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Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812.

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Das Maaß.
ten Verhältnisse sind, welche sich von ihrem Verhalten
zu andern unterscheiden, ist durch die specifischen
Schweren
der Körper representirt. -- Sie sind in-
nerhalb ihrer selbst ein Verhältniß von Gewicht zum Vo-
lumen. Der Verhältnißexponent, welcher die Bestimmt-
heit einer specifischen Schwere zum Unterschiede von an-
dern ausdrückt, ist zunächst bestimmtes Quantum nur der
Vergleichung; was ein ihnen äusseres Verhältniß in
dem Beziehen einer äussern Reflexion ist, und sich nicht
auf das eigne qualitative Verhalten zu einer gegenüber
stehenden Einheit gründet. Indem aber diese Unterschie-
de als Bestimmung überhaupt, eine specificirende Einheit
zu Grunde liegen haben, und das bestimmte Qualificiren
eine Identität mit sich in ihrem Unterscheiden, eine Re-
gel, ist, -- so ist die Aufgabe vorhanden, die Verhält-
nißexponenten der Reihe der specifischen Schwe-
ren
, als ein System aus einer Regel zu erkennen,
welche eine arithmetische Progression zu einer Reihe har-
monischer Knoten specificirt; jedem solchen Knoten hätte
ein Exponent zu entsprechen, der das Quantum der spe-
cifischen Schwere eines vorhandenen Körpers ist. Auf
diese Weise würden die einfachen Zahlen der specifischen
Schweren, -- Zahlen, welche für sich eine begrifflose
Unmittelbarkeit haben, und daher keine Ordnung zeigen
können, -- als die letzten Resultate von Verhält-
nissen erscheinen, in welchen die zu Grunde liegende spe-
cificirende Regel erkennbar wäre. -- Dieselbe Foderung
ist für die Erkenntniß der angeführten chemischen Ver-
wandtschaftsreihen vorhanden.

Die specifischen Schweren, ob sie gleich zunächst
kein qualitatives Verhältniß zu einander zu haben
scheinen, zeigen sich jedoch gleichfalls in einer quali-
tativen Beziehung. Indem die Körper chemisch ver-
bunden, auch nur amalgamirt oder synsomatirt werden,

(selbst

Das Maaß.
ten Verhaͤltniſſe ſind, welche ſich von ihrem Verhalten
zu andern unterſcheiden, iſt durch die ſpecifiſchen
Schweren
der Koͤrper repreſentirt. — Sie ſind in-
nerhalb ihrer ſelbſt ein Verhaͤltniß von Gewicht zum Vo-
lumen. Der Verhaͤltnißexponent, welcher die Beſtimmt-
heit einer ſpecifiſchen Schwere zum Unterſchiede von an-
dern ausdruͤckt, iſt zunaͤchſt beſtimmtes Quantum nur der
Vergleichung; was ein ihnen aͤuſſeres Verhaͤltniß in
dem Beziehen einer aͤuſſern Reflexion iſt, und ſich nicht
auf das eigne qualitative Verhalten zu einer gegenuͤber
ſtehenden Einheit gruͤndet. Indem aber dieſe Unterſchie-
de als Beſtimmung uͤberhaupt, eine ſpecificirende Einheit
zu Grunde liegen haben, und das beſtimmte Qualificiren
eine Identitaͤt mit ſich in ihrem Unterſcheiden, eine Re-
gel, iſt, — ſo iſt die Aufgabe vorhanden, die Verhaͤlt-
nißexponenten der Reihe der ſpecifiſchen Schwe-
ren
, als ein Syſtem aus einer Regel zu erkennen,
welche eine arithmetiſche Progreſſion zu einer Reihe har-
moniſcher Knoten ſpecificirt; jedem ſolchen Knoten haͤtte
ein Exponent zu entſprechen, der das Quantum der ſpe-
cifiſchen Schwere eines vorhandenen Koͤrpers iſt. Auf
dieſe Weiſe wuͤrden die einfachen Zahlen der ſpecifiſchen
Schweren, — Zahlen, welche fuͤr ſich eine begriffloſe
Unmittelbarkeit haben, und daher keine Ordnung zeigen
koͤnnen, — als die letzten Reſultate von Verhaͤlt-
niſſen erſcheinen, in welchen die zu Grunde liegende ſpe-
cificirende Regel erkennbar waͤre. — Dieſelbe Foderung
iſt fuͤr die Erkenntniß der angefuͤhrten chemiſchen Ver-
wandtſchaftsreihen vorhanden.

Die ſpecifiſchen Schweren, ob ſie gleich zunaͤchſt
kein qualitatives Verhaͤltniß zu einander zu haben
ſcheinen, zeigen ſich jedoch gleichfalls in einer quali-
tativen Beziehung. Indem die Koͤrper chemiſch ver-
bunden, auch nur amalgamirt oder ſynſomatirt werden,

(ſelbſt
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[305/0353] Das Maaß. ten Verhaͤltniſſe ſind, welche ſich von ihrem Verhalten zu andern unterſcheiden, iſt durch die ſpecifiſchen Schweren der Koͤrper repreſentirt. — Sie ſind in- nerhalb ihrer ſelbſt ein Verhaͤltniß von Gewicht zum Vo- lumen. Der Verhaͤltnißexponent, welcher die Beſtimmt- heit einer ſpecifiſchen Schwere zum Unterſchiede von an- dern ausdruͤckt, iſt zunaͤchſt beſtimmtes Quantum nur der Vergleichung; was ein ihnen aͤuſſeres Verhaͤltniß in dem Beziehen einer aͤuſſern Reflexion iſt, und ſich nicht auf das eigne qualitative Verhalten zu einer gegenuͤber ſtehenden Einheit gruͤndet. Indem aber dieſe Unterſchie- de als Beſtimmung uͤberhaupt, eine ſpecificirende Einheit zu Grunde liegen haben, und das beſtimmte Qualificiren eine Identitaͤt mit ſich in ihrem Unterſcheiden, eine Re- gel, iſt, — ſo iſt die Aufgabe vorhanden, die Verhaͤlt- nißexponenten der Reihe der ſpecifiſchen Schwe- ren, als ein Syſtem aus einer Regel zu erkennen, welche eine arithmetiſche Progreſſion zu einer Reihe har- moniſcher Knoten ſpecificirt; jedem ſolchen Knoten haͤtte ein Exponent zu entſprechen, der das Quantum der ſpe- cifiſchen Schwere eines vorhandenen Koͤrpers iſt. Auf dieſe Weiſe wuͤrden die einfachen Zahlen der ſpecifiſchen Schweren, — Zahlen, welche fuͤr ſich eine begriffloſe Unmittelbarkeit haben, und daher keine Ordnung zeigen koͤnnen, — als die letzten Reſultate von Verhaͤlt- niſſen erſcheinen, in welchen die zu Grunde liegende ſpe- cificirende Regel erkennbar waͤre. — Dieſelbe Foderung iſt fuͤr die Erkenntniß der angefuͤhrten chemiſchen Ver- wandtſchaftsreihen vorhanden. Die ſpecifiſchen Schweren, ob ſie gleich zunaͤchſt kein qualitatives Verhaͤltniß zu einander zu haben ſcheinen, zeigen ſich jedoch gleichfalls in einer quali- tativen Beziehung. Indem die Koͤrper chemiſch ver- bunden, auch nur amalgamirt oder ſynſomatirt werden, (ſelbſt

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Zitationshilfe: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Wissenschaft der Logik. Bd. 1,1. Nürnberg, 1812, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hegel_logik0101_1812/353>, abgerufen am 27.04.2024.