Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1845.

Bild:
<< vorherige Seite
(Cap Siewero -- Wostotschnoi) und Cap Nord-Ost (Schalagskoi Mys) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 35 und 37.
10 (S. 308.) Eben daselbst T. I. p. 198-200. Auch die Südspitze von Amerika sammt dem Archipelagus, welchen wir das Feuerland nennen, liegt im Meridian des nördlichsten Theils der Baffinsbai und des großen noch unbegrenzten Polarlandes, das vielleicht zu West-Grönland gehört.
11 (S. 308.) Strabo lib. II. p. 92 und 108 Casaub.
12 (S. 308.) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 25. Ich habe schon früh (1817) in meinem Werke De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium auf jene, für Klimatologie und Menschengesittung gleich wichtigen Unterschiede gegliederter und ungegliederter Continente aufmerksam gemacht: "Regiones vel per sinus lunatos in longa cornua porrectae, angulosis littorum recessibus quasi membratim discerptae, vel spatia patentia in immensum, quorum littora nullis incisa angulis ambit sine anfractu Oceanus" (p. 81 und 182). Ueber das Verhältniß der Küstenlängen zum Areal eines Continents (gleichsam das Maaß der Zugänglichkeit des Inneren) s. die Untersuchungen in Berghaus Annalen der Erdkunde Bd. XII. 1835 S. 490 und Physikal. Atlas 1839 No. III. S. 69.
13 (S. 308.) Strabo lib. II. p. 126 Casaub.
14 (S. 309.) Von Afrika sagt schon Plinius (V, 1): Nec alia pars terrarum pauciores recipit sinus. Auch die kleine indische Halbinsel diesseits des Ganges bietet als Dreieck eine dritte sehr analoge Form dar. Im griechischen Alterthume herrschten Meinungen von einer regelmäßigen Gestaltung der Festen. Es sollte vier Busen geben, unter denen der persische dem hyrcanischen (d. i. dem caspischen Meere) gegenübergestellt wird (Arrian VII, 16; Plut. in vita Alexandri cap. 44; Dionys. Perieg. v. 48 und 630 pag. 11 und 38 Bernh.). Die vier Busen und die Landengen sollen sich sogar, nach den optischen Phantasien des Agesianax, auf der Mondscheibe abspiegeln (Plut. de Facie in Orbe Lunae p. 921, 19). Ueber die terra quadrifida oder die vier Festlande, deren zwei nördlich und zwei südlich vom Aequator liegen, s. Macrobius, Comm. in Somnium Scipionis II, 9. Ich habe diesen Theil der alten Geographie, über welchen viel
(Cap Siewero — Wostotschnoi) und Cap Nord-Ost (Schalagskoi Mys) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 35 und 37.
10 (S. 308.) Eben daselbst T. I. p. 198–200. Auch die Südspitze von Amerika sammt dem Archipelagus, welchen wir das Feuerland nennen, liegt im Meridian des nördlichsten Theils der Baffinsbai und des großen noch unbegrenzten Polarlandes, das vielleicht zu West-Grönland gehört.
11 (S. 308.) Strabo lib. II. p. 92 und 108 Casaub.
12 (S. 308.) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 25. Ich habe schon früh (1817) in meinem Werke De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium auf jene, für Klimatologie und Menschengesittung gleich wichtigen Unterschiede gegliederter und ungegliederter Continente aufmerksam gemacht: „Regiones vel per sinus lunatos in longa cornua porrectae, angulosis littorum recessibus quasi membratim discerptae, vel spatia patentia in immensum, quorum littora nullis incisa angulis ambit sine anfractu Oceanus“ (p. 81 und 182). Ueber das Verhältniß der Küstenlängen zum Areal eines Continents (gleichsam das Maaß der Zugänglichkeit des Inneren) s. die Untersuchungen in Berghaus Annalen der Erdkunde Bd. XII. 1835 S. 490 und Physikal. Atlas 1839 No. III. S. 69.
13 (S. 308.) Strabo lib. II. p. 126 Casaub.
14 (S. 309.) Von Afrika sagt schon Plinius (V, 1): Nec alia pars terrarum pauciores recipit sinus. Auch die kleine indische Halbinsel diesseits des Ganges bietet als Dreieck eine dritte sehr analoge Form dar. Im griechischen Alterthume herrschten Meinungen von einer regelmäßigen Gestaltung der Festen. Es sollte vier Busen geben, unter denen der persische dem hyrcanischen (d. i. dem caspischen Meere) gegenübergestellt wird (Arrian VII, 16; Plut. in vita Alexandri cap. 44; Dionys. Perieg. v. 48 und 630 pag. 11 und 38 Bernh.). Die vier Busen und die Landengen sollen sich sogar, nach den optischen Phantasien des Agesianax, auf der Mondscheibe abspiegeln (Plut. de Facie in Orbe Lunae p. 921, 19). Ueber die terra quadrifida oder die vier Festlande, deren zwei nördlich und zwei südlich vom Aequator liegen, s. Macrobius, Comm. in Somnium Scipionis II, 9. Ich habe diesen Theil der alten Geographie, über welchen viel
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <note xml:id="ftn339-text" prev="ftn339" place="end" n="9"><pb facs="#f0490" n="471"/>
(Cap Siewero &#x2014; Wostotschnoi) und Cap Nord-Ost (Schalagskoi Mys) <hi rendition="#g">Humboldt, Asie centrale</hi> T. III. p. 35 und 37.</note>
            <note xml:id="ftn340-text" prev="ftn340" place="end" n="10">(S. 308.) Eben daselbst T. I. p. 198&#x2013;200. Auch die Südspitze von Amerika sammt dem Archipelagus, welchen wir das Feuerland nennen, liegt im Meridian des nördlichsten Theils der Baffinsbai und des großen noch unbegrenzten Polarlandes, das vielleicht zu West-Grönland gehört.</note>
            <note xml:id="ftn341-text" prev="ftn341" place="end" n="11">(S. 308.) <hi rendition="#g">Strabo</hi> lib. II. p. 92 und 108 Casaub.</note>
            <note xml:id="ftn342-text" prev="ftn342" place="end" n="12">(S. 308.) <hi rendition="#g">Humboldt, Asie centrale</hi> T. III. p. 25. Ich habe schon früh (1817) in meinem Werke <hi rendition="#g">De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium</hi> auf jene, für Klimatologie und Menschengesittung gleich wichtigen Unterschiede gegliederter und ungegliederter Continente aufmerksam gemacht: &#x201E;Regiones vel per sinus lunatos in longa cornua porrectae, angulosis littorum recessibus quasi membratim discerptae, vel spatia patentia in immensum, quorum littora nullis incisa angulis ambit sine anfractu Oceanus&#x201C; (p. 81 und 182). Ueber das Verhältniß der Küstenlängen zum Areal eines Continents (gleichsam das Maaß der <hi rendition="#g">Zugänglichkeit</hi> des Inneren) s. die Untersuchungen in <hi rendition="#g">Berghaus Annalen der Erdkunde</hi> Bd. XII. 1835 S. 490 und <hi rendition="#g">Physikal. Atlas</hi> 1839 No. III. S. 69.</note>
            <note xml:id="ftn343-text" prev="ftn343" place="end" n="13">(S. 308.) <hi rendition="#g">Strabo</hi> lib. II. p. 126 Casaub.</note>
            <note xml:id="ftn344-text" prev="ftn344" place="end" n="14">(S. 309.) Von Afrika sagt schon <hi rendition="#g">Plinius</hi> (V, 1): Nec alia pars terrarum pauciores recipit sinus. Auch die kleine indische Halbinsel diesseits des Ganges bietet als Dreieck eine dritte sehr analoge Form dar. Im griechischen Alterthume herrschten Meinungen von einer <hi rendition="#g">regelmäßigen</hi> Gestaltung der Festen. Es sollte vier Busen geben, unter denen der persische dem hyrcanischen (d. i. dem caspischen Meere) gegenübergestellt wird <hi rendition="#g">(Arrian</hi> VII, 16; <hi rendition="#g">Plut.</hi> in <hi rendition="#g">vita Alexandri</hi> cap. 44; <hi rendition="#g">Dionys. Perieg.</hi> v. 48 und 630 pag. 11 und 38 Bernh.). Die vier Busen und die Landengen sollen sich sogar, nach den optischen Phantasien des Agesianax, auf der Mondscheibe abspiegeln <hi rendition="#g">(Plut. de Facie in Orbe Lunae</hi> p. 921, 19). Ueber die terra quadrifida oder die vier Festlande, deren zwei nördlich und zwei südlich vom Aequator liegen, s. <hi rendition="#g">Macrobius, Comm. in Somnium Scipionis</hi> II, 9. Ich habe diesen Theil der alten Geographie, über welchen viel
</note>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[471/0490] ⁹ (Cap Siewero — Wostotschnoi) und Cap Nord-Ost (Schalagskoi Mys) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 35 und 37. ¹⁰ (S. 308.) Eben daselbst T. I. p. 198–200. Auch die Südspitze von Amerika sammt dem Archipelagus, welchen wir das Feuerland nennen, liegt im Meridian des nördlichsten Theils der Baffinsbai und des großen noch unbegrenzten Polarlandes, das vielleicht zu West-Grönland gehört. ¹¹ (S. 308.) Strabo lib. II. p. 92 und 108 Casaub. ¹² (S. 308.) Humboldt, Asie centrale T. III. p. 25. Ich habe schon früh (1817) in meinem Werke De distributione geographica plantarum secundum coeli temperiem et altitudinem montium auf jene, für Klimatologie und Menschengesittung gleich wichtigen Unterschiede gegliederter und ungegliederter Continente aufmerksam gemacht: „Regiones vel per sinus lunatos in longa cornua porrectae, angulosis littorum recessibus quasi membratim discerptae, vel spatia patentia in immensum, quorum littora nullis incisa angulis ambit sine anfractu Oceanus“ (p. 81 und 182). Ueber das Verhältniß der Küstenlängen zum Areal eines Continents (gleichsam das Maaß der Zugänglichkeit des Inneren) s. die Untersuchungen in Berghaus Annalen der Erdkunde Bd. XII. 1835 S. 490 und Physikal. Atlas 1839 No. III. S. 69. ¹³ (S. 308.) Strabo lib. II. p. 126 Casaub. ¹⁴ (S. 309.) Von Afrika sagt schon Plinius (V, 1): Nec alia pars terrarum pauciores recipit sinus. Auch die kleine indische Halbinsel diesseits des Ganges bietet als Dreieck eine dritte sehr analoge Form dar. Im griechischen Alterthume herrschten Meinungen von einer regelmäßigen Gestaltung der Festen. Es sollte vier Busen geben, unter denen der persische dem hyrcanischen (d. i. dem caspischen Meere) gegenübergestellt wird (Arrian VII, 16; Plut. in vita Alexandri cap. 44; Dionys. Perieg. v. 48 und 630 pag. 11 und 38 Bernh.). Die vier Busen und die Landengen sollen sich sogar, nach den optischen Phantasien des Agesianax, auf der Mondscheibe abspiegeln (Plut. de Facie in Orbe Lunae p. 921, 19). Ueber die terra quadrifida oder die vier Festlande, deren zwei nördlich und zwei südlich vom Aequator liegen, s. Macrobius, Comm. in Somnium Scipionis II, 9. Ich habe diesen Theil der alten Geographie, über welchen viel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos01_1845
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos01_1845/490
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 1. Stuttgart u. a., 1845, S. 471. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos01_1845/490>, abgerufen am 12.05.2024.