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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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Siebent. Kap. Unsere Reise zu Lande von Nagasacki bis Kokura.
und ihn so ums Leben gebracht hatte. Das Kreuz war wie alle andere so formirt, als es
Lipsius in seinen Episteln bemerkt, nämlich: oben ist ein langes Querholz zu Ausfpan-
nung der Arme, unten ein kürzeres zu Ausbreitung der Füße, und in der Mitte ein vor-
stehender Zapfe zu einem Sitze. Die Bevestigung geschiehet mit einem Stricke. Eine
viertel Meile weiter erreichten wir 6) die lange Vorstadt Onsjimatz, und darauf 7) Sanga
selbst, als die Hauptstadt der Fisenschen Provinz, deren Fürst Matzendairo Fizino Cami
alhier auf einem großen Kastel residirt. Die Stadt an sich ist sehr gros und volkreich, in
die Länge gelegen, und mehr zum Zierrath als zur Vertheidigung mit einem geringen
Walle, Mauren und mit starker Wache besezten Thoren versehen. Durch ihre breite, re-
gelmäßige und Ost- und Südwärts schnur gerade laufende Gassen gehen Canäle und Flüsse,
worauf man bis in die Arimasche See kommen kan. Die Häuser sind klein und schlecht,
und in den Hauptstraßen zu Manufakturen und Krambuden, die mit herabhangenden
schwarzen Tüchern äußerlich geschmükt sind, eingerichtet. Das Volk ist wohlgestaltet und
klein; das schöne Geschlecht fürnehmlich trift man an keinem Orte von Asien so wohl gewach-
sen und schön an, als hier, nur sieht man immer es so stark geschminkt, daß man es für
Marionetten halten solte, wenn nicht eine angenehme und heitere Mine das Leben verriethe.
Auf viele Meilen umher ist das Land eine fruchtbare Ebene, mit Flüssen durchschnitten, und
dergestalt mit Schleusen versehen, daß es überal unter Wasser gesezt werden kan, wobei
die Kultur der Reisfelder nicht wenig gewint. Die Provinz Fisen ist mit einem Worte,
nebst *) Cango, an Reis und Korn die fruchtbarste von ganz Japan, und ich würde sie
selbst dem schönen Medien vorsetzen, wenn sie an Vieh und fruchtbaren Bäumen, davon
man im Gegentheil hier wenig findet, einen gleichen Vorrath hätte. Außer einer Toori
mit einer goldenen Ueberschrift, welche ein abgelegenes Götzenhaus anwies, ist uns von
Tempeln und Pfaffen heute nichts vorgekommen, wie es denn scheint, daß diese weniger in
dieser Provinz geachtet werde. Uebrigens ist Fisen die größeste Provinz auf Saikokf,
und begreift Nagasacki, Simabara, Omura, Arima, Sauda, Karatz, Firando und
die Jnselnn etc. unter sich. Der Fürst von Fisen genießet seine Einkünfte zum Theil von die-
sen Oertern, zum Theil aber sind sie ihm auch von dem Kaiser wieder abgenommen und
andern eingeräumt, die jetzo ebenfals eine jährliche Reise an den Kaiserlichen Hof verrich-
ten und huldigen müssen. Jnzwischen besizt gedachter Fürst noch immer 40008 **) Dör-
fer zu seinem Eigenthume. So viel bleibt außerdem wol gewis, daß die Provinz Satzuma,
welcher noch zwei beigelegene Provinzen von Saikokf, auch die Liquejischen Jnseln ihre Er-
haltung verdanken +), für die vornehmste und mächtigste zu schätzen ist, indem sie nicht

allein
*) [Spaltenumbruch] Scheuchzer sagt: "nach."
**) Scheuchzer sezt die runde Zahl; 40,000.
+) [Spaltenumbruch] Dies fehlt bei Scheuchzer, der dagegen
Kämpfern sagen läst, Satzuma übertreffe Fisen und
alle
C c 3

Siebent. Kap. Unſere Reiſe zu Lande von Nagaſacki bis Kokura.
und ihn ſo ums Leben gebracht hatte. Das Kreuz war wie alle andere ſo formirt, als es
Lipſius in ſeinen Epiſteln bemerkt, naͤmlich: oben iſt ein langes Querholz zu Ausfpan-
nung der Arme, unten ein kuͤrzeres zu Ausbreitung der Fuͤße, und in der Mitte ein vor-
ſtehender Zapfe zu einem Sitze. Die Beveſtigung geſchiehet mit einem Stricke. Eine
viertel Meile weiter erreichten wir 6) die lange Vorſtadt Onſjimatz, und darauf 7) Sanga
ſelbſt, als die Hauptſtadt der Fiſenſchen Provinz, deren Fuͤrſt Matzendairo Fizino Cami
alhier auf einem großen Kaſtel reſidirt. Die Stadt an ſich iſt ſehr gros und volkreich, in
die Laͤnge gelegen, und mehr zum Zierrath als zur Vertheidigung mit einem geringen
Walle, Mauren und mit ſtarker Wache beſezten Thoren verſehen. Durch ihre breite, re-
gelmaͤßige und Oſt- und Suͤdwaͤrts ſchnur gerade laufende Gaſſen gehen Canaͤle und Fluͤſſe,
worauf man bis in die Arimaſche See kommen kan. Die Haͤuſer ſind klein und ſchlecht,
und in den Hauptſtraßen zu Manufakturen und Krambuden, die mit herabhangenden
ſchwarzen Tuͤchern aͤußerlich geſchmuͤkt ſind, eingerichtet. Das Volk iſt wohlgeſtaltet und
klein; das ſchoͤne Geſchlecht fuͤrnehmlich trift man an keinem Orte von Aſien ſo wohl gewach-
ſen und ſchoͤn an, als hier, nur ſieht man immer es ſo ſtark geſchminkt, daß man es fuͤr
Marionetten halten ſolte, wenn nicht eine angenehme und heitere Mine das Leben verriethe.
Auf viele Meilen umher iſt das Land eine fruchtbare Ebene, mit Fluͤſſen durchſchnitten, und
dergeſtalt mit Schleuſen verſehen, daß es uͤberal unter Waſſer geſezt werden kan, wobei
die Kultur der Reisfelder nicht wenig gewint. Die Provinz Fiſen iſt mit einem Worte,
nebſt *) Cango, an Reis und Korn die fruchtbarſte von ganz Japan, und ich wuͤrde ſie
ſelbſt dem ſchoͤnen Medien vorſetzen, wenn ſie an Vieh und fruchtbaren Baͤumen, davon
man im Gegentheil hier wenig findet, einen gleichen Vorrath haͤtte. Außer einer Toori
mit einer goldenen Ueberſchrift, welche ein abgelegenes Goͤtzenhaus anwies, iſt uns von
Tempeln und Pfaffen heute nichts vorgekommen, wie es denn ſcheint, daß dieſe weniger in
dieſer Provinz geachtet werde. Uebrigens iſt Fiſen die groͤßeſte Provinz auf Saikokf,
und begreift Nagaſacki, Simabara, Omura, Arima, Sauda, Karatz, Firando und
die Jnſelñ ꝛc. unter ſich. Der Fuͤrſt von Fiſen genießet ſeine Einkuͤnfte zum Theil von die-
ſen Oertern, zum Theil aber ſind ſie ihm auch von dem Kaiſer wieder abgenommen und
andern eingeraͤumt, die jetzo ebenfals eine jaͤhrliche Reiſe an den Kaiſerlichen Hof verrich-
ten und huldigen muͤſſen. Jnzwiſchen beſizt gedachter Fuͤrſt noch immer 40008 **) Doͤr-
fer zu ſeinem Eigenthume. So viel bleibt außerdem wol gewis, daß die Provinz Satzuma,
welcher noch zwei beigelegene Provinzen von Saikokf, auch die Liquejiſchen Jnſeln ihre Er-
haltung verdanken †), fuͤr die vornehmſte und maͤchtigſte zu ſchaͤtzen iſt, indem ſie nicht

allein
*) [Spaltenumbruch] Scheuchzer ſagt: „nach.‟
**) Scheuchzer ſezt die runde Zahl; 40,000.
†) [Spaltenumbruch] Dies fehlt bei Scheuchzer, der dagegen
Kaͤmpfern ſagen laͤſt, Satzuma uͤbertreffe Fiſen und
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[205/0227] Siebent. Kap. Unſere Reiſe zu Lande von Nagaſacki bis Kokura. und ihn ſo ums Leben gebracht hatte. Das Kreuz war wie alle andere ſo formirt, als es Lipſius in ſeinen Epiſteln bemerkt, naͤmlich: oben iſt ein langes Querholz zu Ausfpan- nung der Arme, unten ein kuͤrzeres zu Ausbreitung der Fuͤße, und in der Mitte ein vor- ſtehender Zapfe zu einem Sitze. Die Beveſtigung geſchiehet mit einem Stricke. Eine viertel Meile weiter erreichten wir 6) die lange Vorſtadt Onſjimatz, und darauf 7) Sanga ſelbſt, als die Hauptſtadt der Fiſenſchen Provinz, deren Fuͤrſt Matzendairo Fizino Cami alhier auf einem großen Kaſtel reſidirt. Die Stadt an ſich iſt ſehr gros und volkreich, in die Laͤnge gelegen, und mehr zum Zierrath als zur Vertheidigung mit einem geringen Walle, Mauren und mit ſtarker Wache beſezten Thoren verſehen. Durch ihre breite, re- gelmaͤßige und Oſt- und Suͤdwaͤrts ſchnur gerade laufende Gaſſen gehen Canaͤle und Fluͤſſe, worauf man bis in die Arimaſche See kommen kan. Die Haͤuſer ſind klein und ſchlecht, und in den Hauptſtraßen zu Manufakturen und Krambuden, die mit herabhangenden ſchwarzen Tuͤchern aͤußerlich geſchmuͤkt ſind, eingerichtet. Das Volk iſt wohlgeſtaltet und klein; das ſchoͤne Geſchlecht fuͤrnehmlich trift man an keinem Orte von Aſien ſo wohl gewach- ſen und ſchoͤn an, als hier, nur ſieht man immer es ſo ſtark geſchminkt, daß man es fuͤr Marionetten halten ſolte, wenn nicht eine angenehme und heitere Mine das Leben verriethe. Auf viele Meilen umher iſt das Land eine fruchtbare Ebene, mit Fluͤſſen durchſchnitten, und dergeſtalt mit Schleuſen verſehen, daß es uͤberal unter Waſſer geſezt werden kan, wobei die Kultur der Reisfelder nicht wenig gewint. Die Provinz Fiſen iſt mit einem Worte, nebſt *) Cango, an Reis und Korn die fruchtbarſte von ganz Japan, und ich wuͤrde ſie ſelbſt dem ſchoͤnen Medien vorſetzen, wenn ſie an Vieh und fruchtbaren Baͤumen, davon man im Gegentheil hier wenig findet, einen gleichen Vorrath haͤtte. Außer einer Toori mit einer goldenen Ueberſchrift, welche ein abgelegenes Goͤtzenhaus anwies, iſt uns von Tempeln und Pfaffen heute nichts vorgekommen, wie es denn ſcheint, daß dieſe weniger in dieſer Provinz geachtet werde. Uebrigens iſt Fiſen die groͤßeſte Provinz auf Saikokf, und begreift Nagaſacki, Simabara, Omura, Arima, Sauda, Karatz, Firando und die Jnſelñ ꝛc. unter ſich. Der Fuͤrſt von Fiſen genießet ſeine Einkuͤnfte zum Theil von die- ſen Oertern, zum Theil aber ſind ſie ihm auch von dem Kaiſer wieder abgenommen und andern eingeraͤumt, die jetzo ebenfals eine jaͤhrliche Reiſe an den Kaiſerlichen Hof verrich- ten und huldigen muͤſſen. Jnzwiſchen beſizt gedachter Fuͤrſt noch immer 40008 **) Doͤr- fer zu ſeinem Eigenthume. So viel bleibt außerdem wol gewis, daß die Provinz Satzuma, welcher noch zwei beigelegene Provinzen von Saikokf, auch die Liquejiſchen Jnſeln ihre Er- haltung verdanken †), fuͤr die vornehmſte und maͤchtigſte zu ſchaͤtzen iſt, indem ſie nicht allein *) Scheuchzer ſagt: „nach.‟ **) Scheuchzer ſezt die runde Zahl; 40,000. †) Dies fehlt bei Scheuchzer, der dagegen Kaͤmpfern ſagen laͤſt, Satzuma uͤbertreffe Fiſen und alle C c 3

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/227>, abgerufen am 02.05.2024.