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Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844.

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"Ich danke Euch für das Vertraun,
Womit Ihr mich beehret,
Und das Ihr in jeder Prüfungszeit
Durch treue Beweise bewähret.
"Mitwölfe! Ihr zweifeltet nie an mir,
Ihr ließet Euch nicht fangen
Von Schelmen, die Euch gesagt, ich sey
Zu den Hunden übergegangen,
"Ich sey abtrünnig und werde bald
Hofrath in der Lämmerhürde --
Dergleichen zu widersprechen war
Ganz unter meiner Würde.
"Der Schaafpelz, den ich umgehängt
Zuweilen, um mich zu wärmen,
Glaubt mir's, er brachte mich nie dahin
Für das Glück der Schaafe zu schwärmen.
„Ich danke Euch für das Vertraun,
Womit Ihr mich beehret,
Und das Ihr in jeder Prüfungszeit
Durch treue Beweiſe bewähret.
„Mitwölfe! Ihr zweifeltet nie an mir,
Ihr ließet Euch nicht fangen
Von Schelmen, die Euch geſagt, ich ſey
Zu den Hunden übergegangen,
„Ich ſey abtrünnig und werde bald
Hofrath in der Lämmerhürde —
Dergleichen zu widerſprechen war
Ganz unter meiner Würde.
„Der Schaafpelz, den ich umgehängt
Zuweilen, um mich zu wärmen,
Glaubt mir's, er brachte mich nie dahin
Für das Glück der Schaafe zu ſchwärmen.
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[59/0079] „Ich danke Euch für das Vertraun, Womit Ihr mich beehret, Und das Ihr in jeder Prüfungszeit Durch treue Beweiſe bewähret. „Mitwölfe! Ihr zweifeltet nie an mir, Ihr ließet Euch nicht fangen Von Schelmen, die Euch geſagt, ich ſey Zu den Hunden übergegangen, „Ich ſey abtrünnig und werde bald Hofrath in der Lämmerhürde — Dergleichen zu widerſprechen war Ganz unter meiner Würde. „Der Schaafpelz, den ich umgehängt Zuweilen, um mich zu wärmen, Glaubt mir's, er brachte mich nie dahin Für das Glück der Schaafe zu ſchwärmen.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Deutschland. Ein Wintermährchen. Hamburg, 1844, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_wintermaehrchen_1844/79>, abgerufen am 27.04.2024.