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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

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Leben u. Tod der Menschen. XXX. B.
ist mir ebenfalls zu Gesichte gekommen. Dergleichen
kömmt an den Schleimhölungen des Gehirns, die der
harten Gehirnhaut zugehören, vor (f).

Eine zusammengetriebene gipsartige Materie befand
sich unter der Sehne des Schläfenmuskels (f*).

An der undurchsichtigen Hornhaut des Auges (g)
kömmt sowol bei Menschen als bei Vögeln und Fischen
bisweilen ein unnatürliches knochiges Wesen vor. Eben
dieses betrift auch die Krystallinse (h). Mit Augen habe
ich einen viel merkwürdigern Knochenansazz gesehen, wel-
cher mit dem ganzen Auge und mit dem Nezzhäutchen
concentrisch fortlief, die Stelle desselben einnahm, und
für den Sehnerven mit einem runden Loche durchbort
war (i).

Man hat einen Theil von der Trummelhaut des
Ohrs knochig befunden (k).

Jch habe das Ribbenfell callöse und härter, als ein
Leder, befunden; dieses ist auch andern so begegnet, und
endlich haben es andere knochig gesehen: es stekkt nemlich
die Gerinnung in demjenigen Fadengewebe, welches von
aussen um das Ribbenfell herum geht. Nicht selten wird
der Herzbeutel knochig.

So sind auch unter der ersten Haut des Herzens (n)
die knochige Schuppen oder die Knorpelansäzze nichts
(l)
(m)

selte-
(f) [Spaltenumbruch] I. E. HEBENSTREIT ofs.
increment. B. GENGA p.
155.
(f*) Journ. med, 1764. Aout.
(g) BLAS obs. 8. L. VI.
(h) L. XVI. p. 409.
(i) Opusc. pathol. 53. conf.
ZINN. Hamburg. Magaz. T. XIX.
p.
439.
(k) I. C. HEBENSTREIT zwi-
schen den Blättern dieser Membran
eine knochige Platte CASSEN-
BOHM
bei dem SCHAARSCHM.
physiol. II. p.
61.
(n) L. IV. p. 325. 348. CHE-
SELDEN l. c.
(l) Conf. L. VIII. p. 119. Am
[Spaltenumbruch] Ribbenfelle der rechten Seite, von
der zweiten, bis siebenten Ribbe,
ein knochig Wesen GEBNET fibr.
senil. n.
12. ein Knochen mit dem
Ribbenfelle bedekkt am Zwerch-
felle HOERNEGKE de indurat.
Am Greife ein Stükk des Ribben-
felles knochig SCHACHER progr.
ad disp. SCHUSTER.
(m) SINOPEUS. DUVERNEY
II. p.
2.

Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B.
iſt mir ebenfalls zu Geſichte gekommen. Dergleichen
koͤmmt an den Schleimhoͤlungen des Gehirns, die der
harten Gehirnhaut zugehoͤren, vor (f).

Eine zuſammengetriebene gipsartige Materie befand
ſich unter der Sehne des Schlaͤfenmuskels (f*).

An der undurchſichtigen Hornhaut des Auges (g)
koͤmmt ſowol bei Menſchen als bei Voͤgeln und Fiſchen
bisweilen ein unnatuͤrliches knochiges Weſen vor. Eben
dieſes betrift auch die Kryſtallinſe (h). Mit Augen habe
ich einen viel merkwuͤrdigern Knochenanſazz geſehen, wel-
cher mit dem ganzen Auge und mit dem Nezzhaͤutchen
concentriſch fortlief, die Stelle deſſelben einnahm, und
fuͤr den Sehnerven mit einem runden Loche durchbort
war (i).

Man hat einen Theil von der Trummelhaut des
Ohrs knochig befunden (k).

Jch habe das Ribbenfell calloͤſe und haͤrter, als ein
Leder, befunden; dieſes iſt auch andern ſo begegnet, und
endlich haben es andere knochig geſehen: es ſtekkt nemlich
die Gerinnung in demjenigen Fadengewebe, welches von
auſſen um das Ribbenfell herum geht. Nicht ſelten wird
der Herzbeutel knochig.

So ſind auch unter der erſten Haut des Herzens (n)
die knochige Schuppen oder die Knorpelanſaͤzze nichts
(l)
(m)

ſelte-
(f) [Spaltenumbruch] I. E. HEBENSTREIT ofſ.
increment. B. GENGA p.
155.
(f*) Journ. med, 1764. Aout.
(g) BLAS obſ. 8. L. VI.
(h) L. XVI. p. 409.
(i) Opuſc. pathol. 53. conf.
ZINN. Hamburg. Magaz. T. XIX.
p.
439.
(k) I. C. HEBENSTREIT zwi-
ſchen den Blaͤttern dieſer Membran
eine knochige Platte CASSEN-
BOHM
bei dem SCHAARSCHM.
phyſiol. II. p.
61.
(n) L. IV. p. 325. 348. CHE-
SELDEN l. c.
(l) Conf. L. VIII. p. 119. Am
[Spaltenumbruch] Ribbenfelle der rechten Seite, von
der zweiten, bis ſiebenten Ribbe,
ein knochig Weſen GEBNET fibr.
ſenil. n.
12. ein Knochen mit dem
Ribbenfelle bedekkt am Zwerch-
felle HOERNEGKE de indurat.
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felles knochig SCHACHER progr.
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2.
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[910[912]/0964] Leben u. Tod der Menſchen. XXX. B. iſt mir ebenfalls zu Geſichte gekommen. Dergleichen koͤmmt an den Schleimhoͤlungen des Gehirns, die der harten Gehirnhaut zugehoͤren, vor (f). Eine zuſammengetriebene gipsartige Materie befand ſich unter der Sehne des Schlaͤfenmuskels (f*). An der undurchſichtigen Hornhaut des Auges (g) koͤmmt ſowol bei Menſchen als bei Voͤgeln und Fiſchen bisweilen ein unnatuͤrliches knochiges Weſen vor. Eben dieſes betrift auch die Kryſtallinſe (h). Mit Augen habe ich einen viel merkwuͤrdigern Knochenanſazz geſehen, wel- cher mit dem ganzen Auge und mit dem Nezzhaͤutchen concentriſch fortlief, die Stelle deſſelben einnahm, und fuͤr den Sehnerven mit einem runden Loche durchbort war (i). Man hat einen Theil von der Trummelhaut des Ohrs knochig befunden (k). Jch habe das Ribbenfell calloͤſe und haͤrter, als ein Leder, befunden; dieſes iſt auch andern ſo begegnet, und endlich haben es andere knochig geſehen: es ſtekkt nemlich die Gerinnung in demjenigen Fadengewebe, welches von auſſen um das Ribbenfell herum geht. Nicht ſelten wird der Herzbeutel knochig. So ſind auch unter der erſten Haut des Herzens (n) die knochige Schuppen oder die Knorpelanſaͤzze nichts ſelte- (l) (m) (f) I. E. HEBENSTREIT ofſ. increment. B. GENGA p. 155. (f*) Journ. med, 1764. Aout. (g) BLAS obſ. 8. L. VI. (h) L. XVI. p. 409. (i) Opuſc. pathol. 53. conf. ZINN. Hamburg. Magaz. T. XIX. p. 439. (k) I. C. HEBENSTREIT zwi- ſchen den Blaͤttern dieſer Membran eine knochige Platte CASSEN- BOHM bei dem SCHAARSCHM. phyſiol. II. p. 61. (n) L. IV. p. 325. 348. CHE- SELDEN l. c. (l) Conf. L. VIII. p. 119. Am Ribbenfelle der rechten Seite, von der zweiten, bis ſiebenten Ribbe, ein knochig Weſen GEBNET fibr. ſenil. n. 12. ein Knochen mit dem Ribbenfelle bedekkt am Zwerch- felle HOERNEGKE de indurat. Am Greife ein Stuͤkk des Ribben- felles knochig SCHACHER progr. ad diſp. SCHUSTER. (m) SINOPEUS. DUVERNEY II. p. 2.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 910[912]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/964>, abgerufen am 07.05.2024.