Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850.

Bild:
<< vorherige Seite
Anmerkungen.
1 (S. 558.) "Vermittelst einer Reihe von Zwischengliedern", sagt Immanuel Kant, "werden jenseit Saturn sich die letzten Planeten nach und nach in Cometen verwandeln, und so die letztere Gattung mit der ersteren zusammenhangen. Das Gesetz, nach welchem die Excentricität der Planetenkreise sich in Verhältniß ihres Abstandes von der Sonne verhält, unterstützt diese Vermuthung. Die Excentricität nimmt mit dem Abstande zu, und die entfernteren Planeten kommen dadurch der Bestimmung der Cometen näher. Der letzte Planet und erste Comet könnte derjenige genannt werden, welcher in seiner Sonnennähe den Kreis des ihm nächsten Planeten, vielleicht also des Sarurn, durchschnitte. -- Auch durch die Größe der planetarischen Massen, die mit der Entfernung (von der Sonne) zunehmen, wird unsere Theorie von der mechanischen Bildung der Himmelskörper klärlich erwiesen." Kant, Naturgesch. des Himmels (1755) in den sämmtl. Werken Th. VI. S. 88 und 195. Im Anfang des 5ten Hauptstückes wird (S. 131) von der früheren cometenähnlichen Natur gesprochen, welche Saturn abgelegt habe.
2 (S. 559.) Stephen Alexander "on the similarity of arrangement of the Asteroids and the Comets of short period, and the possibility of their common origin", in Gould's Astron. Journal No. 19 p. 147 und No. 20 p. 181. Der Verf. unterscheidet mit Hind (Schum. Astr. Nachr. No. 724) "the comets of short period, whose semi-axes are all nearly the same with those of the small planets between Mars and Jupiter; and the other class, including the comets whose mean distance or semi-axis is somewhat less than that of Uranus." Er schließt die erste Abhandlung mit dem Resultate: "Different facts and coincidences agree in indicating a near appulse if not an actual
Anmerkungen.
1 (S. 558.) „Vermittelst einer Reihe von Zwischengliedern“, sagt Immanuel Kant, „werden jenseit Saturn sich die letzten Planeten nach und nach in Cometen verwandeln, und so die letztere Gattung mit der ersteren zusammenhangen. Das Gesetz, nach welchem die Excentricität der Planetenkreise sich in Verhältniß ihres Abstandes von der Sonne verhält, unterstützt diese Vermuthung. Die Excentricität nimmt mit dem Abstande zu, und die entfernteren Planeten kommen dadurch der Bestimmung der Cometen näher. Der letzte Planet und erste Comet könnte derjenige genannt werden, welcher in seiner Sonnennähe den Kreis des ihm nächsten Planeten, vielleicht also des Sarurn, durchschnitte. — Auch durch die Größe der planetarischen Massen, die mit der Entfernung (von der Sonne) zunehmen, wird unsere Theorie von der mechanischen Bildung der Himmelskörper klärlich erwiesen.“ Kant, Naturgesch. des Himmels (1755) in den sämmtl. Werken Th. VI. S. 88 und 195. Im Anfang des 5ten Hauptstückes wird (S. 131) von der früheren cometenähnlichen Natur gesprochen, welche Saturn abgelegt habe.
2 (S. 559.) Stephen Alexander »on the similarity of arrangement of the Asteroids and the Comets of short period, and the possibility of their common origin«, in Gould's Astron. Journal No. 19 p. 147 und No. 20 p. 181. Der Verf. unterscheidet mit Hind (Schum. Astr. Nachr. No. 724) »the comets of short period, whose semi-axes are all nearly the same with those of the small planets between Mars and Jupiter; and the other class, including the comets whose mean distance or semi-axis is somewhat less than that of Uranus.« Er schließt die erste Abhandlung mit dem Resultate: »Different facts and coincidences agree in indicating a near appulse if not an actual
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0582" n="575"/>
              <div n="5">
                <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Anmerkungen</hi>.</hi> </head><lb/>
                <note xml:id="ftn645-text" prev="ftn645" place="end" n="1"> (S. 558.) &#x201E;Vermittelst einer Reihe von Zwischengliedern&#x201C;, sagt Immanuel <hi rendition="#g">Kant,</hi> &#x201E;werden jenseit Saturn sich die letzten Planeten nach und nach in Cometen verwandeln, und so die letztere Gattung mit der ersteren zusammenhangen. Das Gesetz, nach welchem die Excentricität der Planetenkreise sich in Verhältniß ihres Abstandes von der Sonne verhält, unterstützt diese Vermuthung. Die Excentricität nimmt mit dem Abstande zu, und die entfernteren Planeten kommen dadurch der Bestimmung der Cometen näher. Der letzte Planet und erste Comet könnte derjenige genannt werden, welcher in seiner Sonnennähe den Kreis des ihm nächsten Planeten, vielleicht also des Sarurn, durchschnitte. &#x2014; Auch durch die Größe der planetarischen Massen, die mit der Entfernung (von der Sonne) zunehmen, wird unsere Theorie von der mechanischen Bildung der Himmelskörper <hi rendition="#g">klärlich erwiesen.&#x201C; Kant, Naturgesch. des Himmels</hi> (1755) <hi rendition="#g">in</hi> den <hi rendition="#g">sämmtl. Werken</hi> Th. VI. S. 88 und 195. Im Anfang des 5ten Hauptstückes wird (S. 131) von der früheren <hi rendition="#g">cometenähnlichen Natur</hi> gesprochen, welche Saturn abgelegt habe.</note>
                <note xml:id="ftn646-text" prev="ftn646" place="end" n="2"> (S. 559.) Stephen <hi rendition="#g">Alexander</hi> »on the similarity of arrangement of the Asteroids and the Comets of short period, and the possibility of their common origin«, in <hi rendition="#g">Gould's Astron.  Journal</hi> No. 19 p. 147 und No. 20 p. 181. Der Verf. unterscheidet mit Hind <hi rendition="#g">(Schum.  Astr. Nachr.</hi> No. 724) »the comets of short period, whose semi-axes are all nearly the same with those of the small planets between Mars and Jupiter; and the other class, including the comets whose mean distance or semi-axis is somewhat less than that of Uranus.« Er schließt die erste Abhandlung mit dem Resultate: »Different facts and coincidences agree in indicating a near appulse if not an actual
</note>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[575/0582] Anmerkungen. ¹ (S. 558.) „Vermittelst einer Reihe von Zwischengliedern“, sagt Immanuel Kant, „werden jenseit Saturn sich die letzten Planeten nach und nach in Cometen verwandeln, und so die letztere Gattung mit der ersteren zusammenhangen. Das Gesetz, nach welchem die Excentricität der Planetenkreise sich in Verhältniß ihres Abstandes von der Sonne verhält, unterstützt diese Vermuthung. Die Excentricität nimmt mit dem Abstande zu, und die entfernteren Planeten kommen dadurch der Bestimmung der Cometen näher. Der letzte Planet und erste Comet könnte derjenige genannt werden, welcher in seiner Sonnennähe den Kreis des ihm nächsten Planeten, vielleicht also des Sarurn, durchschnitte. — Auch durch die Größe der planetarischen Massen, die mit der Entfernung (von der Sonne) zunehmen, wird unsere Theorie von der mechanischen Bildung der Himmelskörper klärlich erwiesen.“ Kant, Naturgesch. des Himmels (1755) in den sämmtl. Werken Th. VI. S. 88 und 195. Im Anfang des 5ten Hauptstückes wird (S. 131) von der früheren cometenähnlichen Natur gesprochen, welche Saturn abgelegt habe. ² (S. 559.) Stephen Alexander »on the similarity of arrangement of the Asteroids and the Comets of short period, and the possibility of their common origin«, in Gould's Astron. Journal No. 19 p. 147 und No. 20 p. 181. Der Verf. unterscheidet mit Hind (Schum. Astr. Nachr. No. 724) »the comets of short period, whose semi-axes are all nearly the same with those of the small planets between Mars and Jupiter; and the other class, including the comets whose mean distance or semi-axis is somewhat less than that of Uranus.« Er schließt die erste Abhandlung mit dem Resultate: »Different facts and coincidences agree in indicating a near appulse if not an actual

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Posner Collection: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-09T11:04:31Z)
Moritz Bodner: Erstellung bzw. Korrektur der griechischen Textpassagen (2013-04-18T11:04:31Z)



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850/582
Zitationshilfe: Humboldt, Alexander von: Kosmos. Entwurf einer physischen Weltbeschreibung. Bd. 3. Stuttgart u. a., 1850, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/humboldt_kosmos03_1850/582>, abgerufen am 26.04.2024.