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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781.

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solch eine Todtenwache! -- Gehe hin in Frie-
den! in Frieden!

Jezt Freunde! hätt ich zum Andreas-Or-
den gesagt: Geh mir aus der Sonne! Der
gnädigste Brief der Kayserin selbst konnte mir
in dieser Lage keine frohe Stunde verlei-
hen! --

Ich erlasse euch aller Dienste, und, da
ihr durchaus nicht mehr als Major seyn
wolt; so bleibt, was ihr seyd, mit der
Versicherung, daß Mir eure seltene Be-
scheidenheit zum Wohlgefallen gerei-
chet
-- --

Ich wünschte, daß dieser Brief euch nicht
aus dem Wege zu Bädern träfe, wenn sie
anders eurer Gesundheitsverfassung dienlich
sind. Ich schenke euch -- -- Gern würd
ich es sehen, wenn ihr in Liefland -- --

Wenn ihr eures Adels wegen Ansprüche
befürchtet; so ertheil ich euch hiemit den Adel
mit allen seinen Vorzügen, und soll euch das
Diplom so bald ihr es verlangt --

Lebt so glücklich, als ihr es verdient, und
als es wünschet

Eure gnädige Kayserin
Catharina.

Wenn

ſolch eine Todtenwache! — Gehe hin in Frie-
den! in Frieden!

Jezt Freunde! haͤtt ich zum Andreas-Or-
den geſagt: Geh mir aus der Sonne! Der
gnaͤdigſte Brief der Kayſerin ſelbſt konnte mir
in dieſer Lage keine frohe Stunde verlei-
hen! —

Ich erlaſſe euch aller Dienſte, und, da
ihr durchaus nicht mehr als Major ſeyn
wolt; ſo bleibt, was ihr ſeyd, mit der
Verſicherung, daß Mir eure ſeltene Be-
ſcheidenheit zum Wohlgefallen gerei-
chet
— —

Ich wuͤnſchte, daß dieſer Brief euch nicht
aus dem Wege zu Baͤdern traͤfe, wenn ſie
anders eurer Geſundheitsverfaſſung dienlich
ſind. Ich ſchenke euch — — Gern wuͤrd
ich es ſehen, wenn ihr in Liefland — —

Wenn ihr eures Adels wegen Anſpruͤche
befuͤrchtet; ſo ertheil ich euch hiemit den Adel
mit allen ſeinen Vorzuͤgen, und ſoll euch das
Diplom ſo bald ihr es verlangt —

Lebt ſo gluͤcklich, als ihr es verdient, und
als es wuͤnſchet

Eure gnaͤdige Kayſerin
Catharina.

Wenn
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[368/0376] ſolch eine Todtenwache! — Gehe hin in Frie- den! in Frieden! Jezt Freunde! haͤtt ich zum Andreas-Or- den geſagt: Geh mir aus der Sonne! Der gnaͤdigſte Brief der Kayſerin ſelbſt konnte mir in dieſer Lage keine frohe Stunde verlei- hen! — Ich erlaſſe euch aller Dienſte, und, da ihr durchaus nicht mehr als Major ſeyn wolt; ſo bleibt, was ihr ſeyd, mit der Verſicherung, daß Mir eure ſeltene Be- ſcheidenheit zum Wohlgefallen gerei- chet — — Ich wuͤnſchte, daß dieſer Brief euch nicht aus dem Wege zu Baͤdern traͤfe, wenn ſie anders eurer Geſundheitsverfaſſung dienlich ſind. Ich ſchenke euch — — Gern wuͤrd ich es ſehen, wenn ihr in Liefland — — Wenn ihr eures Adels wegen Anſpruͤche befuͤrchtet; ſo ertheil ich euch hiemit den Adel mit allen ſeinen Vorzuͤgen, und ſoll euch das Diplom ſo bald ihr es verlangt — Lebt ſo gluͤcklich, als ihr es verdient, und als es wuͤnſchet Eure gnaͤdige Kayſerin Catharina. Wenn

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 3,2. Berlin, 1781, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe0302_1781/376>, abgerufen am 16.05.2024.