Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite
XVIII.
So wandl' ich wieder den alten Weg,
Die wohlbekannten Gassen;
Ich komme von meiner Liebsten Haus,
Das steht so leer und verlassen.
Die Straßen sind doch gar zu eng'!
Das Pflaster ist unerträglich!
Die Häuser fallen mir auf den Kopf!
Ich eile so viel als möglich!

XIX.
Ich trat in jene Hallen,
Wo sie mir Treue versprochen;
Wo einst ihre Thränen gefallen,
Sind Schlangen hervor gekrochen.

XVIII.
So wandl' ich wieder den alten Weg,
Die wohlbekannten Gaſſen;
Ich komme von meiner Liebſten Haus,
Das ſteht ſo leer und verlaſſen.
Die Straßen ſind doch gar zu eng'!
Das Pflaſter iſt unerträglich!
Die Häuſer fallen mir auf den Kopf!
Ich eile ſo viel als möglich!

XIX.
Ich trat in jene Hallen,
Wo ſie mir Treue verſprochen;
Wo einſt ihre Thränen gefallen,
Sind Schlangen hervor gekrochen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0205" n="197"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">XVIII.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>So wandl' ich wieder den alten Weg,</l><lb/>
              <l>Die wohlbekannten Ga&#x017F;&#x017F;en;</l><lb/>
              <l>Ich komme von meiner Lieb&#x017F;ten Haus,</l><lb/>
              <l>Das &#x017F;teht &#x017F;o leer und verla&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Die Straßen &#x017F;ind doch gar zu eng'!</l><lb/>
              <l>Das Pfla&#x017F;ter i&#x017F;t unerträglich!</l><lb/>
              <l>Die Häu&#x017F;er fallen mir auf den Kopf!</l><lb/>
              <l>Ich eile &#x017F;o viel als möglich!</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">XIX.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <l>Ich trat in jene Hallen,</l><lb/>
            <l>Wo &#x017F;ie mir Treue ver&#x017F;prochen;</l><lb/>
            <l>Wo ein&#x017F;t ihre Thränen gefallen,</l><lb/>
            <l>Sind Schlangen hervor gekrochen.</l><lb/>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[197/0205] XVIII. So wandl' ich wieder den alten Weg, Die wohlbekannten Gaſſen; Ich komme von meiner Liebſten Haus, Das ſteht ſo leer und verlaſſen. Die Straßen ſind doch gar zu eng'! Das Pflaſter iſt unerträglich! Die Häuſer fallen mir auf den Kopf! Ich eile ſo viel als möglich! XIX. Ich trat in jene Hallen, Wo ſie mir Treue verſprochen; Wo einſt ihre Thränen gefallen, Sind Schlangen hervor gekrochen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/205
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 197. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/205>, abgerufen am 30.04.2024.