Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.Dieweil wir denn mit jhren eigen worten bekennen müssen / das solche jre Lehr von der Vbiquitet des fleisches Fol. Apol. Erf. 78. b.Christi / daraus so viel grewliche paradoxa, vnd gantz vngereimbte meinungen herfliessen / ein verflucht teuffelisch gedichte sey / so ist auch bey vns kein zweiffel / das es (wie jhre wort / die wir jnen hiemit / vnser vnschuld zu retten / wider zu haus schicken müssen / alhie schrecklich lauten) der leidige Satan aus der Hellen selbst / welcher ein Vater der Lügen ist / diesen Meistern dietiret hab. Welchs auch Gott gewislich an jhnen straffen wird / wo fern sie nicht in der gnadenzeit (wie wir jnen hertzlich gönnen / vnd für sie bitten) rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirsten hertzen abbitten. Dazu jhnen GOTT helffe. Amen. Das achte Anhaltische Argument. VIII. DAs achte Argument ist in vnser Apologia dermassen mit Gottes Wort / vnd der alten rechtgleubigen Lehrern zeugnis verwaret / das dem gegenteil vnmüglich gewesen / vnd wol vnmüglich bleiben wird in ewigkeit / richtig darauff zu antworten / geschweigen mit grund dasselbig vmbzustossen. Es fleust aber her / aus dem vnwidersprechlichen Artickel von der Schöpffung / vnd aus der vnwandelbarn Regel der ewigen Warheit / dadurch man von einem ding nicht widerwertigs / das ist / zugleich ja / vnd nein / reden kan. Denn es heist: Quodlibet est, aut non est. Item, Nihil simul potest esse tale, & non esse tale. Dieweil wir denn mit jhren eigen worten bekennen müssen / das solche jre Lehr von der Vbiquitet des fleisches Fol. Apol. Erf. 78. b.Christi / daraus so viel grewliche paradoxa, vnd gantz vngereimbte meinungen herfliessen / ein verflucht teuffelisch gedichte sey / so ist auch bey vns kein zweiffel / das es (wie jhre wort / die wir jnen hiemit / vnser vnschuld zu retten / wider zu haus schicken müssen / alhie schrecklich lauten) der leidige Satan aus der Hellen selbst / welcher ein Vater der Lügen ist / diesen Meistern dietiret hab. Welchs auch Gott gewislich an jhnen straffen wird / wo fern sie nicht in der gnadenzeit (wie wir jnẽ hertzlich gönnen / vnd für sie bitten) rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirsten hertzen abbitten. Dazu jhnen GOTT helffe. Amen. Das achte Anhaltische Argument. VIII. DAs achte Argument ist in vnser Apologia dermassen mit Gottes Wort / vnd der alten rechtgleubigen Lehrern zeugnis verwaret / das dem gegenteil vnmüglich gewesen / vnd wol vnmüglich bleiben wird in ewigkeit / richtig darauff zu antworten / geschweigen mit grund dasselbig vmbzustossen. Es fleust aber her / aus dem vnwidersprechlichen Artickel von der Schöpffung / vnd aus der vnwandelbarn Regel der ewigen Warheit / dadurch man von einem ding nicht widerwertigs / das ist / zugleich ja / vnd nein / reden kan. Denn es heist: Quodlibet est, aut non est. Item, Nihil simul potest esse tale, & non esse tale. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0128" n="124"/> <p>Dieweil wir denn mit jhren eigen worten bekennen müssen / das solche jre Lehr von der Vbiquitet des fleisches <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">78.</hi> b.</note>Christi / daraus so viel grewliche paradoxa, vnd gantz vngereimbte meinungen herfliessen / ein verflucht teuffelisch gedichte sey / so ist auch bey vns kein zweiffel / das es (wie jhre wort / die wir jnen hiemit / vnser vnschuld zu retten / wider zu haus schicken müssen / alhie schrecklich lauten) der leidige Satan aus der Hellen selbst / welcher ein Vater der Lügen ist / diesen Meistern dietiret hab.</p> <p>Welchs auch Gott gewislich an jhnen straffen wird / wo fern sie nicht in der gnadenzeit (wie wir jnẽ hertzlich gönnen / vnd für sie bitten) rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirsten hertzen abbitten. Dazu jhnen GOTT helffe. Amen.</p> </div> <div> <head>Das achte Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">VIII.</note> <p>DAs achte Argument ist in vnser Apologia dermassen mit Gottes Wort / vnd der alten rechtgleubigen Lehrern zeugnis verwaret / das dem gegenteil vnmüglich gewesen / vnd wol vnmüglich bleiben wird in ewigkeit / richtig darauff zu antworten / geschweigen mit grund dasselbig vmbzustossen.</p> <p>Es fleust aber her / aus dem vnwidersprechlichen Artickel von der Schöpffung / vnd aus der vnwandelbarn Regel der ewigen Warheit / dadurch man von einem ding nicht widerwertigs / das ist / zugleich ja / vnd nein / reden kan. Denn es heist: Quodlibet est, aut non est. Item, Nihil simul potest esse tale, & non esse tale.</p> </div> </body> </text> </TEI> [124/0128]
Dieweil wir denn mit jhren eigen worten bekennen müssen / das solche jre Lehr von der Vbiquitet des fleisches Christi / daraus so viel grewliche paradoxa, vnd gantz vngereimbte meinungen herfliessen / ein verflucht teuffelisch gedichte sey / so ist auch bey vns kein zweiffel / das es (wie jhre wort / die wir jnen hiemit / vnser vnschuld zu retten / wider zu haus schicken müssen / alhie schrecklich lauten) der leidige Satan aus der Hellen selbst / welcher ein Vater der Lügen ist / diesen Meistern dietiret hab.
Fol. Apol. Erf. 78. b. Welchs auch Gott gewislich an jhnen straffen wird / wo fern sie nicht in der gnadenzeit (wie wir jnẽ hertzlich gönnen / vnd für sie bitten) rechtschaffene Busse thun / vnd es jm mit zerknirsten hertzen abbitten. Dazu jhnen GOTT helffe. Amen.
Das achte Anhaltische Argument.
DAs achte Argument ist in vnser Apologia dermassen mit Gottes Wort / vnd der alten rechtgleubigen Lehrern zeugnis verwaret / das dem gegenteil vnmüglich gewesen / vnd wol vnmüglich bleiben wird in ewigkeit / richtig darauff zu antworten / geschweigen mit grund dasselbig vmbzustossen.
Es fleust aber her / aus dem vnwidersprechlichen Artickel von der Schöpffung / vnd aus der vnwandelbarn Regel der ewigen Warheit / dadurch man von einem ding nicht widerwertigs / das ist / zugleich ja / vnd nein / reden kan. Denn es heist: Quodlibet est, aut non est. Item, Nihil simul potest esse tale, & non esse tale.
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/128>, abgerufen am 11.12.2023. |