Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741.

Bild:
<< vorherige Seite





eine Beleidigung der göttlichen Majestät
ist, wird in der Schrift eine Schuld genen-
net, womit wir GOtt verhaftet, und die
wir nicht anders, als mit ewigem Gefäng-
niß, bezahlen können. Matth. Cap. 6. v.
12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben
Christi heisset im Gegentheil das Lösegeld,
so er für uns, oder nach dem Grundtext an
unser statt, dahin gegeben, und damit be-
zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C.
2. v. 6. Diese Stellen sind vollkommen
klar, und erhärten ausdrücklich, daß JE-
sus an unser statt gelitten und sein Leben
gelassen, und dadurch etwas geleistet,
welches uns von GOtt zugerechnet wird.
Sein dahin gegebenes Leben ist die Be-
zahlung für unsere Schuld, und das Löse-
geld, womit wir von der Strafe unserer
Sünden loßgekauft worden. Man neh-
me aus diesen gantz deutlichen Stellen ab,
was die heiligen Verfasser der Offenbah-
rung haben wollen, wenn sie sagen: Chri-
stus hat unsere Sünde selbst geopfert
(nach dem Grundtext getragen, auf sich
genommen) an seinem Leibe auf dem Holtz
1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der
von keiner Sünde wuste, für uns zur
Sünde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21.
Christus hat einmal gelitten für uns, der
Gerechte für die Ungerechten, 1 Petr. C.
3. v. 18. Christus hat für alle den Tod

geschme-
Z 3





eine Beleidigung der goͤttlichen Majeſtaͤt
iſt, wird in der Schrift eine Schuld genen-
net, womit wir GOtt verhaftet, und die
wir nicht anders, als mit ewigem Gefaͤng-
niß, bezahlen koͤnnen. Matth. Cap. 6. v.
12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben
Chriſti heiſſet im Gegentheil das Loͤſegeld,
ſo er fuͤr uns, oder nach dem Grundtext an
unſer ſtatt, dahin gegeben, und damit be-
zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C.
2. v. 6. Dieſe Stellen ſind vollkommen
klar, und erhaͤrten ausdruͤcklich, daß JE-
ſus an unſer ſtatt gelitten und ſein Leben
gelaſſen, und dadurch etwas geleiſtet,
welches uns von GOtt zugerechnet wird.
Sein dahin gegebenes Leben iſt die Be-
zahlung fuͤr unſere Schuld, und das Loͤſe-
geld, womit wir von der Strafe unſerer
Suͤnden loßgekauft worden. Man neh-
me aus dieſen gantz deutlichen Stellen ab,
was die heiligen Verfaſſer der Offenbah-
rung haben wollen, wenn ſie ſagen: Chri-
ſtus hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert
(nach dem Grundtext getragen, auf ſich
genommen) an ſeinem Leibe auf dem Holtz
1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der
von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns zur
Suͤnde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21.
Chriſtus hat einmal gelitten fuͤr uns, der
Gerechte fuͤr die Ungerechten, 1 Petr. C.
3. v. 18. Chriſtus hat fuͤr alle den Tod

geſchme-
Z 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0389" n="357[353]"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
eine Beleidigung der go&#x0364;ttlichen Maje&#x017F;ta&#x0364;t<lb/>
i&#x017F;t, wird in der Schrift eine Schuld genen-<lb/>
net, womit wir GOtt verhaftet, und die<lb/>
wir nicht anders, als mit ewigem Gefa&#x0364;ng-<lb/>
niß, bezahlen ko&#x0364;nnen. Matth. Cap. 6. v.<lb/>
12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben<lb/>
Chri&#x017F;ti hei&#x017F;&#x017F;et im Gegentheil das Lo&#x0364;&#x017F;egeld,<lb/>
&#x017F;o er fu&#x0364;r uns, oder nach dem Grundtext an<lb/>
un&#x017F;er &#x017F;tatt, dahin gegeben, und damit be-<lb/>
zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C.<lb/>
2. v. 6. Die&#x017F;e Stellen &#x017F;ind vollkommen<lb/>
klar, und erha&#x0364;rten ausdru&#x0364;cklich, daß JE-<lb/>
&#x017F;us an un&#x017F;er &#x017F;tatt gelitten und &#x017F;ein Leben<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en, und dadurch etwas gelei&#x017F;tet,<lb/>
welches uns von GOtt zugerechnet wird.<lb/>
Sein dahin gegebenes Leben i&#x017F;t die Be-<lb/>
zahlung fu&#x0364;r un&#x017F;ere Schuld, und das Lo&#x0364;&#x017F;e-<lb/>
geld, womit wir von der Strafe un&#x017F;erer<lb/>
Su&#x0364;nden loßgekauft worden. Man neh-<lb/>
me aus die&#x017F;en gantz deutlichen Stellen ab,<lb/>
was die heiligen Verfa&#x017F;&#x017F;er der Offenbah-<lb/>
rung haben wollen, wenn &#x017F;ie &#x017F;agen: Chri-<lb/>
&#x017F;tus hat un&#x017F;ere Su&#x0364;nde &#x017F;elb&#x017F;t geopfert<lb/>
(nach dem Grundtext getragen, auf &#x017F;ich<lb/>
genommen) an &#x017F;einem Leibe auf dem Holtz<lb/>
1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der<lb/>
von keiner Su&#x0364;nde wu&#x017F;te, fu&#x0364;r uns zur<lb/>
Su&#x0364;nde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21.<lb/>
Chri&#x017F;tus hat einmal gelitten fu&#x0364;r uns, der<lb/>
Gerechte fu&#x0364;r die Ungerechten, 1 Petr. C.<lb/>
3. v. 18. Chri&#x017F;tus hat fu&#x0364;r alle den Tod<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Z 3</fw><fw place="bottom" type="catch">ge&#x017F;chme-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[357[353]/0389] eine Beleidigung der goͤttlichen Majeſtaͤt iſt, wird in der Schrift eine Schuld genen- net, womit wir GOtt verhaftet, und die wir nicht anders, als mit ewigem Gefaͤng- niß, bezahlen koͤnnen. Matth. Cap. 6. v. 12. Cap. 18. v. 24. 32 - 35. Das Leben Chriſti heiſſet im Gegentheil das Loͤſegeld, ſo er fuͤr uns, oder nach dem Grundtext an unſer ſtatt, dahin gegeben, und damit be- zahlet. Matth. C. 20. v. 28. 1 Tim. C. 2. v. 6. Dieſe Stellen ſind vollkommen klar, und erhaͤrten ausdruͤcklich, daß JE- ſus an unſer ſtatt gelitten und ſein Leben gelaſſen, und dadurch etwas geleiſtet, welches uns von GOtt zugerechnet wird. Sein dahin gegebenes Leben iſt die Be- zahlung fuͤr unſere Schuld, und das Loͤſe- geld, womit wir von der Strafe unſerer Suͤnden loßgekauft worden. Man neh- me aus dieſen gantz deutlichen Stellen ab, was die heiligen Verfaſſer der Offenbah- rung haben wollen, wenn ſie ſagen: Chri- ſtus hat unſere Suͤnde ſelbſt geopfert (nach dem Grundtext getragen, auf ſich genommen) an ſeinem Leibe auf dem Holtz 1 Pet. Cap. 2. v. 24. GOtt hat den, der von keiner Suͤnde wuſte, fuͤr uns zur Suͤnde gemacht 1 Cor. Cap. 5. v. 21. Chriſtus hat einmal gelitten fuͤr uns, der Gerechte fuͤr die Ungerechten, 1 Petr. C. 3. v. 18. Chriſtus hat fuͤr alle den Tod geſchme- Z 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/389
Zitationshilfe: Jacobi, Johann Friedrich: Betrachtungen über die Weisen Absichten Gottes, bey denen Dingen, die wir in der menschlichen Gesellschaft und der Offenbahrung antreffen. Bd. 1. Göttingen, 1741, S. 357[353]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jacobi_betrachtungen01_1741/389>, abgerufen am 01.05.2024.