muß die Bären und Wölfe im Respekt er- halten, wenn es auch nur durch einen Schuß ist, die Bestien machen unser einem sonst das Eigenthum strittig -- der Haase kennt seinen Junker. --
Wir hatten oft angelegt, und eben legte mein Reisegefehrt' an, da ich eine Menschen- stimme hörte: Rett! Rett!
Herr v. G. kam nicht aus der Stellung: ich lief und schrie wo? wo? hier! hier! wo? wo? hier! hier! -- und denn wieder Rett! Rett! und mitten drunter mit einer erbärm- lichen Stimme: Lorchen im Wasser! -- Auch dies brachte den Herrn Bräutigam in keine andre Lage; er hatt' angelegt. -- -- Noch viele Rett's! Rett's! und viele hiers! hiers! und noch mehrere wo? wo? ich rief wo bis ich sah -- ich sah die Begleiterin der Fräu- lein v. W. jämmerlich die Hände ringen. Hier, hier, rief sie noch zu guter lezt. -- O Gott! matt! matt! Die Wasser über Sie! -- Ich warf meine Flinte weg, und diese gieng los. Luise fiel in Ohnmacht. Das wird sich geben, dacht' ich, und sprang ins Wasser, und brachte das liebe kleine Ge- schöpf heraus. Die Angst hatte ihre kleine Hände gelähmt. Das Wasser war ihr mehr
an
muß die Baͤren und Woͤlfe im Reſpekt er- halten, wenn es auch nur durch einen Schuß iſt, die Beſtien machen unſer einem ſonſt das Eigenthum ſtrittig — der Haaſe kennt ſeinen Junker. —
Wir hatten oft angelegt, und eben legte mein Reiſegefehrt’ an, da ich eine Menſchen- ſtimme hoͤrte: Rett! Rett!
Herr v. G. kam nicht aus der Stellung: ich lief und ſchrie wo? wo? hier! hier! wo? wo? hier! hier! — und denn wieder Rett! Rett! und mitten drunter mit einer erbaͤrm- lichen Stimme: Lorchen im Waſſer! — Auch dies brachte den Herrn Braͤutigam in keine andre Lage; er hatt’ angelegt. — — Noch viele Rett’s! Rett’s! und viele hiers! hiers! und noch mehrere wo? wo? ich rief wo bis ich ſah — ich ſah die Begleiterin der Fraͤu- lein v. W. jaͤmmerlich die Haͤnde ringen. Hier, hier, rief ſie noch zu guter lezt. — O Gott! matt! matt! Die Waſſer uͤber Sie! — Ich warf meine Flinte weg, und dieſe gieng los. Luiſe fiel in Ohnmacht. Das wird ſich geben, dacht’ ich, und ſprang ins Waſſer, und brachte das liebe kleine Ge- ſchoͤpf heraus. Die Angſt hatte ihre kleine Haͤnde gelaͤhmt. Das Waſſer war ihr mehr
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muß die Baͤren und Woͤlfe im Reſpekt er-
halten, wenn es auch nur durch einen Schuß
iſt, die Beſtien machen unſer einem ſonſt das
Eigenthum ſtrittig — der Haaſe kennt ſeinen
Junker. —
Wir hatten oft angelegt, und eben legte
mein Reiſegefehrt’ an, da ich eine Menſchen-
ſtimme hoͤrte: Rett! Rett!
Herr v. G. kam nicht aus der Stellung:
ich lief und ſchrie wo? wo? hier! hier! wo?
wo? hier! hier! — und denn wieder Rett!
Rett! und mitten drunter mit einer erbaͤrm-
lichen Stimme: Lorchen im Waſſer! — Auch
dies brachte den Herrn Braͤutigam in keine
andre Lage; er hatt’ angelegt. — — Noch
viele Rett’s! Rett’s! und viele hiers! hiers!
und noch mehrere wo? wo? ich rief wo bis
ich ſah — ich ſah die Begleiterin der Fraͤu-
lein v. W. jaͤmmerlich die Haͤnde ringen.
Hier, hier, rief ſie noch zu guter lezt. —
O Gott! matt! matt! Die Waſſer uͤber
Sie! — Ich warf meine Flinte weg, und
dieſe gieng los. Luiſe fiel in Ohnmacht.
Das wird ſich geben, dacht’ ich, und ſprang
ins Waſſer, und brachte das liebe kleine Ge-
ſchoͤpf heraus. Die Angſt hatte ihre kleine
Haͤnde gelaͤhmt. Das Waſſer war ihr mehr
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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/60>, abgerufen am 28.04.2024.
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