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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Cap. XVII. Vom Schaden der Bäume etc.
len einer Spannen lang/ so dicke als du wilt/ hebe sol-
che auf zum Jmpffen/ und alten Schaden/ beym
Gebrauch aber bestreich allemahl die Hände mit
Baumöhl.

Der Brand entstehet entweder aus zu vieler
Feuchtigkeit und Nässe/ welche die Rinde von dem
Stamme aufhebet; oder aus unbedachtsamer Ein-
setzung/ wann man sie verwundet/ oder so man ein
Messer/ wo Brod mit geschnitten/ dazu gebrauchet.
Der Krebs kommt daher/ wann der Baum in einem
widrigen Zeichen/ als Krebs oder Scorpion/ versetzt
oder gepfropfft/ oder aber in solchen Zeichen gereini-
get und beschnitten wird/ deme dann also zu helffen:
Nehmet Rinder-Mist/ vermenget ihn mit Leimen/
bestreichet den schadhafften Ort mit solcher massa al-
lenthalben/ umwickelts mit einem alten Hader-Lum-
pen oder Leinwand; Jm Fall aber der Brand über-
hand genommen/ so ist das beste Mittel/ daß der
Baum an allen Aesten behauen und andere Reisser
darauf gepfropfft/ welche freudig wachsen und in kur-
tzer Zeit gute und gesunde Früchte tragen werden.

Wann eure Bäume trauren und nicht fort wach-
sen wollen/ so raumt die Erde etwas von der Wur-
tzel/ legt ein todtes Huhn/ Schwein oder dergleichen
Aaß daran/ und bedeckts wieder mit Erde wodurch
sie sich wieder erhohlen und fortwachsen werden.

Auch könnet ihr solche Bäume mit Kälber- oder
Rinds-Blut begiessen/ welches ihnen sonderlich/ auch
den Frembden/ als Citronen/ Pomerantzen und der-
gleichen Bäumlein/ doch daß unten der Stamm un-
benetzt bleibe/ ein merckliches helffen wird.

Hat
F

Cap. XVII. Vom Schaden der Baͤume ꝛc.
len einer Spannen lang/ ſo dicke als du wilt/ hebe ſol-
che auf zum Jmpffen/ und alten Schaden/ beym
Gebrauch aber beſtreich allemahl die Haͤnde mit
Baumoͤhl.

Der Brand entſtehet entweder aus zu vieler
Feuchtigkeit und Näſſe/ welche die Rinde von dem
Stamme aufhebet; oder aus unbedachtſamer Ein-
ſetzung/ wann man ſie verwundet/ oder ſo man ein
Meſſer/ wo Brod mit geſchnitten/ dazu gebrauchet.
Der Krebs kommt daher/ wann der Baum in einem
widrigen Zeichen/ als Krebs oder Scorpion/ verſetzt
oder gepfropfft/ oder aber in ſolchen Zeichen gereini-
get und beſchnitten wird/ deme dann alſo zu helffen:
Nehmet Rinder-Miſt/ vermenget ihn mit Leimen/
beſtreichet den ſchadhafften Ort mit ſolcher maſſa al-
lenthalben/ umwickelts mit einem alten Hader-Lum-
pen oder Leinwand; Jm Fall aber der Brand uͤber-
hand genommen/ ſo iſt das beſte Mittel/ daß der
Baum an allen Aeſten behauen und andere Reiſſer
darauf gepfropfft/ welche freudig wachſen und in kur-
tzer Zeit gute und geſunde Fruͤchte tragen werden.

Wann eure Baͤume trauren und nicht fort wach-
ſen wollen/ ſo raumt die Erde etwas von der Wur-
tzel/ legt ein todtes Huhn/ Schwein oder dergleichen
Aaß daran/ und bedeckts wieder mit Erde wodurch
ſie ſich wieder erhohlen und fortwachſen werden.

Auch koͤnnet ihr ſolche Baͤume mit Kaͤlber- oder
Rinds-Blut begieſſen/ welches ihnen ſonderlich/ auch
den Frembden/ als Citronen/ Pomerantzen und der-
gleichen Baͤumlein/ doch daß unten der Stamm un-
benetzt bleibe/ ein merckliches helffen wird.

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[81/0097] Cap. XVII. Vom Schaden der Baͤume ꝛc. len einer Spannen lang/ ſo dicke als du wilt/ hebe ſol- che auf zum Jmpffen/ und alten Schaden/ beym Gebrauch aber beſtreich allemahl die Haͤnde mit Baumoͤhl. Der Brand entſtehet entweder aus zu vieler Feuchtigkeit und Näſſe/ welche die Rinde von dem Stamme aufhebet; oder aus unbedachtſamer Ein- ſetzung/ wann man ſie verwundet/ oder ſo man ein Meſſer/ wo Brod mit geſchnitten/ dazu gebrauchet. Der Krebs kommt daher/ wann der Baum in einem widrigen Zeichen/ als Krebs oder Scorpion/ verſetzt oder gepfropfft/ oder aber in ſolchen Zeichen gereini- get und beſchnitten wird/ deme dann alſo zu helffen: Nehmet Rinder-Miſt/ vermenget ihn mit Leimen/ beſtreichet den ſchadhafften Ort mit ſolcher maſſa al- lenthalben/ umwickelts mit einem alten Hader-Lum- pen oder Leinwand; Jm Fall aber der Brand uͤber- hand genommen/ ſo iſt das beſte Mittel/ daß der Baum an allen Aeſten behauen und andere Reiſſer darauf gepfropfft/ welche freudig wachſen und in kur- tzer Zeit gute und geſunde Fruͤchte tragen werden. Wann eure Baͤume trauren und nicht fort wach- ſen wollen/ ſo raumt die Erde etwas von der Wur- tzel/ legt ein todtes Huhn/ Schwein oder dergleichen Aaß daran/ und bedeckts wieder mit Erde wodurch ſie ſich wieder erhohlen und fortwachſen werden. Auch koͤnnet ihr ſolche Baͤume mit Kaͤlber- oder Rinds-Blut begieſſen/ welches ihnen ſonderlich/ auch den Frembden/ als Citronen/ Pomerantzen und der- gleichen Baͤumlein/ doch daß unten der Stamm un- benetzt bleibe/ ein merckliches helffen wird. Hat F

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/97>, abgerufen am 29.04.2024.