Septembers; und jetzo schon kommen täglich Vorboten einer ange- nehmen an. Wenn ich dann nun mitten unter einer weiblichen Seelenflora lebe und eine schon aus Raum- und Zeitferne von mir angebetete Fürstin auch in dem kleinern und nächsten Kreise ihres schönen Wollens und Handelns erblicke, und wenn der Himmel von5 oben zum Himmel von unten offen kommt: so werd' ich Ihnen viel Dank für einen schönen Zorn zu sagen haben, ohne welchen ich meine Himmelfahrt versäumet hätte. Versichern Sie die Herzogin meiner wärmsten Dankbarkeit für das reiche Anerbieten meines Herbst-Edens.10
559. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Aug. 1819]
Guten Abend, Alter! Können Sie sich sammt Ihrer Gattin, morgen abend, abmüßigen zu einem schwachen Thee bei mir? -- Blos Otto und A[moene] und Herder und die Donauer sind noch dabei. Ich wünschte wol, einmal Sie nicht im Fluge zu treffen.15
560. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Aug. 1819]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Mir ist alles lieb, wenn nur Ihnen nichts unlieb ist. Gott gebe doch, daß Sie noch froher werden und gar keine geselligen Einschränkungen sich vorzuschreiben20 brauchen.
561. An Gräfin Chassepot in Löbichau.
[Kopie][Bayreuth, 26. Aug. 1819. Donnerstag]
-- Wie gewöhnlich, beschleunigen Damen das männliche Ab- reisen, so wie sie ihres verzögern. Am Montage (30ten Aug.) [bin25 ich] in Hof und erwarte die Freunde, die mich solchen Freundinnen zuführen.....
562. An Herzogin Dorothea von Kurland in Löbichau.
[Kopie][Bayreuth, 26. Aug. 1819]30
Empfangen Sie gütig den eiligen Dank für die jetzige Stunde und die nächste Zukunft! -- Jetzo brauch ich' nicht mehr als Wetterpro- phet nach dem blauen Himmel zu schauen, da sich mir in Löbichau
19*
Septembers; und jetzo ſchon kommen täglich Vorboten einer ange- nehmen an. Wenn ich dann nun mitten unter einer weiblichen Seelenflora lebe und eine ſchon aus Raum- und Zeitferne von mir angebetete Fürſtin auch in dem kleinern und nächſten Kreiſe ihres ſchönen Wollens und Handelns erblicke, und wenn der Himmel von5 oben zum Himmel von unten offen kommt: ſo werd’ ich Ihnen viel Dank für einen ſchönen Zorn zu ſagen haben, ohne welchen ich meine Himmelfahrt verſäumet hätte. Verſichern Sie die Herzogin meiner wärmſten Dankbarkeit für das reiche Anerbieten meines Herbſt-Edens.10
559. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Aug. 1819]
Guten Abend, Alter! Können Sie ſich ſammt Ihrer Gattin, morgen abend, abmüßigen zu einem ſchwachen Thée bei mir? — Blos Otto und A[moene] und Herder und die Donauer ſind noch dabei. Ich wünſchte wol, einmal Sie nicht im Fluge zu treffen.15
560. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Aug. 1819]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Mir iſt alles lieb, wenn nur Ihnen nichts unlieb iſt. Gott gebe doch, daß Sie noch froher werden und gar keine geſelligen Einſchränkungen ſich vorzuſchreiben20 brauchen.
561. An Gräfin Chaſſepot in Löbichau.
[Kopie][Bayreuth, 26. Aug. 1819. Donnerstag]
— Wie gewöhnlich, beſchleunigen Damen das männliche Ab- reiſen, ſo wie ſie ihres verzögern. Am Montage (30ten Aug.) [bin25 ich] in Hof und erwarte die Freunde, die mich ſolchen Freundinnen zuführen.....
562. An Herzogin Dorothea von Kurland in Löbichau.
[Kopie][Bayreuth, 26. Aug. 1819]30
Empfangen Sie gütig den eiligen Dank für die jetzige Stunde und die nächſte Zukunft! — Jetzo brauch ich’ nicht mehr als Wetterpro- phet nach dem blauen Himmel zu ſchauen, da ſich mir in Löbichau
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nehmen an. Wenn ich dann nun mitten unter einer weiblichen
Seelenflora lebe und eine ſchon aus Raum- und Zeitferne von mir
angebetete Fürſtin auch in dem kleinern und nächſten Kreiſe ihres
ſchönen Wollens und Handelns erblicke, und wenn der Himmel von 5
oben zum Himmel von unten offen kommt: ſo werd’ ich Ihnen viel
Dank für einen ſchönen Zorn zu ſagen haben, ohne welchen ich meine
Himmelfahrt verſäumet hätte. Verſichern Sie die Herzogin meiner
wärmſten Dankbarkeit für das reiche Anerbieten meines Herbſt-Edens. 10
559. An Emanuel.
[Bayreuth, 21. Aug. 1819]
Guten Abend, Alter! Können Sie ſich ſammt Ihrer Gattin,
morgen abend, abmüßigen zu einem ſchwachen Thée bei mir? —
Blos Otto und A[moene] und Herder und die Donauer ſind noch
dabei. Ich wünſchte wol, einmal Sie nicht im Fluge zu treffen. 15
560. An Emanuel.
[Bayreuth, 22. Aug. 1819]
Guten Morgen, mein guter Emanuel! Mir iſt alles lieb, wenn
nur Ihnen nichts unlieb iſt. Gott gebe doch, daß Sie noch froher
werden und gar keine geſelligen Einſchränkungen ſich vorzuſchreiben 20
brauchen.
561. An Gräfin Chaſſepot in Löbichau.
[Bayreuth, 26. Aug. 1819. Donnerstag]
— Wie gewöhnlich, beſchleunigen Damen das männliche Ab-
reiſen, ſo wie ſie ihres verzögern. Am Montage (30ten Aug.) [bin 25
ich] in Hof und erwarte die Freunde, die mich ſolchen Freundinnen
zuführen.....
562. An Herzogin Dorothea von Kurland in Löbichau.
[Bayreuth, 26. Aug. 1819] 30
Empfangen Sie gütig den eiligen Dank für die jetzige Stunde und
die nächſte Zukunft! — Jetzo brauch ich’ nicht mehr als Wetterpro-
phet nach dem blauen Himmel zu ſchauen, da ſich mir in Löbichau
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
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Historisch-kritische Ausgabe der Werke und Briefe von Jean Paul. Berlin-Brandenburgische Akademie zu Berlin: Bereitstellung der Texttranskription.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Markus Bernauer, Matthias Boenig: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2016-11-22T15:19:52Z)
Weitere Informationen:
Die digitale Edition der Briefe Jean Pauls im Deutschen Textarchiv basiert auf der von Eduard Berend herausgegebenen III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe mit den Briefen Jean Pauls. Die Bände werden im Faksimile und in getreuer Umschrift ohne Korrekturen vollständig zugänglich gemacht. Nicht aufgenommen, da in der hier gewählten Präsentation kaum nutzbar, sind Berends umfangreiche Register über die III. Abteilung in Band III/9, die in das elektronische Gesamtregister über die Briefe von und an Jean Paul eingegangen sind. Das bedeutet: Aufbewahrungsorte von Handschriften sowie veraltete Literaturverweise blieben ebenso bestehen wie die Nummern der von Jean Paul beantworteten Briefe oder der an ihn gerichteten Antworten, Nummern, die sich auf die Regesten in den digitalisierten Bänden beziehen und nicht auf die neue IV. Abteilung mit den Briefen an Jean Paul (s. dort die Konkordanzen).
Eine andere, briefzentrierte digitale Edition der Briefe Jean Pauls ist derzeit als Gemeinschaftsprojekt der Jean-Paul-Edition und der Initiative TELOTA in Vorbereitung. Die Metadaten dieser Ausgabe sowie veraltete Verweise in den Erläuterungen werden dort so weit als möglich aktualisiert. Die Digitalisierung wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Jean Paul: Dritte Abteilung Briefe. In: Jean Pauls Sämtliche Werke. Historisch-kritische Ausgabe. Abt. 3, Bd. 7. Berlin, 1954, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/jeanpaul_briefe07_1954/300>, abgerufen am 16.06.2024.
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