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Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

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Endlich bietest du mir, Herzenerfreuerin,
Deinen himmlischen Kranz, ach! und umarmest mich,
Wie den flötenden Schäfer,
Wie die singende Schäferin!
Jeden Lispel des Baums, jedes Geräusch des Bachs,
Jedes ländliche Lied, welches dem Dorf' entweht,
Wandelt, Göttin, dein Oden
Mir in Sfärengesangeston.
Hingegossen auf Thau, blick' ich den Abendstern,
Deinen Liebling, o Ruh, blick' ich den Mond hinan,
Der so freundlich, so freundlich
Durch die nickenden Wipfel schaut!
Ruhe, lächle mir stets, wie du mir lächeltest,
Als mein Knabengelock, mit der entknospeten
Rosenblume bekränzet,
Abendlüftchen zum Spiele flog!
Keiner
Endlich bieteſt du mir, Herzenerfreuerin,
Deinen himmliſchen Kranz, ach! und umarmeſt mich,
Wie den flötenden Schäfer,
Wie die ſingende Schäferin!
Jeden Liſpel des Baums, jedes Geräuſch des Bachs,
Jedes ländliche Lied, welches dem Dorf' entweht,
Wandelt, Göttin, dein Oden
Mir in Sfärengeſangeston.
Hingegoſſen auf Thau, blick' ich den Abendſtern,
Deinen Liebling, o Ruh, blick' ich den Mond hinan,
Der ſo freundlich, ſo freundlich
Durch die nickenden Wipfel ſchaut!
Ruhe, lächle mir ſtets, wie du mir lächelteſt,
Als mein Knabengelock, mit der entknoſpeten
Roſenblume bekränzet,
Abendlüftchen zum Spiele flog!
Keiner
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[68/0108] Endlich bieteſt du mir, Herzenerfreuerin, Deinen himmliſchen Kranz, ach! und umarmeſt mich, Wie den flötenden Schäfer, Wie die ſingende Schäferin! Jeden Liſpel des Baums, jedes Geräuſch des Bachs, Jedes ländliche Lied, welches dem Dorf' entweht, Wandelt, Göttin, dein Oden Mir in Sfärengeſangeston. Hingegoſſen auf Thau, blick' ich den Abendſtern, Deinen Liebling, o Ruh, blick' ich den Mond hinan, Der ſo freundlich, ſo freundlich Durch die nickenden Wipfel ſchaut! Ruhe, lächle mir ſtets, wie du mir lächelteſt, Als mein Knabengelock, mit der entknoſpeten Roſenblume bekränzet, Abendlüftchen zum Spiele flog! Keiner

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Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/108>, abgerufen am 02.05.2024.