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Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.

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"Ich küsse dich, und ich fühle wie mich
Dein Genius begeistert;
Es hat ein wunderbarer Rausch
Sich meiner Seele bemeistert.
"Mir ist, als ob ich auf der Straß'
Die Nachtwächter singen hörte --
Es sind Hymeneen, Hochzeitmusik,
Mein süßer Lustgefährte!
"Jetzt kommen die reitenden Diener auch,
Mit üppig lodernden Fackeln,
Sie tanzen ehrbar den Fackeltanz,
Sie springen und hüpfen und wackeln.
"Es kommt der hoch- und wohlweise Senat,
Es kommen die Oberalten;
Der Bürgermeister räuspert sich
Und will eine Rede halten.
„Ich küſſe dich, und ich fühle wie mich
Dein Genius begeiſtert;
Es hat ein wunderbarer Rauſch
Sich meiner Seele bemeiſtert.
„Mir iſt, als ob ich auf der Straß'
Die Nachtwächter ſingen hörte —
Es ſind Hymeneen, Hochzeitmuſik,
Mein ſüßer Luſtgefährte!
„Jetzt kommen die reitenden Diener auch,
Mit üppig lodernden Fackeln,
Sie tanzen ehrbar den Fackeltanz,
Sie ſpringen und hüpfen und wackeln.
„Es kommt der hoch- und wohlweiſe Senat,
Es kommen die Oberalten;
Der Bürgermeiſter räuſpert ſich
Und will eine Rede halten.
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[136/0156] „Ich küſſe dich, und ich fühle wie mich Dein Genius begeiſtert; Es hat ein wunderbarer Rauſch Sich meiner Seele bemeiſtert. „Mir iſt, als ob ich auf der Straß' Die Nachtwächter ſingen hörte — Es ſind Hymeneen, Hochzeitmuſik, Mein ſüßer Luſtgefährte! „Jetzt kommen die reitenden Diener auch, Mit üppig lodernden Fackeln, Sie tanzen ehrbar den Fackeltanz, Sie ſpringen und hüpfen und wackeln. „Es kommt der hoch- und wohlweiſe Senat, Es kommen die Oberalten; Der Bürgermeiſter räuſpert ſich Und will eine Rede halten.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/156>, abgerufen am 28.04.2024.