Die blinden Heiden und Türken also haben eine Menge von Possen und abentheuerlichen Mährchen; allein dennoch glaub' ich, daß sie, alle zusammen genommen, eines solchen Reich- thums sich nicht rühmen können, wie Abra- hams glorreicher Saame, der auch in dieser Hinsicht sich des größern Segens erfreuet.
Zu einer Zeit, wo man alle Nachrichten über Lebensart, Sitten, Gebräuche und Re- ligionsmeinungen selbst der entferntesten und unbedeutendsten Nationen sorgfältig sammelt und mit Jnteresse liest, darf sich, wie ich hof- fe, diese Judenschule gleichfalls und um so mehr eine gute Aufnahme versprechen, da die Juden es sind, durch welche wir alle Segnungen von oben herab zu erwarten haben, und da es wohl der Mühe werth ist, das kirchliche, häusliche
lassen Sie das! Mein Vater ist Pfarrer! sagte die Kleine. Also eigentlich reformirt! dacht' ich, denn bekanntlich haben die katholischen Pfarrer bloß das Recht unter fremder Firma und mit andrer Leute Frauen hübsche Töchter zu zeugen.
Die blinden Heiden und Tuͤrken alſo haben eine Menge von Poſſen und abentheuerlichen Maͤhrchen; allein dennoch glaub’ ich, daß ſie, alle zuſammen genommen, eines ſolchen Reich- thums ſich nicht ruͤhmen koͤnnen, wie Abra- hams glorreicher Saame, der auch in dieſer Hinſicht ſich des groͤßern Segens erfreuet.
Zu einer Zeit, wo man alle Nachrichten uͤber Lebensart, Sitten, Gebraͤuche und Re- ligionsmeinungen ſelbſt der entfernteſten und unbedeutendſten Nationen ſorgfaͤltig ſammelt und mit Jntereſſe liest, darf ſich, wie ich hof- fe, dieſe Judenſchule gleichfalls und um ſo mehr eine gute Aufnahme verſprechen, da die Juden es ſind, durch welche wir alle Segnungen von oben herab zu erwarten haben, und da es wohl der Muͤhe werth iſt, das kirchliche, haͤusliche
laſſen Sie das! Mein Vater iſt Pfarrer! ſagte die Kleine. Alſo eigentlich reformirt! dacht’ ich, denn bekanntlich haben die katholiſchen Pfarrer bloß das Recht unter fremder Firma und mit andrer Leute Frauen huͤbſche Toͤchter zu zeugen.
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[VII/0025]
Die blinden Heiden und Tuͤrken alſo haben
eine Menge von Poſſen und abentheuerlichen
Maͤhrchen; allein dennoch glaub’ ich, daß ſie,
alle zuſammen genommen, eines ſolchen Reich-
thums ſich nicht ruͤhmen koͤnnen, wie Abra-
hams glorreicher Saame, der auch in dieſer
Hinſicht ſich des groͤßern Segens erfreuet.
Zu einer Zeit, wo man alle Nachrichten
uͤber Lebensart, Sitten, Gebraͤuche und Re-
ligionsmeinungen ſelbſt der entfernteſten und
unbedeutendſten Nationen ſorgfaͤltig ſammelt
und mit Jntereſſe liest, darf ſich, wie ich hof-
fe, dieſe Judenſchule gleichfalls und um ſo mehr
eine gute Aufnahme verſprechen, da die Juden
es ſind, durch welche wir alle Segnungen von
oben herab zu erwarten haben, und da es wohl
der Muͤhe werth iſt, das kirchliche, haͤusliche
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*) laſſen Sie das! Mein Vater iſt Pfarrer! ſagte die
Kleine. Alſo eigentlich reformirt! dacht’ ich, denn
bekanntlich haben die katholiſchen Pfarrer bloß das
Recht unter fremder Firma und mit andrer
Leute Frauen huͤbſche Toͤchter zu zeugen.
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Hundt-Radowsky, Hartwig: Die Judenschule, oder gründliche Anleitung, in kurzer Zeit ein vollkommener schwarzer oder weißer Jude zu werden. Bd. 1. Jerusalem [i. e. Aarau], 1822, S. VII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hundtradowsky_judenschule01_1822/25>, abgerufen am 08.02.2025.
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