Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

zuuerstehen sey: Id est, proprie in hypostasi Filij, non in tribus communiter personis, diuina natura humanam naturam sibi vniuit.

Vnd folgt die vrsach darauff / cap. 2. ibidem: Dei Filius dicitur factus homo, vel esse homo, non solum, quia hominem assumsit; sed quia ipsum in Vnitatem, & singularitatem sui, & personae accepit. Natura autem diuina hominem quidem accepit, id est, hominis formam sibi vniuit; sed non in singularitatem, & vnitatem sui. Seruata enim proprietate, ac diuersitate duarum naturarum personae singularitas extitit. Ideoque non sic dicitur diuina natura esse homo, vel facta homo, sicut Dei Filius. Hactenus verba Petri Lombardi.

Aber diß alles wird von den Vbiquisten vmbgekert / die durch jhr gedicht / das die menschliche Natur in Christo / durch die persönliche vereinigung mit dem ewigen Wort / zur possess / oder besitz / gemeinschafft / brauch / vnd vbung (wie die Erfurdische Apologia an vielen Orten / sonderlich fol. 4. 5. 6. 56, wider die heilsame form der heiligen Schrifft / vnd alten Veter / sehr gefehrlich redet) der göttlichen Maiestet / vnd eigenschafften komen sey / im grunde nichts anders / denn assumtionem naturae humanae in sinlaritatem diuinae naturae, vnd demnach totius Trinitatis incarnationem, das ist / der Patripassianer Lesterung / wie hefftig sie auch per oppositum in adiecto (jrer art / vnd gewonheit nach) dawider protestiren / in die Kirchen einfüren / vnd bestettigen: In massen alle verstendigen / auch ohne vnser erinnerung / mit schmertzen vorlangest erkant / vnd beklagt haben.

Der guthertzige Leser wolle vns nicht verargen / son-

zuuerstehen sey: Id est, propriè in hypostasi Filij, non in tribus communiter personis, diuina natura humanam naturam sibi vniuit.

Vnd folgt die vrsach darauff / cap. 2. ibidem: Dei Filius dicitur factus homo, vel esse homo, non solùm, quia hominem assumsit; sed quia ipsum in Vnitatem, & singularitatem sui, & personae accepit. Natura autem diuina hominem quidem accepit, id est, hominis formam sibi vniuit; sed non in singularitatem, & vnitatem sui. Seruata enim proprietate, ac diuersitate duarum naturarum personae singularitas extitit. Ideóque non sic dicitur diuina natura esse homo, vel facta homo, sicut Dei Filius. Hactenus verba Petri Lombardi.

Aber diß alles wird von den Vbiquisten vmbgekert / die durch jhr gedicht / das die menschliche Natur in Christo / durch die persönliche vereinigung mit dem ewigen Wort / zur possess / oder besitz / gemeinschafft / brauch / vnd vbung (wie die Erfurdische Apologia an vielen Orten / sonderlich fol. 4. 5. 6. 56, wider die heilsame form der heiligen Schrifft / vnd alten Veter / sehr gefehrlich redet) der göttlichen Maiestet / vnd eigenschafften komen sey / im grunde nichts anders / denn assumtionem naturae humanae in sinlaritatem diuinae naturae, vnd demnach totius Trinitatis incarnationem, das ist / der Patripassianer Lesterung / wie hefftig sie auch per oppositum in adiecto (jrer art / vnd gewonheit nach) dawider protestiren / in die Kirchen einfüren / vnd bestettigen: In massen alle verstendigen / auch ohne vnser erinnerung / mit schmertzen vorlangest erkant / vnd beklagt haben.

Der guthertzige Leser wolle vns nicht verargen / son-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0215" n="211"/>
zuuerstehen sey: Id est,                      propriè in hypostasi Filij, non in tribus communiter personis, diuina natura                      humanam naturam sibi vniuit.</p>
        <p>Vnd folgt die vrsach darauff / cap. 2. ibidem: Dei Filius dicitur factus homo,                      vel esse homo, non solùm, quia hominem assumsit; sed quia ipsum in Vnitatem,                      &amp; singularitatem sui, &amp; personae accepit. Natura autem diuina hominem                      quidem accepit, id est, hominis formam sibi vniuit; sed non in singularitatem,                      &amp; vnitatem sui. Seruata enim proprietate, ac diuersitate duarum naturarum                      personae singularitas extitit. Ideóque non sic dicitur diuina natura esse homo,                      vel facta homo, sicut Dei Filius. Hactenus verba Petri Lombardi.</p>
        <p>Aber diß alles wird von den Vbiquisten vmbgekert / die durch jhr gedicht / das                      die menschliche Natur in Christo / durch die persönliche vereinigung mit dem                      ewigen Wort / zur possess / oder besitz / gemeinschafft / brauch / vnd vbung                      (wie die Erfurdische Apologia an vielen Orten / sonderlich fol. 4. 5. 6. 56,                      wider die heilsame form der heiligen Schrifft / vnd alten Veter / sehr                      gefehrlich redet) der göttlichen Maiestet / vnd eigenschafften komen sey / im                      grunde nichts anders / denn assumtionem naturae humanae in sinlaritatem diuinae                      naturae, vnd demnach totius Trinitatis incarnationem, das ist / der                      Patripassianer Lesterung / wie hefftig sie auch per oppositum in adiecto (jrer                      art / vnd gewonheit nach) dawider protestiren / in die Kirchen einfüren / vnd                      bestettigen: In massen alle verstendigen / auch ohne vnser erinnerung / mit                      schmertzen vorlangest erkant / vnd beklagt haben.</p>
        <p>Der guthertzige Leser wolle vns nicht verargen / son-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[211/0215] zuuerstehen sey: Id est, propriè in hypostasi Filij, non in tribus communiter personis, diuina natura humanam naturam sibi vniuit. Vnd folgt die vrsach darauff / cap. 2. ibidem: Dei Filius dicitur factus homo, vel esse homo, non solùm, quia hominem assumsit; sed quia ipsum in Vnitatem, & singularitatem sui, & personae accepit. Natura autem diuina hominem quidem accepit, id est, hominis formam sibi vniuit; sed non in singularitatem, & vnitatem sui. Seruata enim proprietate, ac diuersitate duarum naturarum personae singularitas extitit. Ideóque non sic dicitur diuina natura esse homo, vel facta homo, sicut Dei Filius. Hactenus verba Petri Lombardi. Aber diß alles wird von den Vbiquisten vmbgekert / die durch jhr gedicht / das die menschliche Natur in Christo / durch die persönliche vereinigung mit dem ewigen Wort / zur possess / oder besitz / gemeinschafft / brauch / vnd vbung (wie die Erfurdische Apologia an vielen Orten / sonderlich fol. 4. 5. 6. 56, wider die heilsame form der heiligen Schrifft / vnd alten Veter / sehr gefehrlich redet) der göttlichen Maiestet / vnd eigenschafften komen sey / im grunde nichts anders / denn assumtionem naturae humanae in sinlaritatem diuinae naturae, vnd demnach totius Trinitatis incarnationem, das ist / der Patripassianer Lesterung / wie hefftig sie auch per oppositum in adiecto (jrer art / vnd gewonheit nach) dawider protestiren / in die Kirchen einfüren / vnd bestettigen: In massen alle verstendigen / auch ohne vnser erinnerung / mit schmertzen vorlangest erkant / vnd beklagt haben. Der guthertzige Leser wolle vns nicht verargen / son-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/215
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/215>, abgerufen am 08.05.2024.