Und endlich in den vortrefflichen Grenadierslie- dern: von welcher Wirkung ist die harte Vermi- schung des Christenthums, und der Mythologie in dem Munde eines harten Soldaten. Sein Gott ist ihm jederzeit, und in jedem Gesange alles: vor und nach der Schlacht: im Treffen, und im Siege.
-- -- -- wär ihrer noch so viel, So schlag ich sie mit Gott! -- -- was kann wider unsern Gott Theresia und Brühl -- --
Mit rechtem Christenmuthe streitet er; und mit rechter Christendemuth, Gott dankend, preiset er Gott nach dem Siege; wie aber? hat der Gre- nadier darum an gehörigem Orte auch nicht seinen Mars und Apoll? kann er nicht darum auch von seinem Friedrich sagen:
Frei, wie ein Gott, von Furcht und Graus Steht er -- -- du hoher Paschkopoll Sahst ihn, im Heldenangesicht, Den Mars, und den Apoll.
Und sollte deßwegen mein Grenadier kein ächter, guter Christenmann bleiben?
Der, wenn er stirbt, bekommt zum Lohn Jm Himmel hohen Sitz! --
Und deßhalb sollten seine Lieder nicht immer der Würde werth seyn, die ihnen Abbt anwünscht, vor
der
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Zweites Waͤldchen.
Und endlich in den vortrefflichen Grenadierslie- dern: von welcher Wirkung iſt die harte Vermi- ſchung des Chriſtenthums, und der Mythologie in dem Munde eines harten Soldaten. Sein Gott iſt ihm jederzeit, und in jedem Geſange alles: vor und nach der Schlacht: im Treffen, und im Siege.
— — — waͤr ihrer noch ſo viel, So ſchlag ich ſie mit Gott! — — was kann wider unſern Gott Thereſia und Bruͤhl — —
Mit rechtem Chriſtenmuthe ſtreitet er; und mit rechter Chriſtendemuth, Gott dankend, preiſet er Gott nach dem Siege; wie aber? hat der Gre- nadier darum an gehoͤrigem Orte auch nicht ſeinen Mars und Apoll? kann er nicht darum auch von ſeinem Friedrich ſagen:
Frei, wie ein Gott, von Furcht und Graus Steht er — — du hoher Paſchkopoll Sahſt ihn, im Heldenangeſicht, Den Mars, und den Apoll.
Und ſollte deßwegen mein Grenadier kein aͤchter, guter Chriſtenmann bleiben?
Der, wenn er ſtirbt, bekommt zum Lohn Jm Himmel hohen Sitz! —
Und deßhalb ſollten ſeine Lieder nicht immer der Wuͤrde werth ſeyn, die ihnen Abbt anwuͤnſcht, vor
der
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Zweites Waͤldchen.
Und endlich in den vortrefflichen Grenadierslie-
dern: von welcher Wirkung iſt die harte Vermi-
ſchung des Chriſtenthums, und der Mythologie in
dem Munde eines harten Soldaten. Sein Gott
iſt ihm jederzeit, und in jedem Geſange alles: vor
und nach der Schlacht: im Treffen, und im Siege.
— — — waͤr ihrer noch ſo viel,
So ſchlag ich ſie mit Gott!
— — was kann wider unſern Gott
Thereſia und Bruͤhl — —
Mit rechtem Chriſtenmuthe ſtreitet er; und
mit rechter Chriſtendemuth, Gott dankend, preiſet
er Gott nach dem Siege; wie aber? hat der Gre-
nadier darum an gehoͤrigem Orte auch nicht ſeinen
Mars und Apoll? kann er nicht darum auch von
ſeinem Friedrich ſagen:
Frei, wie ein Gott, von Furcht und Graus
Steht er — — du hoher Paſchkopoll
Sahſt ihn, im Heldenangeſicht,
Den Mars, und den Apoll.
Und ſollte deßwegen mein Grenadier kein aͤchter,
guter Chriſtenmann bleiben?
Der, wenn er ſtirbt, bekommt zum Lohn
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Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 2. Riga, 1769, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische02_1769/91>, abgerufen am 17.06.2024.
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