Neschama in die oberste Welt und kömmt nicht wie- der herunter *)."
"Das Geheimniß der Zusammensetzung der Seelen heißt Jbbur, und besteht in Folgendem: Bei seiner Geburt empfängt der Mensch zuerst die Nephesch, und wenn seine Werke gut sind, wird ihm, sobald er dreizehn Jahre und einen Tag alt ist, der Ruach zu Theil. Bleibt er nun ferner fromm und gerecht, so bekömmt er in seinem zwan- zigsten Jahre die Neschama; sind seine Werke aber gottlos, so bleiben die Nephesch und der Ruach ohne Neschama. Oft ist der Mensch aber blos der Nephesch würdig, und empfängt weder einen Ru- ach, noch eine Neschama, welche dann von dem heiligen, hochgelobten Gott an einem verborgenen Ort zu anderm Gebrauche aufbewahrt werden **)."
"Die Seelen im Menschen sind dreifacher Art: die erste ist die verständige, die andere die redende oder vernünftige, und die dritte die viehische Seele, welche immer begehrt ***)."
An diesen drei Seelen haben die Hebräer aber noch nicht genug.
*) Zeror Hammor, Parascha Bereschith. Man ver- gleiche jedoch hiemit den nächstfolgenden Abschnitt: vom Tode und den verschiedenen Zuständen nach dem Tode.
**) Sepher Gilgulim.
***) Jalkut Chadasch Titel Neschamoth.
Neſchama in die oberſte Welt und koͤmmt nicht wie- der herunter *).«
»Das Geheimniß der Zuſammenſetzung der Seelen heißt Jbbur, und beſteht in Folgendem: Bei ſeiner Geburt empfaͤngt der Menſch zuerſt die Nepheſch, und wenn ſeine Werke gut ſind, wird ihm, ſobald er dreizehn Jahre und einen Tag alt iſt, der Ruach zu Theil. Bleibt er nun ferner fromm und gerecht, ſo bekoͤmmt er in ſeinem zwan- zigſten Jahre die Neſchama; ſind ſeine Werke aber gottlos, ſo bleiben die Nepheſch und der Ruach ohne Neſchama. Oft iſt der Menſch aber blos der Nepheſch wuͤrdig, und empfaͤngt weder einen Ru- ach, noch eine Neſchama, welche dann von dem heiligen, hochgelobten Gott an einem verborgenen Ort zu anderm Gebrauche aufbewahrt werden **).«
»Die Seelen im Menſchen ſind dreifacher Art: die erſte iſt die verſtaͤndige, die andere die redende oder vernuͤnftige, und die dritte die viehiſche Seele, welche immer begehrt ***).«
An dieſen drei Seelen haben die Hebraͤer aber noch nicht genug.
*) Zeror Hammor, Paraſcha Bereſchith. Man ver- gleiche jedoch hiemit den naͤchſtfolgenden Abſchnitt: vom Tode und den verſchiedenen Zuſtaͤnden nach dem Tode.
**) Sepher Gilgulim.
***) Jalkut Chadaſch Titel Neſchamoth.
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Neſchama in die oberſte Welt und koͤmmt nicht wie-
der herunter *).«
»Das Geheimniß der Zuſammenſetzung der
Seelen heißt Jbbur, und beſteht in Folgendem:
Bei ſeiner Geburt empfaͤngt der Menſch zuerſt die
Nepheſch, und wenn ſeine Werke gut ſind, wird
ihm, ſobald er dreizehn Jahre und einen Tag alt
iſt, der Ruach zu Theil. Bleibt er nun ferner
fromm und gerecht, ſo bekoͤmmt er in ſeinem zwan-
zigſten Jahre die Neſchama; ſind ſeine Werke aber
gottlos, ſo bleiben die Nepheſch und der Ruach
ohne Neſchama. Oft iſt der Menſch aber blos der
Nepheſch wuͤrdig, und empfaͤngt weder einen Ru-
ach, noch eine Neſchama, welche dann von dem
heiligen, hochgelobten Gott an einem verborgenen
Ort zu anderm Gebrauche aufbewahrt werden **).«
»Die Seelen im Menſchen ſind dreifacher Art:
die erſte iſt die verſtaͤndige, die andere die redende
oder vernuͤnftige, und die dritte die viehiſche Seele,
welche immer begehrt ***).«
An dieſen drei Seelen haben die Hebraͤer aber
noch nicht genug.
*) Zeror Hammor, Paraſcha Bereſchith. Man ver-
gleiche jedoch hiemit den naͤchſtfolgenden Abſchnitt:
vom Tode und den verſchiedenen Zuſtaͤnden nach
dem Tode.
**) Sepher Gilgulim.
***) Jalkut Chadaſch Titel Neſchamoth.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/202>, abgerufen am 15.06.2024.
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