössere
[Spaltenumbruch] Augen als andere Thiere HARVEI
p. 232. SNAPE p. 21. f. 3. PFIS-
TER p.
22.
(y) COSMOPOLIT p 97. an
einer Menschenfrucht NOORT-
WYCK p.
16. am Schafe sahe ich
es den 28 Tag. Auch an der
Frucht eines Dannhirsches HAR-
VEIUS p.
238
(z) L. c. p. 160.
(a) Form. du poulet. II. p. 261.
(b) Form. du poulet. II. p. 261.
(b) p. 170.
(c) ROSEN beskrifr. p. 138.
(d) ROEDERER fet. perfect.
n.
26.

Die Frucht. XXIX. B.
ſtaͤndigen Nerven, die in der Frucht ebenfalls groͤſſer
ſind, den Urſprung giebt; es iſt nur der Unterſcheid da-
bei, daß die Nerven in ihrem Anfange, nebſt dem Ge-
hirne ebenfalls durchſichtig ſind.

Die Augen ſind in der Frucht ebenfalls (t) ungemein
gros (v), ſie machen den dritten Theil des Kopfes aus (x),
an den vierfuͤßigen Thieren, bei denen ich einige Spu-
ren angetroffen, und ſie werden durch Augenlieder be-
dekkt (y); eine andere Bewandnis hat es mit den Augen
der Voͤgel; es ſtellet naͤmlich nicht der Regenbogen, ſon-
dern der obere Theil der Augenaderhaut (choroida) das
Auge vor, weil ſich der Stern abwaͤrts kehrt (z).

Die Theile des Auges bilden ſich fruͤhzeitig vollkom-
men aus, dieſes ſiehet man ſo gar an dem ungemein wei-
chen Nezzhaͤutchen (a), welches ſich bis zur Kriſtallinſe
hin verlaͤngert.

Bei dem Menſchen, und den vierfuͤßigen Thieren,
wird der Zugang des Lichtes auf das Nezzhaͤutchen mit
einem Sternhaͤutchen geſperrt, jedoch mangelt dieſes den
Voͤgeln (b)
(b).

Die Augen ſind roth (c), und die Hornhaut dikke (d).

Die
(t) [Spaltenumbruch] Erſcheinen gegen Ende des
zweeten Tages form. du poulet. II.
p.
159. am Schafe von 21 Tagen
erſcheinen ſie noch nicht.
(v) Ibid p 160. ARISTOT l. c.
an einer Frucht von Bienengroͤſſe
MAURICEAU n. 108.
(x) BARTHOL Epiſt Cent. IV.
p.
598. Jn der Stunde 112. war
die Frucht 74 das Auge 11. Stun-
de 118. war das Auge = 13. in der
Stunde 124. gleich 15. Stunde
144 = 20 Hunderttheile. Den
6 Tag war das Auge groͤſſer als
Gehirn und Gehirnlein SNAPE
p.
21. Die Voͤgel haben groͤſſere
[Spaltenumbruch] Augen als andere Thiere HARVEI
p. 232. SNAPE p. 21. f. 3. PFIS-
TER p.
22.
(y) COSMOPOLIT p 97. an
einer Menſchenfrucht NOORT-
WYCK p.
16. am Schafe ſahe ich
es den 28 Tag. Auch an der
Frucht eines Dannhirſches HAR-
VEIUS p.
238
(z) L. c. p. 160.
(a) Form. du poulet. II. p. 261.
(b) Form. du poulet. II. p. 261.
(b) p. 170.
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(d) ROEDERER fet. perfect.
n.
26.
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[602[604]/0656] Die Frucht. XXIX. B. ſtaͤndigen Nerven, die in der Frucht ebenfalls groͤſſer ſind, den Urſprung giebt; es iſt nur der Unterſcheid da- bei, daß die Nerven in ihrem Anfange, nebſt dem Ge- hirne ebenfalls durchſichtig ſind. Die Augen ſind in der Frucht ebenfalls (t) ungemein gros (v), ſie machen den dritten Theil des Kopfes aus (x), an den vierfuͤßigen Thieren, bei denen ich einige Spu- ren angetroffen, und ſie werden durch Augenlieder be- dekkt (y); eine andere Bewandnis hat es mit den Augen der Voͤgel; es ſtellet naͤmlich nicht der Regenbogen, ſon- dern der obere Theil der Augenaderhaut (choroida) das Auge vor, weil ſich der Stern abwaͤrts kehrt (z). Die Theile des Auges bilden ſich fruͤhzeitig vollkom- men aus, dieſes ſiehet man ſo gar an dem ungemein wei- chen Nezzhaͤutchen (a), welches ſich bis zur Kriſtallinſe hin verlaͤngert. Bei dem Menſchen, und den vierfuͤßigen Thieren, wird der Zugang des Lichtes auf das Nezzhaͤutchen mit einem Sternhaͤutchen geſperrt, jedoch mangelt dieſes den Voͤgeln (b) (b). Die Augen ſind roth (c), und die Hornhaut dikke (d). Die (t) Erſcheinen gegen Ende des zweeten Tages form. du poulet. II. p. 159. am Schafe von 21 Tagen erſcheinen ſie noch nicht. (v) Ibid p 160. ARISTOT l. c. an einer Frucht von Bienengroͤſſe MAURICEAU n. 108. (x) BARTHOL Epiſt Cent. IV. p. 598. Jn der Stunde 112. war die Frucht 74 das Auge 11. Stun- de 118. war das Auge = 13. in der Stunde 124. gleich 15. Stunde 144 = 20 Hunderttheile. Den 6 Tag war das Auge groͤſſer als Gehirn und Gehirnlein SNAPE p. 21. Die Voͤgel haben groͤſſere Augen als andere Thiere HARVEI p. 232. SNAPE p. 21. f. 3. PFIS- TER p. 22. (y) COSMOPOLIT p 97. an einer Menſchenfrucht NOORT- WYCK p. 16. am Schafe ſahe ich es den 28 Tag. Auch an der Frucht eines Dannhirſches HAR- VEIUS p. 238 (z) L. c. p. 160. (a) Form. du poulet. II. p. 261. (b) Form. du poulet. II. p. 261. (b) p. 170. (c) ROSEN beskrifr. p. 138. (d) ROEDERER fet. perfect. n. 26.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 602[604]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/656>, abgerufen am 29.04.2024.