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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648.

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Die achte Stund.
Bauch/ den dritten den Fuß oder den Schwantz.
III. Sol in einem Wortgrifflein mehr nicht/ als
ein Buchstab oder eine Sylben/ so mangelt/ oder
zu viel ist/ verhüllet werden/ wann man gleich un-
terschiedliche der elben zusammen in ein Reim-
gebänd bringet. Weil diese Erfindungen/ mit
welcher sich wolermeldter Scaliger Barläus und
viel andere in Lateinischer Sprache sehr belusti-
get/ in dem Teutschen noch fremd/ wollen wir et-
liche Exempel derselben setzen.

Haus: sau.
Jst dein Haus ohne Haubt (oder Dach nem-
lich den Buchst. H) so giebt es zu erkennen/
Daß man auch hinter sich kan deinen Na-
men nennen.
Weyr: Eyr.
Jch bin des Wassers voll/ mein Burger
ist der Fisch/
bin ich des Haubts beraubt (des Buchstabs
w) so trägt man mich zu Tisch.
Schul: Schuh.
Jch (die Schul) bin der Kinder Haß/ ohn
mich sie sich gefehren:
Wann ich den Fuß verliehr (den Buchstab 1)
die Füsse mein begehren.
Dapfer:
C iij

Die achte Stund.
Bauch/ den dritten den Fuß oder den Schwantz.
III. Sol in einem Wortgrifflein mehr nicht/ als
ein Buchſtab oder eine Sylben/ ſo mangelt/ oder
zu viel iſt/ verhuͤllet werden/ wann man gleich un-
terſchiedliche der elben zuſammen in ein Reim-
gebaͤnd bringet. Weil dieſe Erfindungen/ mit
welcher ſich wolermeldter Scaliger Barlaͤus uñ
viel andere in Lateiniſcher Sprache ſehr beluſti-
get/ in dem Teutſchen noch fremd/ wollen wir et-
liche Exempel derſelben ſetzen.

Haus: ſau.
Jſt dein Haus ohne Haubt (oder Dach nem-
lich den Buchſt. H) ſo giebt es zu erkeñen/
Daß man auch hinter ſich kan deinen Na-
men nennen.
Weyr: Eyr.
Jch bin des Waſſers voll/ mein Burger
iſt der Fiſch/
bin ich des Haubts beraubt (des Buchſtabs
w) ſo traͤgt man mich zu Tiſch.
Schul: Schuh.
Jch (die Schul) bin der Kinder Haß/ ohn
mich ſie ſich gefehren:
Wañ ich den Fuß verliehr (den Buchſtab 1)
die Fuͤſſe mein begehren.
Dapfer:
C iij
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[23/0037] Die achte Stund. Bauch/ den dritten den Fuß oder den Schwantz. III. Sol in einem Wortgrifflein mehr nicht/ als ein Buchſtab oder eine Sylben/ ſo mangelt/ oder zu viel iſt/ verhuͤllet werden/ wann man gleich un- terſchiedliche der elben zuſammen in ein Reim- gebaͤnd bringet. Weil dieſe Erfindungen/ mit welcher ſich wolermeldter Scaliger Barlaͤus uñ viel andere in Lateiniſcher Sprache ſehr beluſti- get/ in dem Teutſchen noch fremd/ wollen wir et- liche Exempel derſelben ſetzen. Haus: ſau. Jſt dein Haus ohne Haubt (oder Dach nem- lich den Buchſt. H) ſo giebt es zu erkeñen/ Daß man auch hinter ſich kan deinen Na- men nennen. Weyr: Eyr. Jch bin des Waſſers voll/ mein Burger iſt der Fiſch/ bin ich des Haubts beraubt (des Buchſtabs w) ſo traͤgt man mich zu Tiſch. Schul: Schuh. Jch (die Schul) bin der Kinder Haß/ ohn mich ſie ſich gefehren: Wañ ich den Fuß verliehr (den Buchſtab 1) die Fuͤſſe mein begehren. Dapfer: C iij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 2. Nürnberg, 1648, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter02_1648/37>, abgerufen am 27.04.2024.