dürfen niemals einriemig, müssen allezeit zwei- riemig sein, damit die Last auf beiden Schultern gleichvertheilt ruht. Doch kommt bei dem Lastge- hen, wie beim Lediggang, alles darauf an, daß Arme und Hände zum Gebrauch frei sind.
3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und Schnelle der Schritte; daher kleine oder kurz ge- spaltene Leute durch Schnelligkeit ersetzen müssen, was ihren Schritten an Größe abgeht. Die beste Übung ist, oft einen und denselben Weg in bestimm- ter und allmälig immer kürzerer Zeit zurückzulegen.
4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen auf dem Wirrfelde (unebnem Boden) ist weit schwie- riger, als auf dem Blachfelde; aber auch weit stär- kender, besonders wenn die kleinen Höhen etwas stark aufsteigen und abfallen; eben so das Gehen durch tiefen Sand.
Wird eine Anhöhe so steil, daß zu dem Schritt eine bedeutende Kraftanwendung gehört, und die Schritte überhaupt mehr stufenweise geschehen, so nennt man die Bewegung nicht mehr gehen, sondern steigen, welches eben wie das Gehen, als Ledig- und Laststeigen geübt werden kann.
Es wäre sehr zu wünschen, daß man in der Nähe jedes Turnplatzes ein bedeutend Wirrfeld und kleine ziemlich steile Anhöhen von 20 Fuß -- 30 Fuß haben
könnte,
dürfen niemals einriemig, müſſen allezeit zwei- riemig ſein, damit die Laſt auf beiden Schultern gleichvertheilt ruht. Doch kommt bei dem Laſtge- hen, wie beim Lediggang, alles darauf an, daß Arme und Hände zum Gebrauch frei ſind.
3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und Schnelle der Schritte; daher kleine oder kurz ge- ſpaltene Leute durch Schnelligkeit erſetzen müſſen, was ihren Schritten an Größe abgeht. Die beſte Übung iſt, oft einen und denſelben Weg in beſtimm- ter und allmälig immer kürzerer Zeit zurückzulegen.
4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen auf dem Wirrfelde (unebnem Boden) iſt weit ſchwie- riger, als auf dem Blachfelde; aber auch weit ſtär- kender, beſonders wenn die kleinen Höhen etwas ſtark aufſteigen und abfallen; eben ſo das Gehen durch tiefen Sand.
Wird eine Anhöhe ſo ſteil, daß zu dem Schritt eine bedeutende Kraftanwendung gehört, und die Schritte überhaupt mehr ſtufenweiſe geſchehen, ſo nennt man die Bewegung nicht mehr gehen, ſondern ſteigen, welches eben wie das Gehen, als Ledig- und Laſtſteigen geübt werden kann.
Es wäre ſehr zu wünſchen, daß man in der Nähe jedes Turnplatzes ein bedeutend Wirrfeld und kleine ziemlich ſteile Anhöhen von 20 Fuß — 30 Fuß haben
könnte,
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dürfen niemals einriemig, müſſen allezeit zwei-
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gleichvertheilt ruht. Doch kommt bei dem Laſtge-
hen, wie beim Lediggang, alles darauf an, daß
Arme und Hände zum Gebrauch frei ſind.
3. Schnelle des Ganges beruht auf Größe und
Schnelle der Schritte; daher kleine oder kurz ge-
ſpaltene Leute durch Schnelligkeit erſetzen müſſen,
was ihren Schritten an Größe abgeht. Die beſte
Übung iſt, oft einen und denſelben Weg in beſtimm-
ter und allmälig immer kürzerer Zeit zurückzulegen.
4. Nichtachtung der Örtlichkeit. Das Gehen
auf dem Wirrfelde (unebnem Boden) iſt weit ſchwie-
riger, als auf dem Blachfelde; aber auch weit ſtär-
kender, beſonders wenn die kleinen Höhen etwas
ſtark aufſteigen und abfallen; eben ſo das Gehen
durch tiefen Sand.
Wird eine Anhöhe ſo ſteil, daß zu dem Schritt eine
bedeutende Kraftanwendung gehört, und die Schritte
überhaupt mehr ſtufenweiſe geſchehen, ſo nennt man die
Bewegung nicht mehr gehen, ſondern ſteigen, welches
eben wie das Gehen, als Ledig- und Laſtſteigen
geübt werden kann.
Es wäre ſehr zu wünſchen, daß man in der Nähe
jedes Turnplatzes ein bedeutend Wirrfeld und kleine
ziemlich ſteile Anhöhen von 20 Fuß — 30 Fuß haben
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Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jahn_turnkunst_1816/75>, abgerufen am 27.04.2024.
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