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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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Drit. Kap. Von der Polizeiaufsicht über die Gassen von Nangasacki.
Platze, den dasselbe begreift, sondern nach der Länge des Vordertheils desselben zum Steuer-
verhalt, wie denn für jede Kin oder ohngefehre Klafterlänge in dem Tsoto Quartier der
Stadt 4 Maas, in dem Utsi Quartier aber 6 Maas bezahlt werden müssen. Jn Anse-
hung der Tiefe des Hauses oder Grundstüks wird bis auf 15 Kin nichts gerechnet, so bald
es aber darüber schreitet, und wäre es auch nur 1 Bu oder Strohhalm breit, mus die Länge
von neuem angeschlagen und getragen werden, worin man deswegen so pünktlich zu Werke
gehet, weil die Abgabe für den Kaiser ist, wobei, sagt man, die strengste Gerechtigkeit
gehandhabt werden mus.

Die andere Art der algemeinen Geldauflagen ist gleichsam eine Ehrengabe | und
freiwillige Kontribution, welche die Unterthanen eigener Grundstücke hieselbst ihren Stat-
haltern und die geringere Bedienten ihren Obern am ersten Tage des achten Monats an dem
Fassakufest verehren, daher auch das Geld Fassaku gin oder das Fassakugeld heißet.
Die Personen, so öffentliche Aemter bei der Stadt haben, machen jeder nach Verhältnis
seines Amts, nach einem unvermeidlichen Herkommen oder auch wohl nach Ehrgeiz, außer-
dem noch ein besonderes freiwilliges Geschenk an ihre sämtliche Oberbefehlshaber, nämlich
an jeden Stathalter, an den hieselbst residirenden Kaiserlichen Oberschazmeister und an die
vier Stadtbürgermeister; selbst die Söhne der Dolmetscher, die sich noch als Lehrlinge bei
ihren Vätern befinden und auf die Anwartschaft der väterlichen Stellen hoffen, lassen die Ge-
legenheit nicht vorbeistreichen, sich durch ein Geschenk beliebt zu machen, an jeden Gouver-
neur bringen sie 25 Maas und so an die benanten übrigen Befehlshaber nach Proportion we-
niger. Die gemeine Bürgerschaft samlet erst nach dem Fassakufest aus jeder Gasse ihr Ge-
schenk zusammen und liefert es alsdenn den beiden Gouverneurs ein; es wird selbiges nach
der Beschaffenheit des Grund und Bodens der Häuser aufgebracht: eines jeden Hauses
Kasjo trägt, wenn es in der Sotomatz gelegen, sechs, und in der Utsimatz neun bis
zehn Maas bei, das also in allem für 4350 Kasjo, jede Gasse zu 50 Kasjo gerechnet, etwa
2630 Tails beträgt. Kasjo ist der Quadratinhalt des bei der ersten Anlage der Gasse für
ein Haus abgetheilten Erbgrundes, so wie er nach seiner Größe ins Stadtbuch katastrirt
worden; verschiedene dieser Kasjo können hernach mit der Zeit zu einem Wohnhause gezo-
gen, andere auch zu zwei Häuser vertheilt und eingerichtet worden seyn.

Es ist diese leztere Art von Kontribution in keiner andern Stadt als Nagasacki ge-
bräuchlich; um indessen den Bürgern dagegen einige Schadloshaltung zur Erkentlichkeit wi-
derfahren zu lassen, hat man ihnen die Wohlthat des Fanna gin gestiftet, das ist, es
wird das Geld, welches die Stathalter von dem ausländischen Handel, seitdem sie die Auf-
sicht darüber haben, abzwacken, jährlich unter die Eigenthümer der Häufer vertheilt. An-
dere Reichs- und Provinzialstädte haben keine andere als nur die zuerst gedachte Art Steuren
an ihre Landesherren zu entrichten; und auch sogar von dieser ist die Stadt Miako durch eine

Vor-
E 3

Drit. Kap. Von der Polizeiaufſicht uͤber die Gaſſen von Nangaſacki.
Platze, den daſſelbe begreift, ſondern nach der Laͤnge des Vordertheils deſſelben zum Steuer-
verhalt, wie denn fuͤr jede Kin oder ohngefehre Klafterlaͤnge in dem Tſoto Quartier der
Stadt 4 Maas, in dem Utſi Quartier aber 6 Maas bezahlt werden muͤſſen. Jn Anſe-
hung der Tiefe des Hauſes oder Grundſtuͤks wird bis auf 15 Kin nichts gerechnet, ſo bald
es aber daruͤber ſchreitet, und waͤre es auch nur 1 Bu oder Strohhalm breit, mus die Laͤnge
von neuem angeſchlagen und getragen werden, worin man deswegen ſo puͤnktlich zu Werke
gehet, weil die Abgabe fuͤr den Kaiſer iſt, wobei, ſagt man, die ſtrengſte Gerechtigkeit
gehandhabt werden mus.

Die andere Art der algemeinen Geldauflagen iſt gleichſam eine Ehrengabe | und
freiwillige Kontribution, welche die Unterthanen eigener Grundſtuͤcke hieſelbſt ihren Stat-
haltern und die geringere Bedienten ihren Obern am erſten Tage des achten Monats an dem
Faſſakufeſt verehren, daher auch das Geld Faſſaku gin oder das Faſſakugeld heißet.
Die Perſonen, ſo oͤffentliche Aemter bei der Stadt haben, machen jeder nach Verhaͤltnis
ſeines Amts, nach einem unvermeidlichen Herkommen oder auch wohl nach Ehrgeiz, außer-
dem noch ein beſonderes freiwilliges Geſchenk an ihre ſaͤmtliche Oberbefehlshaber, naͤmlich
an jeden Stathalter, an den hieſelbſt reſidirenden Kaiſerlichen Oberſchazmeiſter und an die
vier Stadtbuͤrgermeiſter; ſelbſt die Soͤhne der Dolmetſcher, die ſich noch als Lehrlinge bei
ihren Vaͤtern befinden und auf die Anwartſchaft der vaͤterlichen Stellen hoffen, laſſen die Ge-
legenheit nicht vorbeiſtreichen, ſich durch ein Geſchenk beliebt zu machen, an jeden Gouver-
neur bringen ſie 25 Maas und ſo an die benanten uͤbrigen Befehlshaber nach Proportion we-
niger. Die gemeine Buͤrgerſchaft ſamlet erſt nach dem Faſſakufeſt aus jeder Gaſſe ihr Ge-
ſchenk zuſammen und liefert es alsdenn den beiden Gouverneurs ein; es wird ſelbiges nach
der Beſchaffenheit des Grund und Bodens der Haͤuſer aufgebracht: eines jeden Hauſes
Kaſjo traͤgt, wenn es in der Sotomatz gelegen, ſechs, und in der Utſimatz neun bis
zehn Maas bei, das alſo in allem fuͤr 4350 Kaſjo, jede Gaſſe zu 50 Kaſjo gerechnet, etwa
2630 Tails betraͤgt. Kaſjo iſt der Quadratinhalt des bei der erſten Anlage der Gaſſe fuͤr
ein Haus abgetheilten Erbgrundes, ſo wie er nach ſeiner Groͤße ins Stadtbuch kataſtrirt
worden; verſchiedene dieſer Kaſjo koͤnnen hernach mit der Zeit zu einem Wohnhauſe gezo-
gen, andere auch zu zwei Haͤuſer vertheilt und eingerichtet worden ſeyn.

Es iſt dieſe leztere Art von Kontribution in keiner andern Stadt als Nagaſacki ge-
braͤuchlich; um indeſſen den Buͤrgern dagegen einige Schadloshaltung zur Erkentlichkeit wi-
derfahren zu laſſen, hat man ihnen die Wohlthat des Fanna gin geſtiftet, das iſt, es
wird das Geld, welches die Stathalter von dem auslaͤndiſchen Handel, ſeitdem ſie die Auf-
ſicht daruͤber haben, abzwacken, jaͤhrlich unter die Eigenthuͤmer der Haͤufer vertheilt. An-
dere Reichs- und Provinzialſtaͤdte haben keine andere als nur die zuerſt gedachte Art Steuren
an ihre Landesherren zu entrichten; und auch ſogar von dieſer iſt die Stadt Miako durch eine

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[37/0051] Drit. Kap. Von der Polizeiaufſicht uͤber die Gaſſen von Nangaſacki. Platze, den daſſelbe begreift, ſondern nach der Laͤnge des Vordertheils deſſelben zum Steuer- verhalt, wie denn fuͤr jede Kin oder ohngefehre Klafterlaͤnge in dem Tſoto Quartier der Stadt 4 Maas, in dem Utſi Quartier aber 6 Maas bezahlt werden muͤſſen. Jn Anſe- hung der Tiefe des Hauſes oder Grundſtuͤks wird bis auf 15 Kin nichts gerechnet, ſo bald es aber daruͤber ſchreitet, und waͤre es auch nur 1 Bu oder Strohhalm breit, mus die Laͤnge von neuem angeſchlagen und getragen werden, worin man deswegen ſo puͤnktlich zu Werke gehet, weil die Abgabe fuͤr den Kaiſer iſt, wobei, ſagt man, die ſtrengſte Gerechtigkeit gehandhabt werden mus. Die andere Art der algemeinen Geldauflagen iſt gleichſam eine Ehrengabe | und freiwillige Kontribution, welche die Unterthanen eigener Grundſtuͤcke hieſelbſt ihren Stat- haltern und die geringere Bedienten ihren Obern am erſten Tage des achten Monats an dem Faſſakufeſt verehren, daher auch das Geld Faſſaku gin oder das Faſſakugeld heißet. Die Perſonen, ſo oͤffentliche Aemter bei der Stadt haben, machen jeder nach Verhaͤltnis ſeines Amts, nach einem unvermeidlichen Herkommen oder auch wohl nach Ehrgeiz, außer- dem noch ein beſonderes freiwilliges Geſchenk an ihre ſaͤmtliche Oberbefehlshaber, naͤmlich an jeden Stathalter, an den hieſelbſt reſidirenden Kaiſerlichen Oberſchazmeiſter und an die vier Stadtbuͤrgermeiſter; ſelbſt die Soͤhne der Dolmetſcher, die ſich noch als Lehrlinge bei ihren Vaͤtern befinden und auf die Anwartſchaft der vaͤterlichen Stellen hoffen, laſſen die Ge- legenheit nicht vorbeiſtreichen, ſich durch ein Geſchenk beliebt zu machen, an jeden Gouver- neur bringen ſie 25 Maas und ſo an die benanten uͤbrigen Befehlshaber nach Proportion we- niger. Die gemeine Buͤrgerſchaft ſamlet erſt nach dem Faſſakufeſt aus jeder Gaſſe ihr Ge- ſchenk zuſammen und liefert es alsdenn den beiden Gouverneurs ein; es wird ſelbiges nach der Beſchaffenheit des Grund und Bodens der Haͤuſer aufgebracht: eines jeden Hauſes Kaſjo traͤgt, wenn es in der Sotomatz gelegen, ſechs, und in der Utſimatz neun bis zehn Maas bei, das alſo in allem fuͤr 4350 Kaſjo, jede Gaſſe zu 50 Kaſjo gerechnet, etwa 2630 Tails betraͤgt. Kaſjo iſt der Quadratinhalt des bei der erſten Anlage der Gaſſe fuͤr ein Haus abgetheilten Erbgrundes, ſo wie er nach ſeiner Groͤße ins Stadtbuch kataſtrirt worden; verſchiedene dieſer Kaſjo koͤnnen hernach mit der Zeit zu einem Wohnhauſe gezo- gen, andere auch zu zwei Haͤuſer vertheilt und eingerichtet worden ſeyn. Es iſt dieſe leztere Art von Kontribution in keiner andern Stadt als Nagaſacki ge- braͤuchlich; um indeſſen den Buͤrgern dagegen einige Schadloshaltung zur Erkentlichkeit wi- derfahren zu laſſen, hat man ihnen die Wohlthat des Fanna gin geſtiftet, das iſt, es wird das Geld, welches die Stathalter von dem auslaͤndiſchen Handel, ſeitdem ſie die Auf- ſicht daruͤber haben, abzwacken, jaͤhrlich unter die Eigenthuͤmer der Haͤufer vertheilt. An- dere Reichs- und Provinzialſtaͤdte haben keine andere als nur die zuerſt gedachte Art Steuren an ihre Landesherren zu entrichten; und auch ſogar von dieſer iſt die Stadt Miako durch eine Vor- E 3

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/51>, abgerufen am 28.04.2024.