bens der herrschenden Häuser. In Rußland ging mit dem Sohne Iwan Basilewitz des Zwey- ten, mit Czaar FeodorI., der Mannsstamm des1598 Rurikschen Hauses zu Grunde; und es kostete eine 15jährige Anarchie, die auch dem Norden neue Kriege bereitete, bis 1613 das Haus Romanow den Thron erhielt. Aber noch viel wichtiger ward das schon früher erfolgte Aussterben der Jagel-1572 lonen in Polen. Seitdem dies Reich dadurch ein förmliches Wahlreich wurde, war auch in der Mitte Europas ein Vulcan entstanden, dessen Ausbrüche fast bey jeder Regierungsveränderung nicht blos nahe, sondern oft auch ferne Länder, be- droheten.
Unter den 11 Polnischen Wahlen von der von Heinrich von Valois 1572 bis zu der von Stanislaus Poniatowsky 1764 sind kaum drey einmüthig zu nennen: der fremde Einfluß und der wilde Factionsgeist dauerten von der ersten bis zur letzten fort.
Geschichte des Schwedisch-Polnischen Successionsstreits und seiner Folgen bis zu den Frieden von Oliva und Copenhagen, 1600-1660.
Außer Schmauß s. oben S. 186. ist auch für den Norden von 1578-1637 das Hauptwerk Khevenhiller'sAnnales Ferdi- nandei etc. S. oben S. 91.
1. In-
N
1. Haͤndel u. Kriege uͤb. Liefl. 1553--1600.
bens der herrſchenden Haͤuſer. In Rußland ging mit dem Sohne Iwan Baſilewitz des Zwey- ten, mit Czaar FeodorI., der Mannsſtamm des1598 Rurikſchen Hauſes zu Grunde; und es koſtete eine 15jaͤhrige Anarchie, die auch dem Norden neue Kriege bereitete, bis 1613 das Haus Romanow den Thron erhielt. Aber noch viel wichtiger ward das ſchon fruͤher erfolgte Ausſterben der Jagel-1572 lonen in Polen. Seitdem dies Reich dadurch ein foͤrmliches Wahlreich wurde, war auch in der Mitte Europas ein Vulcan entſtanden, deſſen Ausbruͤche faſt bey jeder Regierungsveraͤnderung nicht blos nahe, ſondern oft auch ferne Laͤnder, be- droheten.
Unter den 11 Polniſchen Wahlen von der von Heinrich von Valois 1572 bis zu der von Stanislaus Poniatowsky 1764 ſind kaum drey einmuͤthig zu nennen: der fremde Einfluß und der wilde Factionsgeiſt dauerten von der erſten bis zur letzten fort.
Geſchichte des Schwediſch-Polniſchen Succeſſionsſtreits und ſeiner Folgen bis zu den Frieden von Oliva und Copenhagen, 1600-1660.
Außer Schmauß ſ. oben S. 186. iſt auch fuͤr den Norden von 1578-1637 das Hauptwerk Khevenhiller'sAnnales Ferdi- nandei etc. S. oben S. 91.
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1. Haͤndel u. Kriege uͤb. Liefl. 1553--1600.
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Rurikſchen Hauſes zu Grunde; und es koſtete eine
15jaͤhrige Anarchie, die auch dem Norden neue
Kriege bereitete, bis 1613 das Haus Romanow
den Thron erhielt. Aber noch viel wichtiger ward
das ſchon fruͤher erfolgte Ausſterben der Jagel-
lonen in Polen. Seitdem dies Reich dadurch
ein foͤrmliches Wahlreich wurde, war auch in
der Mitte Europas ein Vulcan entſtanden, deſſen
Ausbruͤche faſt bey jeder Regierungsveraͤnderung
nicht blos nahe, ſondern oft auch ferne Laͤnder, be-
droheten.
1598
1572
Unter den 11 Polniſchen Wahlen von der von Heinrich
von Valois 1572 bis zu der von Stanislaus Poniatowsky
1764 ſind kaum drey einmuͤthig zu nennen: der fremde
Einfluß und der wilde Factionsgeiſt dauerten von der erſten
bis zur letzten fort.
Geſchichte des Schwediſch-Polniſchen Succeſſionsſtreits
und ſeiner Folgen bis zu den Frieden von Oliva und
Copenhagen, 1600-1660.
Außer Schmauß ſ. oben S. 186. iſt auch fuͤr den Norden von
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/231>, abgerufen am 29.04.2024.
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