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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. XVIII. bey Bäumen und Blumen

Ferner nehmet die Wurtzel von wilden Gurcken/
setzet sie ans Feuer/ so wird der Dampff die Amei-
sen tödten.

Oder: Nehmt eine irrdene Schüssel voll Amei-
sen/ und die Erde da sie sind/ machet ein gutes Feu-
er/ und setzet das irrdene Geschirr an das Feuer/ so
werden die Ameisen fortgehen. Oder nehmet Bil-
sen-Kraut/ kochets in Oel/ und schüttet es in den A-
meisen-Hauffen/ so kommen sie um.

Grüne Flöhe

Oder kleine grüne Würmlein finden sich häufig
bey den Rosen-Stöcken/ wann selbige beginnen
Knospen zu gewinnen/ welche die Knöpffe derge-
stalt pflegen auszuhohlen/ daß offt wenig Blumen
davon zu hoffen/ aber nicht besser zu vertilgen/ als
wann ihr sie mit Steinöhl/ petroleum genannt/ o-
der mit starckem Eßig besprenget; It. Mit Asche von
Eschen Holtz.

Raupen.

Deren seynd vielerley Geschlecht/ und gar übel/
wann sie überhand nehmen/ aus den Gärten zu
bringen/ fressen so wohl Blumen als Früchte hin-
weg; das beste Mittel sie aus dem Wege zu räu-
men ist/ daß man alle Morgen gar frühe/ massen sie
dann von der Nacht-Kälte gleichsam todt und ge-
schwächet sind und also leicht auff die Erde fallen/
solche abliest oder abschüttet und mit Füssen zu tritt.
Man kan auch des Nachts unter die Bäume von
alten Lumpen einen starcken Rauch machen oder sie
mit angezündeten Strohwischen herunter brennen.

Fül-
F 3
Cap. XVIII. bey Baͤumen und Blumen

Ferner nehmet die Wurtzel von wilden Gurcken/
ſetzet ſie ans Feuer/ ſo wird der Dampff die Amei-
ſen toͤdten.

Oder: Nehmt eine irrdene Schuͤſſel voll Amei-
ſen/ und die Erde da ſie ſind/ machet ein gutes Feu-
er/ und ſetzet das irrdene Geſchirr an das Feuer/ ſo
werden die Ameiſen fortgehen. Oder nehmet Bil-
ſen-Kraut/ kochets in Oel/ und ſchuͤttet es in den A-
meiſen-Hauffen/ ſo kommen ſie um.

Gruͤne Floͤhe

Oder kleine gruͤne Wuͤrmlein finden ſich haͤufig
bey den Roſen-Stoͤcken/ wann ſelbige beginnen
Knoſpen zu gewinnen/ welche die Knoͤpffe derge-
ſtalt pflegen auszuhohlen/ daß offt wenig Blumen
davon zu hoffen/ aber nicht beſſer zu vertilgen/ als
wann ihr ſie mit Steinoͤhl/ petroleum genannt/ o-
der mit ſtarckem Eßig beſprenget; It. Mit Aſche von
Eſchen Holtz.

Raupen.

Deren ſeynd vielerley Geſchlecht/ und gar uͤbel/
wann ſie uͤberhand nehmen/ aus den Gaͤrten zu
bringen/ freſſen ſo wohl Blumen als Fruͤchte hin-
weg; das beſte Mittel ſie aus dem Wege zu raͤu-
men iſt/ daß man alle Morgen gar fruͤhe/ maſſen ſie
dann von der Nacht-Kaͤlte gleichſam todt und ge-
ſchwaͤchet ſind und alſo leicht auff die Erde fallen/
ſolche ablieſt oder abſchuͤttet und mit Fuͤſſen zu tritt.
Man kan auch des Nachts unter die Baͤume von
alten Lumpen einen ſtarcken Rauch machen oder ſie
mit angezuͤndeten Strohwiſchen herunter brennen.

Fuͤl-
F 3
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[85/0101] Cap. XVIII. bey Baͤumen und Blumen Ferner nehmet die Wurtzel von wilden Gurcken/ ſetzet ſie ans Feuer/ ſo wird der Dampff die Amei- ſen toͤdten. Oder: Nehmt eine irrdene Schuͤſſel voll Amei- ſen/ und die Erde da ſie ſind/ machet ein gutes Feu- er/ und ſetzet das irrdene Geſchirr an das Feuer/ ſo werden die Ameiſen fortgehen. Oder nehmet Bil- ſen-Kraut/ kochets in Oel/ und ſchuͤttet es in den A- meiſen-Hauffen/ ſo kommen ſie um. Gruͤne Floͤhe Oder kleine gruͤne Wuͤrmlein finden ſich haͤufig bey den Roſen-Stoͤcken/ wann ſelbige beginnen Knoſpen zu gewinnen/ welche die Knoͤpffe derge- ſtalt pflegen auszuhohlen/ daß offt wenig Blumen davon zu hoffen/ aber nicht beſſer zu vertilgen/ als wann ihr ſie mit Steinoͤhl/ petroleum genannt/ o- der mit ſtarckem Eßig beſprenget; It. Mit Aſche von Eſchen Holtz. Raupen. Deren ſeynd vielerley Geſchlecht/ und gar uͤbel/ wann ſie uͤberhand nehmen/ aus den Gaͤrten zu bringen/ freſſen ſo wohl Blumen als Fruͤchte hin- weg; das beſte Mittel ſie aus dem Wege zu raͤu- men iſt/ daß man alle Morgen gar fruͤhe/ maſſen ſie dann von der Nacht-Kaͤlte gleichſam todt und ge- ſchwaͤchet ſind und alſo leicht auff die Erde fallen/ ſolche ablieſt oder abſchuͤttet und mit Fuͤſſen zu tritt. Man kan auch des Nachts unter die Baͤume von alten Lumpen einen ſtarcken Rauch machen oder ſie mit angezuͤndeten Strohwiſchen herunter brennen. Fuͤl- F 3

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/101>, abgerufen am 29.04.2024.