Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

Eigenthümlichkeiten lenkte, und mich gerade¬
zu frug, ob ich wohl schon Irrländer kennen
gelernt, und von ihren sogenannten Bulls
etwas wisse? Allerdings! erwiederte ich, in¬
dem mir gleich eine ganze Reihe solcher Bulls
durch den Kopf ging. Ich erzählte von je¬
nem Irrländer, der, als man ihn frug, war¬
um er den Strumpf verkehrt angezogen,
ganz treuherzig antwortete; auf der rechten
Seite ist ein Loch! -- Es kam mir ferner
der herrliche Bull jenes Irrländers in den
Sinn, der mit einem jähzornigen Schotten
zusammen in einem Bette schlief, und den
bloßen Fuß unter der Decke hervorgestreckt
hatte. Nun bemerkte dies ein Engländer,
der im Zimmer befindlich, und schnallte flugs
dem Irrländer den Sporn an den Fuß, den
er von seinem Stiefel heruntergenommen.
Der Irrländer zog schlafend den Fuß wieder
unter die Decke, und ritzte mit dem Sporn,
den Schotten, der darüber aufwachte, und
dem Irrländer eine tüchtige Ohrfeige gab.

Dar¬

Eigenthuͤmlichkeiten lenkte, und mich gerade¬
zu frug, ob ich wohl ſchon Irrlaͤnder kennen
gelernt, und von ihren ſogenannten Bulls
etwas wiſſe? Allerdings! erwiederte ich, in¬
dem mir gleich eine ganze Reihe ſolcher Bulls
durch den Kopf ging. Ich erzaͤhlte von je¬
nem Irrlaͤnder, der, als man ihn frug, war¬
um er den Strumpf verkehrt angezogen,
ganz treuherzig antwortete; auf der rechten
Seite iſt ein Loch! — Es kam mir ferner
der herrliche Bull jenes Irrlaͤnders in den
Sinn, der mit einem jaͤhzornigen Schotten
zuſammen in einem Bette ſchlief, und den
bloßen Fuß unter der Decke hervorgeſtreckt
hatte. Nun bemerkte dies ein Englaͤnder,
der im Zimmer befindlich, und ſchnallte flugs
dem Irrlaͤnder den Sporn an den Fuß, den
er von ſeinem Stiefel heruntergenommen.
Der Irrlaͤnder zog ſchlafend den Fuß wieder
unter die Decke, und ritzte mit dem Sporn,
den Schotten, der daruͤber aufwachte, und
dem Irrlaͤnder eine tuͤchtige Ohrfeige gab.

Dar¬
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0352" n="336"/>
Eigenthu&#x0364;mlichkeiten lenkte, und mich gerade¬<lb/>
zu frug, ob ich wohl &#x017F;chon Irrla&#x0364;nder kennen<lb/>
gelernt, und von ihren &#x017F;ogenannten Bulls<lb/>
etwas wi&#x017F;&#x017F;e? Allerdings! erwiederte ich, in¬<lb/>
dem mir gleich eine ganze Reihe &#x017F;olcher Bulls<lb/>
durch den Kopf ging. Ich erza&#x0364;hlte von je¬<lb/>
nem Irrla&#x0364;nder, der, als man ihn frug, war¬<lb/>
um er den Strumpf verkehrt angezogen,<lb/>
ganz treuherzig antwortete; auf der rechten<lb/>
Seite i&#x017F;t ein Loch! &#x2014; Es kam mir ferner<lb/>
der herrliche Bull jenes Irrla&#x0364;nders in den<lb/>
Sinn, der mit einem ja&#x0364;hzornigen Schotten<lb/>
zu&#x017F;ammen in einem Bette &#x017F;chlief, und den<lb/>
bloßen Fuß unter der Decke hervorge&#x017F;treckt<lb/>
hatte. Nun bemerkte dies ein Engla&#x0364;nder,<lb/>
der im Zimmer befindlich, und &#x017F;chnallte flugs<lb/>
dem Irrla&#x0364;nder den Sporn an den Fuß, den<lb/>
er von &#x017F;einem Stiefel heruntergenommen.<lb/>
Der Irrla&#x0364;nder zog &#x017F;chlafend den Fuß wieder<lb/>
unter die Decke, und ritzte mit dem Sporn,<lb/>
den Schotten, der daru&#x0364;ber aufwachte, und<lb/>
dem Irrla&#x0364;nder eine tu&#x0364;chtige Ohrfeige gab.<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Dar¬<lb/></fw>
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[336/0352] Eigenthuͤmlichkeiten lenkte, und mich gerade¬ zu frug, ob ich wohl ſchon Irrlaͤnder kennen gelernt, und von ihren ſogenannten Bulls etwas wiſſe? Allerdings! erwiederte ich, in¬ dem mir gleich eine ganze Reihe ſolcher Bulls durch den Kopf ging. Ich erzaͤhlte von je¬ nem Irrlaͤnder, der, als man ihn frug, war¬ um er den Strumpf verkehrt angezogen, ganz treuherzig antwortete; auf der rechten Seite iſt ein Loch! — Es kam mir ferner der herrliche Bull jenes Irrlaͤnders in den Sinn, der mit einem jaͤhzornigen Schotten zuſammen in einem Bette ſchlief, und den bloßen Fuß unter der Decke hervorgeſtreckt hatte. Nun bemerkte dies ein Englaͤnder, der im Zimmer befindlich, und ſchnallte flugs dem Irrlaͤnder den Sporn an den Fuß, den er von ſeinem Stiefel heruntergenommen. Der Irrlaͤnder zog ſchlafend den Fuß wieder unter die Decke, und ritzte mit dem Sporn, den Schotten, der daruͤber aufwachte, und dem Irrlaͤnder eine tuͤchtige Ohrfeige gab. Dar¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/352
Zitationshilfe: [Hoffmann, E. T. A.]: Die Elixiere des Teufels. Bd. 1. Berlin, 1815, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hoffmann_elixiere01_1815/352>, abgerufen am 21.05.2024.