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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
September oder Anfangs Octobris wiederum ver-
pflantzt/ stehen gern in sandiger Erde.

Uber diese sind noch vielerley Arten der Hyacyn-
then mit Stenglein/ weisse/ blaue und leibfarbige/
grosse oder fast doppelte/ und noch eine dergleichen
Art/ trägt Blumen wie Borragen. Jtem eine Art
die man Comam heist/ deren sind dreyerley/ rothe/
blaue und weisse/ haben weißliche Bollen.

Noch ist eine Art der Hyacynthen von den Campi-
nularis,
in dieser finden sich viele Veränderungen im
säen/ dauret aber wohl sieben Jahr ehe sie Blumen
bringen. Auch ist eine Art die aus Peru kommet/
hat grosse Bollen die inwendig härigt sind/ diese wol-
len des Winters ein wenig gedeckt seyn/ sind auch
dreyerley Farben/ weiß/ blau und leibfarbig/ werden
im Abnehmen dieses Monats auffgenommen/ und
die grösten Neben-Wurtzeln/ im Fall sie sich selbst
zertheilen und ablösen wollen/ davon gebrochen/ und
jede absonderlich/ wann ihnen zu erst die an den
Bollen hangende lange Zasern abgeschnitten/ also-
fort in gehörige Erde eine Spanne weit von einan-
der und zwey Finger tieff verpflantzet. Sie lieben
die Sonne/ und zwar einen solchen Ort/ da sie vom
Wind durchwehet werden können.

Auch ist eine Art die Bollen wie Lilien-Bollen hat/
und wird Hyacinthus mit zackichten Blättern ge-
nandt/ und noch viel mehr andere Neben-Sorten
der Hyacinthen oder die dafür gehalten werden/ ste-
hen gern in sandiger mürber Erde/ und werden im
September verpflantzt. Unter allen obgemeldten
ist die nachfolgende die fürtrefflichste.

4. Hia-
R 5

Blumen-Garten.
September oder Anfangs Octobris wiederum ver-
pflantzt/ ſtehen gern in ſandiger Erde.

Uber dieſe ſind noch vielerley Arten der Hyacyn-
then mit Stenglein/ weiſſe/ blaue und leibfarbige/
groſſe oder faſt doppelte/ und noch eine dergleichen
Art/ traͤgt Blumen wie Borragen. Jtem eine Art
die man Comam heiſt/ deren ſind dreyerley/ rothe/
blaue und weiſſe/ haben weißliche Bollen.

Noch iſt eine Art der Hyacynthen von den Campi-
nularis,
in dieſer finden ſich viele Veraͤnderungen im
ſaͤen/ dauret aber wohl ſieben Jahr ehe ſie Blumen
bringen. Auch iſt eine Art die aus Peru kommet/
hat groſſe Bollen die inwendig haͤrigt ſind/ dieſe wol-
len des Winters ein wenig gedeckt ſeyn/ ſind auch
dreyerley Farben/ weiß/ blau und leibfarbig/ werden
im Abnehmen dieſes Monats auffgenommen/ und
die groͤſten Neben-Wurtzeln/ im Fall ſie ſich ſelbſt
zertheilen und abloͤſen wollen/ davon gebrochen/ und
jede abſonderlich/ wann ihnen zu erſt die an den
Bollen hangende lange Zaſern abgeſchnitten/ alſo-
fort in gehoͤrige Erde eine Spanne weit von einan-
der und zwey Finger tieff verpflantzet. Sie lieben
die Sonne/ und zwar einen ſolchen Ort/ da ſie vom
Wind durchwehet werden koͤnnen.

Auch iſt eine Art die Bollen wie Lilien-Bollen hat/
und wird Hyacinthus mit zackichten Blaͤttern ge-
nandt/ und noch viel mehr andere Neben-Sorten
der Hyacinthen oder die dafuͤr gehalten werden/ ſte-
hen gern in ſandiger muͤrber Erde/ und werden im
September verpflantzt. Unter allen obgemeldten
iſt die nachfolgende die fuͤrtrefflichſte.

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[265/0281] Blumen-Garten. September oder Anfangs Octobris wiederum ver- pflantzt/ ſtehen gern in ſandiger Erde. Uber dieſe ſind noch vielerley Arten der Hyacyn- then mit Stenglein/ weiſſe/ blaue und leibfarbige/ groſſe oder faſt doppelte/ und noch eine dergleichen Art/ traͤgt Blumen wie Borragen. Jtem eine Art die man Comam heiſt/ deren ſind dreyerley/ rothe/ blaue und weiſſe/ haben weißliche Bollen. Noch iſt eine Art der Hyacynthen von den Campi- nularis, in dieſer finden ſich viele Veraͤnderungen im ſaͤen/ dauret aber wohl ſieben Jahr ehe ſie Blumen bringen. Auch iſt eine Art die aus Peru kommet/ hat groſſe Bollen die inwendig haͤrigt ſind/ dieſe wol- len des Winters ein wenig gedeckt ſeyn/ ſind auch dreyerley Farben/ weiß/ blau und leibfarbig/ werden im Abnehmen dieſes Monats auffgenommen/ und die groͤſten Neben-Wurtzeln/ im Fall ſie ſich ſelbſt zertheilen und abloͤſen wollen/ davon gebrochen/ und jede abſonderlich/ wann ihnen zu erſt die an den Bollen hangende lange Zaſern abgeſchnitten/ alſo- fort in gehoͤrige Erde eine Spanne weit von einan- der und zwey Finger tieff verpflantzet. Sie lieben die Sonne/ und zwar einen ſolchen Ort/ da ſie vom Wind durchwehet werden koͤnnen. Auch iſt eine Art die Bollen wie Lilien-Bollen hat/ und wird Hyacinthus mit zackichten Blaͤttern ge- nandt/ und noch viel mehr andere Neben-Sorten der Hyacinthen oder die dafuͤr gehalten werden/ ſte- hen gern in ſandiger muͤrber Erde/ und werden im September verpflantzt. Unter allen obgemeldten iſt die nachfolgende die fuͤrtrefflichſte. 4. Hia- R 5

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/281>, abgerufen am 04.05.2024.