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Kepler, Johannes: Außzug auß der Vralten Messe Kunst Archimedis. Linz, 1616.

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Oesterreichisches Wein-
Oiß ist zu
verstchen
Geome-
truch
vnd
nicht Bin-
derisch/
dann man
kan kein
so groß
gebauche-
tes Faß
anff dise
form ma-
then.

Also gibt nun die Kugel dem Reinfaß/ das der Bauch auffs höchst zwey-
mal so tüeff sein kan als der Boden brait ist: vnnd dann helt die also abgestutzte
Kugel beynahe vier dritthail deß doppelten abgestutzten Kegels/ der drein gerecht
ist. Dem Oesterreichischen gibt sie zum grössisten schick/ wie fast 5 gegen 3/ scherf-
fer 200000 gegen 123607/ kan also der Bauch nicht zwater Böden tüeffe ha-
ben/ vnd helt alsdann das Faß siben 6 thail seins doppelten Kegelstocks oder Bo-

[Tabelle]
tunge. Das vberige findet sich im Täfele/ das halte gegen
demandern/ Non. 78/ da wirstu finden/ wann in einem Rein-
faß die proportion deß Bodens gegen dem Bauch ist/ wie 7
gegen 8/ das als dann das Reinfaß nach dem Kegel gerech-
net/ vmbs 20 theil weniger halte dann ein gerades Oest. Faß/
das mit jhme einerley Visier oder zwerlini hat. Vnd hin-
gegen helt es nach der Citronenrundung vmb das 20 theil
mehr dann nach dem Kegel. Darauß folget/ wann ein Reinfaß
diese tüeffe am Bauch habe/ vnnd darneben Citronenrund
sey/ so halte es die Oesterreichische Vister so gut vnd gerecht/
als ein Oesterreichisches gerades Faß. Hette es noch einen
tüeffern Bauch/ so wurde es das Oesterreichische gerade noch
mehr vbertreffen: wann aber der Bauch seicher ist am Rein-
faß/ dann vmb das 7 theil deß Bodens/ so mag es einem gera-
den Oesterreichischen nicht gleichen/ wann es schon Citro-
nenrund ist/ zugeschweigen/ das es einem Oesterreichischen
an Form vnnd tüeffe gleich gebaucheten zuvergleichen sein sol-
te/ dann wann zwey solche Fässer an Form vnnd tüeffe
gleich gebauchet seind/ da bleibt es bey dem Täfele Non. 78.

Derohalben vnnd damit doch auch ein wenig ein ge-
wißheit alhie außgezeichnet werde/ so mercket ihr Wein vi-
sierer/ so wenig von hohen aber dürren/ das ist gegen dem
Beihel zugescherfften Beuchen zuhalten/ an Oesterreichischen
vnnd kürtzern Fässern/ soviel desto reicher seind die hohe/ wol
in Circkel geordnete Beuche. Vnnd jhr Reinlender haltet in
allewege an ewren langen Fässern die jenige grosse Beuche in
ehren/ da die taugen nach der lenge wol inn Circkel gebogen
seind/ vnnd wisset für gewiß/ je grösser Bauch/ wann er also
recht in Circkel gebögen/ je mehr euch ewer rechnung verfüh-
ret/ da ihr zwischen zweyen Cylindris oder Wellen/ einen
im Faß den andern vmb das Faß/ nach eines jeden außgerech-
neten Leib oder Raum/ das mittel nemet/ wie euch dessen dro-
ben Non. 60 vnnd 63 Exempla für augen gestelt worden. War ists/ wann die
Taugen vmb das Spontloch einen Bug oder Klackhetten/ wie die Römischen
haben sollen/ also das ein jede Tauge zwen gerade theil hette/ gegen jedem Bo-
den einen/ so thete dise ewere rechnung der sachen zuvil. Wann sie aber wie je-
tzo gesetzt ist/ durchauß gleich gebogen seind/ so thut ewere rechnung derisachen
vil zu wenig. Hierauß dann auch der Hochgelehrte Herr D. Hartman Bayer
Statt medicus zu Franckfurt/ leichtlich zuschliessen hat/ an welchen
Sorten der Fässer jhme sein Medium Conicum zustatten
komme vnnd an welchen es jhme hingegen nur
hinderlich seye.

Dritter
Oeſterreichiſches Wein-
Oiß iſt zu
verſtchen
Geome-
truch
vnd
nicht Bin-
deriſch/
dañ man
kan kein
ſo groß
gebauche-
tes Faß
anff diſe
form ma-
then.

Alſo gibt nun die Kugel dem Reinfaß/ das der Bauch auffs hoͤchſt zwey-
mal ſo tuͤeff ſein kan als der Boden brait iſt: vnnd dann helt die alſo abgeſtutzte
Kugel beynahe vier dritthail deß doppelten abgeſtutzten Kegels/ der drein gerecht
iſt. Dem Oeſterreichiſchen gibt ſie zum groͤſſiſten ſchick/ wie faſt 5 gegen 3/ ſcherf-
fer 200000 gegen 123607/ kan alſo der Bauch nicht zwater Boͤden tuͤeffe ha-
ben/ vnd helt alsdann das Faß ſiben 6 thail ſeins doppelten Kegelſtocks oder Bo-

[Tabelle]
tunge. Das vberige findet ſich im Taͤfele/ das halte gegen
demandern/ Nõ. 78/ da wirſtu finden/ wann in einem Rein-
faß die proportion deß Bodens gegen dem Bauch iſt/ wie 7
gegen 8/ das als dann das Reinfaß nach dem Kegel gerech-
net/ vmbs 20 theil weniger halte dañ ein gerades Oeſt. Faß/
das mit jhme einerley Viſier oder zwerlini hat. Vnd hin-
gegen helt es nach der Citronenrundung vmb das 20 theil
mehr dañ nach dem Kegel. Darauß folget/ wann ein Reinfaß
dieſe tuͤeffe am Bauch habe/ vnnd darneben Citronenrund
ſey/ ſo halte es die Oeſterreichiſche Viſter ſo gut vnd gerecht/
als ein Oeſterreichiſches gerades Faß. Hette es noch einen
tuͤeffern Bauch/ ſo wurde es das Oeſterreichiſche gerade noch
mehr vbertreffen: wann aber der Bauch ſeicher iſt am Rein-
faß/ dañ vmb das 7 theil deß Bodens/ ſo mag es einem gera-
den Oeſterreichiſchen nicht gleichen/ wann es ſchon Citro-
nenrund iſt/ zugeſchweigen/ das es einem Oeſterreichiſchen
an Form vnnd tuͤeffe gleich gebaucheten zuvergleichen ſein ſol-
te/ dann wann zwey ſolche Faͤſſer an Form vnnd tuͤeffe
gleich gebauchet ſeind/ da bleibt es bey dem Taͤfele Nõ. 78.

Derohalben vnnd damit doch auch ein wenig ein ge-
wißheit alhie außgezeichnet werde/ ſo mercket ihr Wein vi-
ſierer/ ſo wenig von hohen aber duͤrꝛen/ das iſt gegen dem
Beihel zugeſcherfften Beuchen zuhalten/ an Oeſterreichiſchen
vnnd kuͤrtzern Faͤſſern/ ſoviel deſto reicher ſeind die hohe/ wol
in Circkel geordnete Beuche. Vnnd jhr Reinlender haltet in
allewege an ewren langen Faͤſſern die jenige groſſe Beuche in
ehren/ da die taugen nach der lenge wol inn Circkel gebogen
ſeind/ vnnd wiſſet fuͤr gewiß/ je groͤſſer Bauch/ wann er alſo
recht in Circkel geboͤgen/ je mehr euch ewer rechnung verfuͤh-
ret/ da ihr zwiſchen zweyen Cylindris oder Wellen/ einen
im Faß den andern vmb das Faß/ nach eines jeden außgerech-
neten Leib oder Raum/ das mittel nemet/ wie euch deſſen dro-
ben Nõ. 60 vnnd 63 Exempla fuͤr augen geſtelt worden. War iſts/ wann die
Taugen vmb das Spontloch einen Bug oder Klackhetten/ wie die Roͤmiſchen
haben ſollen/ alſo das ein jede Tauge zwen gerade theil hette/ gegen jedem Bo-
den einen/ ſo thete diſe ewere rechnung der ſachen zuvil. Wann ſie aber wie je-
tzo geſetzt iſt/ durchauß gleich gebogen ſeind/ ſo thut ewere rechnung deriſachen
vil zu wenig. Hierauß dann auch der Hochgelehrte Herꝛ D. Hartman Bayer
Statt medicus zu Franckfurt/ leichtlich zuſchlieſſen hat/ an welchen
Sorten der Faͤſſer jhme ſein Medium Conicum zuſtatten
kom̃e vnnd an welchen es jhme hingegen nur
hinderlich ſeye.

Dritter
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[71[72]/0076] Oeſterreichiſches Wein- Alſo gibt nun die Kugel dem Reinfaß/ das der Bauch auffs hoͤchſt zwey- mal ſo tuͤeff ſein kan als der Boden brait iſt: vnnd dann helt die alſo abgeſtutzte Kugel beynahe vier dritthail deß doppelten abgeſtutzten Kegels/ der drein gerecht iſt. Dem Oeſterreichiſchen gibt ſie zum groͤſſiſten ſchick/ wie faſt 5 gegen 3/ ſcherf- fer 200000 gegen 123607/ kan alſo der Bauch nicht zwater Boͤden tuͤeffe ha- ben/ vnd helt alsdann das Faß ſiben 6 thail ſeins doppelten Kegelſtocks oder Bo- tunge. Das vberige findet ſich im Taͤfele/ das halte gegen demandern/ Nõ. 78/ da wirſtu finden/ wann in einem Rein- faß die proportion deß Bodens gegen dem Bauch iſt/ wie 7 gegen 8/ das als dann das Reinfaß nach dem Kegel gerech- net/ vmbs 20 theil weniger halte dañ ein gerades Oeſt. Faß/ das mit jhme einerley Viſier oder zwerlini hat. Vnd hin- gegen helt es nach der Citronenrundung vmb das 20 theil mehr dañ nach dem Kegel. Darauß folget/ wann ein Reinfaß dieſe tuͤeffe am Bauch habe/ vnnd darneben Citronenrund ſey/ ſo halte es die Oeſterreichiſche Viſter ſo gut vnd gerecht/ als ein Oeſterreichiſches gerades Faß. Hette es noch einen tuͤeffern Bauch/ ſo wurde es das Oeſterreichiſche gerade noch mehr vbertreffen: wann aber der Bauch ſeicher iſt am Rein- faß/ dañ vmb das 7 theil deß Bodens/ ſo mag es einem gera- den Oeſterreichiſchen nicht gleichen/ wann es ſchon Citro- nenrund iſt/ zugeſchweigen/ das es einem Oeſterreichiſchen an Form vnnd tuͤeffe gleich gebaucheten zuvergleichen ſein ſol- te/ dann wann zwey ſolche Faͤſſer an Form vnnd tuͤeffe gleich gebauchet ſeind/ da bleibt es bey dem Taͤfele Nõ. 78. Derohalben vnnd damit doch auch ein wenig ein ge- wißheit alhie außgezeichnet werde/ ſo mercket ihr Wein vi- ſierer/ ſo wenig von hohen aber duͤrꝛen/ das iſt gegen dem Beihel zugeſcherfften Beuchen zuhalten/ an Oeſterreichiſchen vnnd kuͤrtzern Faͤſſern/ ſoviel deſto reicher ſeind die hohe/ wol in Circkel geordnete Beuche. Vnnd jhr Reinlender haltet in allewege an ewren langen Faͤſſern die jenige groſſe Beuche in ehren/ da die taugen nach der lenge wol inn Circkel gebogen ſeind/ vnnd wiſſet fuͤr gewiß/ je groͤſſer Bauch/ wann er alſo recht in Circkel geboͤgen/ je mehr euch ewer rechnung verfuͤh- ret/ da ihr zwiſchen zweyen Cylindris oder Wellen/ einen im Faß den andern vmb das Faß/ nach eines jeden außgerech- neten Leib oder Raum/ das mittel nemet/ wie euch deſſen dro- ben Nõ. 60 vnnd 63 Exempla fuͤr augen geſtelt worden. War iſts/ wann die Taugen vmb das Spontloch einen Bug oder Klackhetten/ wie die Roͤmiſchen haben ſollen/ alſo das ein jede Tauge zwen gerade theil hette/ gegen jedem Bo- den einen/ ſo thete diſe ewere rechnung der ſachen zuvil. Wann ſie aber wie je- tzo geſetzt iſt/ durchauß gleich gebogen ſeind/ ſo thut ewere rechnung deriſachen vil zu wenig. Hierauß dann auch der Hochgelehrte Herꝛ D. Hartman Bayer Statt medicus zu Franckfurt/ leichtlich zuſchlieſſen hat/ an welchen Sorten der Faͤſſer jhme ſein Medium Conicum zuſtatten kom̃e vnnd an welchen es jhme hingegen nur hinderlich ſeye. Dritter

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Zitationshilfe: Kepler, Johannes: Außzug auß der Vralten Messe Kunst Archimedis. Linz, 1616, S. 71[72]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kepler_messekunst_1616/76>, abgerufen am 26.04.2024.