Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Abschnitt. Gärten
zeigt einen andern Schauplatz, und wird von den Bergen und Felsen von Turaw
begränzt. Zur Rechten vereinigen sich diese Meerengen mit dem See, der dem Auge
eine weite mit Eilanden bestreuete Fläche eröffnet. Der Schauplatz hat wenig vom
Erhabenen, aber Schönheit, Heiterkeit und Anmuth ist sein Charakter. Die Na-
tur wendet hier ihre Kräfte nur zum Gefallen an. Die Theile sind ungemein abwech-
selnd, doch harmoniren sie vollkommen mit einander. Sogar die Felsen von Turaw
haben ein sanftes Ansehen, und machen keinen unangenehmen Eindruck durch jähe
Abschüsse oder rauhe Zacken. An der Spitze des Vorgebirges Roß a goul hat der
Besitzer einen achteckigten Tempel gebaut, aus dem man verschiedene ausnehmend
anmuthige Prospecte genießt.

[Abbildung]

II. Sanft-

Dritter Abſchnitt. Gaͤrten
zeigt einen andern Schauplatz, und wird von den Bergen und Felſen von Turaw
begraͤnzt. Zur Rechten vereinigen ſich dieſe Meerengen mit dem See, der dem Auge
eine weite mit Eilanden beſtreuete Flaͤche eroͤffnet. Der Schauplatz hat wenig vom
Erhabenen, aber Schoͤnheit, Heiterkeit und Anmuth iſt ſein Charakter. Die Na-
tur wendet hier ihre Kraͤfte nur zum Gefallen an. Die Theile ſind ungemein abwech-
ſelnd, doch harmoniren ſie vollkommen mit einander. Sogar die Felſen von Turaw
haben ein ſanftes Anſehen, und machen keinen unangenehmen Eindruck durch jaͤhe
Abſchuͤſſe oder rauhe Zacken. An der Spitze des Vorgebirges Roß a goul hat der
Beſitzer einen achteckigten Tempel gebaut, aus dem man verſchiedene ausnehmend
anmuthige Proſpecte genießt.

[Abbildung]

II. Sanft-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <div n="5">
              <p><pb facs="#f0084" n="80"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Dritter Ab&#x017F;chnitt. Ga&#x0364;rten</hi></fw><lb/>
zeigt einen andern Schauplatz, und wird von den Bergen und Fel&#x017F;en von <hi rendition="#fr">Turaw</hi><lb/>
begra&#x0364;nzt. Zur Rechten vereinigen &#x017F;ich die&#x017F;e Meerengen mit dem See, der dem Auge<lb/>
eine weite mit Eilanden be&#x017F;treuete Fla&#x0364;che ero&#x0364;ffnet. Der Schauplatz hat wenig vom<lb/>
Erhabenen, aber Scho&#x0364;nheit, Heiterkeit und Anmuth i&#x017F;t &#x017F;ein Charakter. Die Na-<lb/>
tur wendet hier ihre Kra&#x0364;fte nur zum Gefallen an. Die Theile &#x017F;ind ungemein abwech-<lb/>
&#x017F;elnd, doch harmoniren &#x017F;ie vollkommen mit einander. Sogar die Fel&#x017F;en von <hi rendition="#fr">Turaw</hi><lb/>
haben ein &#x017F;anftes An&#x017F;ehen, und machen keinen unangenehmen Eindruck durch ja&#x0364;he<lb/>
Ab&#x017F;chu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e oder rauhe Zacken. An der Spitze des Vorgebirges <hi rendition="#fr">Roß a goul</hi> hat der<lb/>
Be&#x017F;itzer einen achteckigten Tempel gebaut, aus dem man ver&#x017F;chiedene ausnehmend<lb/>
anmuthige Pro&#x017F;pecte genießt.</p><lb/>
              <figure/>
            </div>
          </div>
        </div>
        <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">II.</hi> Sanft-</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0084] Dritter Abſchnitt. Gaͤrten zeigt einen andern Schauplatz, und wird von den Bergen und Felſen von Turaw begraͤnzt. Zur Rechten vereinigen ſich dieſe Meerengen mit dem See, der dem Auge eine weite mit Eilanden beſtreuete Flaͤche eroͤffnet. Der Schauplatz hat wenig vom Erhabenen, aber Schoͤnheit, Heiterkeit und Anmuth iſt ſein Charakter. Die Na- tur wendet hier ihre Kraͤfte nur zum Gefallen an. Die Theile ſind ungemein abwech- ſelnd, doch harmoniren ſie vollkommen mit einander. Sogar die Felſen von Turaw haben ein ſanftes Anſehen, und machen keinen unangenehmen Eindruck durch jaͤhe Abſchuͤſſe oder rauhe Zacken. An der Spitze des Vorgebirges Roß a goul hat der Beſitzer einen achteckigten Tempel gebaut, aus dem man verſchiedene ausnehmend anmuthige Proſpecte genießt. [Abbildung] II. Sanft-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/84
Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/84>, abgerufen am 30.04.2024.