Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783.

Bild:
<< vorherige Seite
Einsam wandelt er oft, Sterbegedanken voll,
Durch die Gräber des Dorfs, sezet sich auf ein Grab,
Und beschauet die Kreuze
Mit dem wehenden Todtenkranz;
Und das steinerne Mal unter dem Fliederbusch.
Wo ein biblischer Spruch freudig zu sterben lehrt,
Wo der Tod mit der Sense,
Und ein Engel mit Palmen steht.
Wunderseliger Mann, welcher der Stadt entfloh!
Engel segneten ihn, als er geboren ward,
Streuten Blumen des Himmels
Auf die Wiege des Knaben aus!

Auf
Einſam wandelt er oft, Sterbegedanken voll,
Durch die Gräber des Dorfs, ſezet ſich auf ein Grab,
Und beſchauet die Kreuze
Mit dem wehenden Todtenkranz;
Und das ſteinerne Mal unter dem Fliederbuſch.
Wo ein bibliſcher Spruch freudig zu ſterben lehrt,
Wo der Tod mit der Senſe,
Und ein Engel mit Palmen ſteht.
Wunderſeliger Mann, welcher der Stadt entfloh!
Engel ſegneten ihn, als er geboren ward,
Streuten Blumen des Himmels
Auf die Wiege des Knaben aus!

Auf
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <pb facs="#f0050" n="10"/>
            <lg n="8">
              <l>Ein&#x017F;am wandelt er oft, Sterbegedanken voll,</l><lb/>
              <l>Durch die Gräber des Dorfs, &#x017F;ezet &#x017F;ich auf ein Grab,</l><lb/>
              <l>Und be&#x017F;chauet die Kreuze</l><lb/>
              <l>Mit dem wehenden Todtenkranz;</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="9">
              <l>Und das &#x017F;teinerne Mal unter dem Fliederbu&#x017F;ch.</l><lb/>
              <l>Wo ein bibli&#x017F;cher Spruch freudig zu &#x017F;terben lehrt,</l><lb/>
              <l>Wo der Tod mit der Sen&#x017F;e,</l><lb/>
              <l>Und ein Engel mit Palmen &#x017F;teht.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="10">
              <l>Wunder&#x017F;eliger Mann, welcher der Stadt entfloh!</l><lb/>
              <l>Engel &#x017F;egneten ihn, als er geboren ward,</l><lb/>
              <l>Streuten Blumen des Himmels</l><lb/>
              <l>Auf die Wiege des Knaben aus!</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <fw place="bottom" type="catch">Auf<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[10/0050] Einſam wandelt er oft, Sterbegedanken voll, Durch die Gräber des Dorfs, ſezet ſich auf ein Grab, Und beſchauet die Kreuze Mit dem wehenden Todtenkranz; Und das ſteinerne Mal unter dem Fliederbuſch. Wo ein bibliſcher Spruch freudig zu ſterben lehrt, Wo der Tod mit der Senſe, Und ein Engel mit Palmen ſteht. Wunderſeliger Mann, welcher der Stadt entfloh! Engel ſegneten ihn, als er geboren ward, Streuten Blumen des Himmels Auf die Wiege des Knaben aus! Auf

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/50
Zitationshilfe: Hölty, Ludwig Christoph Heinrich: Gedichte. Hamburg, 1783, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoelty_gedichte_1783/50>, abgerufen am 01.05.2024.