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Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779.

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V. Geschichte des Japanischen Thees.
könne. Diese Bereitung geschieht in jeder Stadt in öffentlichen Gebäuden, Tsjasi genant,
wohin jeder seine Theeblätter zum Rösten bringt, indem die wenigsten Theebauer die rechte
Methode kennen, und die nöthigen Jnstrumente selbst besitzen. Jedes Rösthaus hat
1) etliche (5, 10 bis 20) Oefen von drei Schuh hoch, mit einem eisernen großen, flachen,
runden oder viereckigten Deckel, der so gemacht ist, daß die Seite über dem Ofenloche et-
was schräge liegt, damit der Röster, dessen Standplaz auf der andern Seite ist, vor dem
Feuer sicher stehen, und die Blätter beim Rösten bequem umwenden könne. Es muß da-
her am Rande nicht die kleinste Ritze sein, wo etwan der Rauch aufstiege; 2) Jn jedem
Rösthause ist ein (und in den größern mehrere) langer und sehr niedriger Tisch, oder viel-
mehr in Gestalt eines Tisches aus Holz und Mortel zusammengesezte Bühne, die mit feinen
Binsenmatten bedekt werden, worauf das Rollen der Blätter vor sich geht. Es gehören
3) viele Arbeitsleute hinein, die theils bei den Oefen auf das Rösten acht haben, oder auf
den Tischen mit untergeschlagenen Beinen sitzend das Rollen bewerkstelligen. Die Blätter
müssen aber ganz frisch zum Rösten gebracht werden, denn bewahrt man sie nur auf den fol-
genden Tag, so werden sie schwarz beim Rösten, und verlieren viele Kräfte. Man bringt sie
deshalb allemal an demselben Tage, an dem sie gepflükt worden, ins Rösthaus, und hütet
sich, daß sie nicht lange auf einem Haufen liegen, damit sie sich nicht innerlich erhitzen, und
auf solche Art ebenfals ihre Kräfte verlieren mögen. Wenn es ja einmal geschehen ist,
müssen sie so bald als möglich aus einander gebreitet und mit einem Wedel abgekühlt wer-
den. Mit der Bereitung selbst wird folgendermaaßen zu Werke gegangen. Derjenige, welcher
die Aufsicht übers Rösten hat, schüttet etliche Pfunde Blätter auf den vorerwähnten Deckel, der so
heis gemacht werden mus, daß die Blätter, so bald sie ihn berühren, vermöge ihrer natürlichen
Feuchtigkeit, zischen. Dieser Aufseher mus dann die Blätter auch bald nach dieser, bald nach jener
Seite herumwenden, damit sie nicht an irgend einer Stelle sich zu sehr auf einander häufen, und
ungleich gedört werden. Jn Sina besonders ist es auch noch gewöhnlich, daß die Blätter
der ersten Lese vor dem Brennen in kochendes Wasser während etwa einer halben Minute,
oder so lange Jemand dreißig zählt, gelegt werden; damit die narkotische Eigenschaft, wel-
che besonders die frischen gar zu saftigen Blätter haben, ganz herausgebracht werde. Das
Feuer im Ofen mus immer so gemäßigt werden, daß es gerade von demjenigen, der mit
den Händen darin arbeiten mus, ertragen werden kan; und das Umwenden der Blätter
währt so lange fort, bis die Hitze derselben für die Hände ganz unerträglich geworden ist.
Alsdenn werden sie mit einer kleinen Schaufel, welche die Gestalt einer Pfanne hat, her-
ausgenommen, auf eine Matte gebracht, und den Aufrollern übergeben. Von diesen nimt
dann geschwind Jeder einen Theil zu sich, wenn die Blätter noch ganz heis sind. Sie
werden aber mit beiden flachen Händen aufgerolt, und zwar mit gleichförmiger, nicht ab-

wech-

V. Geſchichte des Japaniſchen Thees.
koͤnne. Dieſe Bereitung geſchieht in jeder Stadt in oͤffentlichen Gebaͤuden, Tſjaſi genant,
wohin jeder ſeine Theeblaͤtter zum Roͤſten bringt, indem die wenigſten Theebauer die rechte
Methode kennen, und die noͤthigen Jnſtrumente ſelbſt beſitzen. Jedes Roͤſthaus hat
1) etliche (5, 10 bis 20) Oefen von drei Schuh hoch, mit einem eiſernen großen, flachen,
runden oder viereckigten Deckel, der ſo gemacht iſt, daß die Seite uͤber dem Ofenloche et-
was ſchraͤge liegt, damit der Roͤſter, deſſen Standplaz auf der andern Seite iſt, vor dem
Feuer ſicher ſtehen, und die Blaͤtter beim Roͤſten bequem umwenden koͤnne. Es muß da-
her am Rande nicht die kleinſte Ritze ſein, wo etwan der Rauch aufſtiege; 2) Jn jedem
Roͤſthauſe iſt ein (und in den groͤßern mehrere) langer und ſehr niedriger Tiſch, oder viel-
mehr in Geſtalt eines Tiſches aus Holz und Mortel zuſammengeſezte Buͤhne, die mit feinen
Binſenmatten bedekt werden, worauf das Rollen der Blaͤtter vor ſich geht. Es gehoͤren
3) viele Arbeitsleute hinein, die theils bei den Oefen auf das Roͤſten acht haben, oder auf
den Tiſchen mit untergeſchlagenen Beinen ſitzend das Rollen bewerkſtelligen. Die Blaͤtter
muͤſſen aber ganz friſch zum Roͤſten gebracht werden, denn bewahrt man ſie nur auf den fol-
genden Tag, ſo werden ſie ſchwarz beim Roͤſten, und verlieren viele Kraͤfte. Man bringt ſie
deshalb allemal an demſelben Tage, an dem ſie gepfluͤkt worden, ins Roͤſthaus, und huͤtet
ſich, daß ſie nicht lange auf einem Haufen liegen, damit ſie ſich nicht innerlich erhitzen, und
auf ſolche Art ebenfals ihre Kraͤfte verlieren moͤgen. Wenn es ja einmal geſchehen iſt,
muͤſſen ſie ſo bald als moͤglich aus einander gebreitet und mit einem Wedel abgekuͤhlt wer-
den. Mit der Bereitung ſelbſt wird folgendermaaßen zu Werke gegangen. Derjenige, welcher
die Aufſicht uͤbers Roͤſten hat, ſchuͤttet etliche Pfunde Blaͤtter auf den vorerwaͤhnten Deckel, der ſo
heis gemacht werden mus, daß die Blaͤtter, ſo bald ſie ihn beruͤhren, vermoͤge ihrer natuͤrlichen
Feuchtigkeit, ziſchen. Dieſer Aufſeher mus dann die Blaͤtter auch bald nach dieſer, bald nach jener
Seite herumwenden, damit ſie nicht an irgend einer Stelle ſich zu ſehr auf einander haͤufen, und
ungleich gedoͤrt werden. Jn Sina beſonders iſt es auch noch gewoͤhnlich, daß die Blaͤtter
der erſten Leſe vor dem Brennen in kochendes Waſſer waͤhrend etwa einer halben Minute,
oder ſo lange Jemand dreißig zaͤhlt, gelegt werden; damit die narkotiſche Eigenſchaft, wel-
che beſonders die friſchen gar zu ſaftigen Blaͤtter haben, ganz herausgebracht werde. Das
Feuer im Ofen mus immer ſo gemaͤßigt werden, daß es gerade von demjenigen, der mit
den Haͤnden darin arbeiten mus, ertragen werden kan; und das Umwenden der Blaͤtter
waͤhrt ſo lange fort, bis die Hitze derſelben fuͤr die Haͤnde ganz unertraͤglich geworden iſt.
Alsdenn werden ſie mit einer kleinen Schaufel, welche die Geſtalt einer Pfanne hat, her-
ausgenommen, auf eine Matte gebracht, und den Aufrollern uͤbergeben. Von dieſen nimt
dann geſchwind Jeder einen Theil zu ſich, wenn die Blaͤtter noch ganz heis ſind. Sie
werden aber mit beiden flachen Haͤnden aufgerolt, und zwar mit gleichfoͤrmiger, nicht ab-

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[450/0514] V. Geſchichte des Japaniſchen Thees. koͤnne. Dieſe Bereitung geſchieht in jeder Stadt in oͤffentlichen Gebaͤuden, Tſjaſi genant, wohin jeder ſeine Theeblaͤtter zum Roͤſten bringt, indem die wenigſten Theebauer die rechte Methode kennen, und die noͤthigen Jnſtrumente ſelbſt beſitzen. Jedes Roͤſthaus hat 1) etliche (5, 10 bis 20) Oefen von drei Schuh hoch, mit einem eiſernen großen, flachen, runden oder viereckigten Deckel, der ſo gemacht iſt, daß die Seite uͤber dem Ofenloche et- was ſchraͤge liegt, damit der Roͤſter, deſſen Standplaz auf der andern Seite iſt, vor dem Feuer ſicher ſtehen, und die Blaͤtter beim Roͤſten bequem umwenden koͤnne. Es muß da- her am Rande nicht die kleinſte Ritze ſein, wo etwan der Rauch aufſtiege; 2) Jn jedem Roͤſthauſe iſt ein (und in den groͤßern mehrere) langer und ſehr niedriger Tiſch, oder viel- mehr in Geſtalt eines Tiſches aus Holz und Mortel zuſammengeſezte Buͤhne, die mit feinen Binſenmatten bedekt werden, worauf das Rollen der Blaͤtter vor ſich geht. Es gehoͤren 3) viele Arbeitsleute hinein, die theils bei den Oefen auf das Roͤſten acht haben, oder auf den Tiſchen mit untergeſchlagenen Beinen ſitzend das Rollen bewerkſtelligen. Die Blaͤtter muͤſſen aber ganz friſch zum Roͤſten gebracht werden, denn bewahrt man ſie nur auf den fol- genden Tag, ſo werden ſie ſchwarz beim Roͤſten, und verlieren viele Kraͤfte. Man bringt ſie deshalb allemal an demſelben Tage, an dem ſie gepfluͤkt worden, ins Roͤſthaus, und huͤtet ſich, daß ſie nicht lange auf einem Haufen liegen, damit ſie ſich nicht innerlich erhitzen, und auf ſolche Art ebenfals ihre Kraͤfte verlieren moͤgen. Wenn es ja einmal geſchehen iſt, muͤſſen ſie ſo bald als moͤglich aus einander gebreitet und mit einem Wedel abgekuͤhlt wer- den. Mit der Bereitung ſelbſt wird folgendermaaßen zu Werke gegangen. Derjenige, welcher die Aufſicht uͤbers Roͤſten hat, ſchuͤttet etliche Pfunde Blaͤtter auf den vorerwaͤhnten Deckel, der ſo heis gemacht werden mus, daß die Blaͤtter, ſo bald ſie ihn beruͤhren, vermoͤge ihrer natuͤrlichen Feuchtigkeit, ziſchen. Dieſer Aufſeher mus dann die Blaͤtter auch bald nach dieſer, bald nach jener Seite herumwenden, damit ſie nicht an irgend einer Stelle ſich zu ſehr auf einander haͤufen, und ungleich gedoͤrt werden. Jn Sina beſonders iſt es auch noch gewoͤhnlich, daß die Blaͤtter der erſten Leſe vor dem Brennen in kochendes Waſſer waͤhrend etwa einer halben Minute, oder ſo lange Jemand dreißig zaͤhlt, gelegt werden; damit die narkotiſche Eigenſchaft, wel- che beſonders die friſchen gar zu ſaftigen Blaͤtter haben, ganz herausgebracht werde. Das Feuer im Ofen mus immer ſo gemaͤßigt werden, daß es gerade von demjenigen, der mit den Haͤnden darin arbeiten mus, ertragen werden kan; und das Umwenden der Blaͤtter waͤhrt ſo lange fort, bis die Hitze derſelben fuͤr die Haͤnde ganz unertraͤglich geworden iſt. Alsdenn werden ſie mit einer kleinen Schaufel, welche die Geſtalt einer Pfanne hat, her- ausgenommen, auf eine Matte gebracht, und den Aufrollern uͤbergeben. Von dieſen nimt dann geſchwind Jeder einen Theil zu ſich, wenn die Blaͤtter noch ganz heis ſind. Sie werden aber mit beiden flachen Haͤnden aufgerolt, und zwar mit gleichfoͤrmiger, nicht ab- wech-

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Zitationshilfe: Kaempfer, Engelbert: Geschichte und Beschreibung von Japan. Hrsg. v. Christian Wilhelm von Dohm. Bd. 2. Lemgo, 1779, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kaempfer_japan02_1779/514>, abgerufen am 27.04.2024.