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Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952.

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dir, meinen Fehler gut zu machen durch einen -- andern. Ihn ver-
doppeln wäre freilich besser für dich und lieber für mich.

N. S. Erst heute fand ich dein richtiges Billet-Urthel über den
Theologen; daher schick' ich dir feinen Brief mit meiner N. S. für
Kanne.5

10. An Emanuel.

Guten Abend, lieber Emanuel! Lassen Sie sich doch von Otto
meinen Golzischen Brief zurück geben, da ich, wenn Sie ihn ge-
lesen und ich O.'s Namen daraus weggefärbt, ihn Rosalien zu10
zeigen habe. Je früher, je besser. Aber Sie hätten ihn schon vor-
gestern bekommen haben sollen.

11. An Otto.

Guten Abend! Noch immer hat mir Emanuel den Brief von15
Golz nicht gebracht. Schicke mir ihn, da ich doch mit Ros[alie]
enden muß.

12. An Emanuel.

Guten Abend, mein Emanuel! Ich soll überall ein Hund sein,20
nicht der hetzende, sondern der gehetzte. Ich foderte von Otto
Golzens Brief mit der rechten Voraussetzung, "oder Sie hätten
ihn schon bekommen". Denn Ihnen gehört er so gut als mir. Hier
seine Antwort! -- Künftig brauch' ich neue Auslaufmädchen, um
-- zu antworten. Der Teufel hole die Welt oder mich.25

Das beiliegende Briefchen an Sie war schon kassiert; doch
mögen Sie es -- vergeben.

13. An Emanuel.

Mein geliebtester Emanuel! Erlauben Sie mir nur zur Ant-30
wort bis Nachmittags. Auch Otto hat das Rechte gethan wie ich
und Sie. Nur Zeit, mein Alter!

Den Golzischen Brief senden Sie mir heute zurück, da vielleicht
heute noch Ros[alie] kommt.

dir, meinen Fehler gut zu machen durch einen — andern. Ihn ver-
doppeln wäre freilich beſſer für dich und lieber für mich.

N. S. Erſt heute fand ich dein richtiges Billet-Urthel über den
Theologen; daher ſchick’ ich dir feinen Brief mit meiner N. S. für
Kanne.5

10. An Emanuel.

Guten Abend, lieber Emanuel! Laſſen Sie ſich doch von Otto
meinen Golzischen Brief zurück geben, da ich, wenn Sie ihn ge-
leſen und ich O.’s Namen daraus weggefärbt, ihn Roſalien zu10
zeigen habe. Je früher, je beſſer. Aber Sie hätten ihn ſchon vor-
geſtern bekommen haben ſollen.

11. An Otto.

Guten Abend! Noch immer hat mir Emanuel den Brief von15
Golz nicht gebracht. Schicke mir ihn, da ich doch mit Ros[alie]
enden muß.

12. An Emanuel.

Guten Abend, mein Emanuel! Ich ſoll überall ein Hund ſein,20
nicht der hetzende, ſondern der gehetzte. Ich foderte von Otto
Golzens Brief mit der rechten Vorausſetzung, „oder Sie hätten
ihn ſchon bekommen“. Denn Ihnen gehört er ſo gut als mir. Hier
ſeine Antwort! — Künftig brauch’ ich neue Auslaufmädchen, um
— zu antworten. Der Teufel hole die Welt oder mich.25

Das beiliegende Briefchen an Sie war ſchon kaſſiert; doch
mögen Sie es — vergeben.

13. An Emanuel.

Mein geliebteſter Emanuel! Erlauben Sie mir nur zur Ant-30
wort bis Nachmittags. Auch Otto hat das Rechte gethan wie ich
und Sie. Nur Zeit, mein Alter!

Den Golziſchen Brief ſenden Sie mir heute zurück, da vielleicht
heute noch Ros[alie] kommt.

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[4/0013] dir, meinen Fehler gut zu machen durch einen — andern. Ihn ver- doppeln wäre freilich beſſer für dich und lieber für mich. N. S. Erſt heute fand ich dein richtiges Billet-Urthel über den Theologen; daher ſchick’ ich dir feinen Brief mit meiner N. S. für Kanne. 5 10. An Emanuel. [Bayreuth, 17. Jan. 1809] Guten Abend, lieber Emanuel! Laſſen Sie ſich doch von Otto meinen Golzischen Brief zurück geben, da ich, wenn Sie ihn ge- leſen und ich O.’s Namen daraus weggefärbt, ihn Roſalien zu 10 zeigen habe. Je früher, je beſſer. Aber Sie hätten ihn ſchon vor- geſtern bekommen haben ſollen. 11. An Otto. [Bayreuth, 17. Jan. 1809] Guten Abend! Noch immer hat mir Emanuel den Brief von 15 Golz nicht gebracht. Schicke mir ihn, da ich doch mit Ros[alie] enden muß. 12. An Emanuel. [Bayreuth, 17. Jan. 1809] Guten Abend, mein Emanuel! Ich ſoll überall ein Hund ſein, 20 nicht der hetzende, ſondern der gehetzte. Ich foderte von Otto Golzens Brief mit der rechten Vorausſetzung, „oder Sie hätten ihn ſchon bekommen“. Denn Ihnen gehört er ſo gut als mir. Hier ſeine Antwort! — Künftig brauch’ ich neue Auslaufmädchen, um — zu antworten. Der Teufel hole die Welt oder mich. 25 Das beiliegende Briefchen an Sie war ſchon kaſſiert; doch mögen Sie es — vergeben. 13. An Emanuel. [Bayreuth, 18. Jan. 1809] Mein geliebteſter Emanuel! Erlauben Sie mir nur zur Ant- 30 wort bis Nachmittags. Auch Otto hat das Rechte gethan wie ich und Sie. Nur Zeit, mein Alter! Den Golziſchen Brief ſenden Sie mir heute zurück, da vielleicht heute noch Ros[alie] kommt.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription. (2016-11-22T15:17:09Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition. (2016-11-22T15:17:09Z)

Weitere Informationen:

Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).

Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.




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Zitationshilfe: Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 6. Berlin, 1952, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe06_1962/13>, abgerufen am 19.03.2024.