Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839.

Bild:
<< vorherige Seite

ausklopfereien und sonstigen Amtsverrichtungen. Will
Fürst von Hechelkram werden, wann's nicht anders
ist und das Fräulein darauf besteht. Soll mir
sagen, wo's Fürstenthum liegt, damit ich drum
einkommen kann.



Am selbigen Tag, Nachts: Mein Herr von
Münchhausen heute abermals seine Schmierereien
vorgenommen und mir dadurch ganz widerwärtig
geworden. Mir vorgenommen, bei erster Gelegen-
heit grob zu werden, um auf eine feine Manier
aus dieser Sclaverei zu kommen.

Gefallt mir jetzt recht wohl hier. Uebrigens
doch eigne Lag', und weiß der Schinder, was draus
werden soll.



In ein so wunderbares Verhältniß war Fräulein
Emerentia mit ihren Gedanken, Träumen und
Empfindungen gerathen. Man kann sich daher
vorstellen, wie es ihr Bewußtseyn verletzen mußte,
als der Vater die Besorgniß vor einer Mariage
zwischen ihr und Münchhausen äußerte.


ausklopfereien und ſonſtigen Amtsverrichtungen. Will
Fürſt von Hechelkram werden, wann’s nicht anders
iſt und das Fräulein darauf beſteht. Soll mir
ſagen, wo’s Fürſtenthum liegt, damit ich drum
einkommen kann.



Am ſelbigen Tag, Nachts: Mein Herr von
Münchhauſen heute abermals ſeine Schmierereien
vorgenommen und mir dadurch ganz widerwärtig
geworden. Mir vorgenommen, bei erſter Gelegen-
heit grob zu werden, um auf eine feine Manier
aus dieſer Sclaverei zu kommen.

Gefallt mir jetzt recht wohl hier. Uebrigens
doch eigne Lag’, und weiß der Schinder, was draus
werden ſoll.



In ein ſo wunderbares Verhältniß war Fräulein
Emerentia mit ihren Gedanken, Träumen und
Empfindungen gerathen. Man kann ſich daher
vorſtellen, wie es ihr Bewußtſeyn verletzen mußte,
als der Vater die Beſorgniß vor einer Mariage
zwiſchen ihr und Münchhauſen äußerte.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0061" n="43"/>
ausklopfereien und &#x017F;on&#x017F;tigen Amtsverrichtungen. Will<lb/>
Für&#x017F;t von Hechelkram werden, wann&#x2019;s nicht anders<lb/>
i&#x017F;t und das Fräulein darauf be&#x017F;teht. Soll mir<lb/>
&#x017F;agen, wo&#x2019;s Für&#x017F;tenthum liegt, damit ich drum<lb/>
einkommen kann.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p>Am &#x017F;elbigen Tag, Nachts: Mein Herr von<lb/>
Münchhau&#x017F;en heute abermals &#x017F;eine Schmierereien<lb/>
vorgenommen und mir dadurch ganz widerwärtig<lb/>
geworden. Mir vorgenommen, bei er&#x017F;ter Gelegen-<lb/>
heit grob zu werden, um auf eine feine Manier<lb/>
aus die&#x017F;er Sclaverei zu kommen.</p><lb/>
            <p>Gefallt mir jetzt recht wohl hier. Uebrigens<lb/>
doch eigne Lag&#x2019;, und weiß der Schinder, was draus<lb/>
werden &#x017F;oll.</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <p>In ein &#x017F;o wunderbares Verhältniß war Fräulein<lb/>
Emerentia mit ihren Gedanken, Träumen und<lb/>
Empfindungen gerathen. Man kann &#x017F;ich daher<lb/>
vor&#x017F;tellen, wie es ihr Bewußt&#x017F;eyn verletzen mußte,<lb/>
als der Vater die Be&#x017F;orgniß vor einer Mariage<lb/>
zwi&#x017F;chen ihr und Münchhau&#x017F;en äußerte.</p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[43/0061] ausklopfereien und ſonſtigen Amtsverrichtungen. Will Fürſt von Hechelkram werden, wann’s nicht anders iſt und das Fräulein darauf beſteht. Soll mir ſagen, wo’s Fürſtenthum liegt, damit ich drum einkommen kann. Am ſelbigen Tag, Nachts: Mein Herr von Münchhauſen heute abermals ſeine Schmierereien vorgenommen und mir dadurch ganz widerwärtig geworden. Mir vorgenommen, bei erſter Gelegen- heit grob zu werden, um auf eine feine Manier aus dieſer Sclaverei zu kommen. Gefallt mir jetzt recht wohl hier. Uebrigens doch eigne Lag’, und weiß der Schinder, was draus werden ſoll. In ein ſo wunderbares Verhältniß war Fräulein Emerentia mit ihren Gedanken, Träumen und Empfindungen gerathen. Man kann ſich daher vorſtellen, wie es ihr Bewußtſeyn verletzen mußte, als der Vater die Beſorgniß vor einer Mariage zwiſchen ihr und Münchhauſen äußerte.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/61
Zitationshilfe: Immermann, Karl: Münchhausen. Bd. 2. Düsseldorf, 1839, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/immermann_muenchhausen02_1839/61>, abgerufen am 29.04.2024.