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Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792.

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Es heißt vergebens ihr Bemühen,
Sie findet einen Gegenstand,
Der ihr von lauter Treue saget
Und alle Flatterei verjaget.
Ich kenne schon dein reines Wesen,
Du bist von zarter Kindheit an
Mein tugendhafter Freund gewesen,
Drum nimm die treuen Wünsche an,
Die zwar aus schlechter Feder fließen
Und sich in diese Zeilen schließen:
Der Geber aller guten Gaben,
Der Herr, von dessen Gütigkeit
Wir Seel- und Leibeswohlfahrt haben,
Der wolle bei erneuter Zeit
Dein Haupt mit Heil und Kraft belegen,
Er kröne dich mit reichen Seegen.
Er wende was dich kann betrüben,
Und schenke was dein Wohlseyn mehrt,
Er stürze die dein Unglück lieben;
Und wenn er meinen Wunsch erhört,
Laß er dich bald was Schönes wählen,
Und viel vergnügte Jahre zählen.


Es heißt vergebens ihr Bemuͤhen,
Sie findet einen Gegenſtand,
Der ihr von lauter Treue ſaget
Und alle Flatterei verjaget.
Ich kenne ſchon dein reines Weſen,
Du biſt von zarter Kindheit an
Mein tugendhafter Freund geweſen,
Drum nimm die treuen Wuͤnſche an,
Die zwar aus ſchlechter Feder fließen
Und ſich in dieſe Zeilen ſchließen:
Der Geber aller guten Gaben,
Der Herr, von deſſen Guͤtigkeit
Wir Seel- und Leibeswohlfahrt haben,
Der wolle bei erneuter Zeit
Dein Haupt mit Heil und Kraft belegen,
Er kroͤne dich mit reichen Seegen.
Er wende was dich kann betruͤben,
Und ſchenke was dein Wohlſeyn mehrt,
Er ſtuͤrze die dein Ungluͤck lieben;
Und wenn er meinen Wunſch erhoͤrt,
Laß er dich bald was Schoͤnes waͤhlen,
Und viel vergnuͤgte Jahre zaͤhlen.


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[340/0500] Es heißt vergebens ihr Bemuͤhen, Sie findet einen Gegenſtand, Der ihr von lauter Treue ſaget Und alle Flatterei verjaget. Ich kenne ſchon dein reines Weſen, Du biſt von zarter Kindheit an Mein tugendhafter Freund geweſen, Drum nimm die treuen Wuͤnſche an, Die zwar aus ſchlechter Feder fließen Und ſich in dieſe Zeilen ſchließen: Der Geber aller guten Gaben, Der Herr, von deſſen Guͤtigkeit Wir Seel- und Leibeswohlfahrt haben, Der wolle bei erneuter Zeit Dein Haupt mit Heil und Kraft belegen, Er kroͤne dich mit reichen Seegen. Er wende was dich kann betruͤben, Und ſchenke was dein Wohlſeyn mehrt, Er ſtuͤrze die dein Ungluͤck lieben; Und wenn er meinen Wunſch erhoͤrt, Laß er dich bald was Schoͤnes waͤhlen, Und viel vergnuͤgte Jahre zaͤhlen.

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Zitationshilfe: Karsch, Anna Luise: Gedichte. Berlin, 1792, S. 340. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/karsch_gedichte_1792/500>, abgerufen am 27.04.2024.