Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Darumb kan auch mit warheit von der menscheit Christi nicht gesagt werden / das sie sey almechtig / alwissend / allenthalben.

Von der Person aber ists beides war / nemlich / das Christus von seiner empfengnis an / nicht allein warhafftiger Gott sey / welchs Er auch von ewigkeit war / one anfang / vnd bleibts in ewigkeit / one ende / Sondern das er zugleich warhafftiger Mensch sey / welchs er von anfang nicht war / sondern in Mutter leib allererst worden ist / bleibt aber nu beides in einer Person / one auffhören / das ist / one einige trennung der Person / vnd one vermischung / oder verwandelung der Naturn.

Darumb alles / was ich von Gott / vnd einem warhafftigen Menschen / der doch one Sünd ist / in warheit reden / oder gleuben kan / das kan ich auch Christi person / sie werde gleich von der Göttlichen / oder menschlichen Natur genent / mit warheit zuschreiben. Nicht aber / was der Göttlichen natur eigen ist / gehört der Menschlichen / vnd auch widerumb / was der menschlichen Natur eigen ist / vermage der göttlichen mit warheit nicht zugeschrieben werden.

Dis ist (Gott lob / vnd danck) so deutlich / vnd klar / das es nu mehr auch die Catechumeni verstehen lernen / Vnd ist zu beklagen / das man noch die zeit mit beweisung dieses öffentlichen lichts der vnwidersprechlichen warheit / welcher jederman billig mit allen freuden zuspringen / vnd beyfallen solt / verderben mus.

Nach dem sich aber vnser widersacher für / vnd für auff den Spruch des HERRN beruffen / Matth. 28. Mihi data est omnis potestas. Daraus jre realem communicationem omnipotentiae factam carni zu erzwingen /

Darumb kan auch mit warheit von der menscheit Christi nicht gesagt werden / das sie sey almechtig / alwissend / allenthalben.

Von der Person aber ists beides war / nemlich / das Christus von seiner empfengnis an / nicht allein warhafftiger Gott sey / welchs Er auch von ewigkeit war / one anfang / vnd bleibts in ewigkeit / one ende / Sondern das er zugleich warhafftiger Mensch sey / welchs er von anfang nicht war / sondern in Mutter leib allererst worden ist / bleibt aber nu beides in einer Person / one auffhören / das ist / one einige trennung der Person / vnd one vermischung / oder verwandelung der Naturn.

Darumb alles / was ich von Gott / vnd einem warhafftigen Menschen / der doch one Sünd ist / in warheit reden / oder gleuben kan / das kan ich auch Christi person / sie werde gleich von der Göttlichen / oder menschlichen Natur genent / mit warheit zuschreiben. Nicht aber / was der Göttlichen natur eigen ist / gehört der Menschlichen / vnd auch widerumb / was der menschlichen Natur eigen ist / vermage der göttlichen mit warheit nicht zugeschrieben werden.

Dis ist (Gott lob / vnd danck) so deutlich / vnd klar / das es nu mehr auch die Catechumeni verstehen lernen / Vnd ist zu beklagen / das man noch die zeit mit beweisung dieses öffentlichen lichts der vnwidersprechlichen warheit / welcher jederman billig mit allen freuden zuspringen / vnd beyfallen solt / verderben mus.

Nach dem sich aber vnser widersacher für / vnd für auff den Spruch des HERRN beruffen / Matth. 28. Mihi data est omnis potestas. Daraus jre realem communicationem omnipotentiae factam carni zu erzwingen /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0057" n="53"/>
        <p>Darumb kan auch mit warheit von der menscheit Christi nicht gesagt werden / das                      sie sey almechtig / alwissend / allenthalben.</p>
        <p>Von der Person aber ists beides war / nemlich / das Christus von seiner                      empfengnis an / nicht allein warhafftiger Gott sey / welchs Er auch von ewigkeit                      war / one anfang / vnd bleibts in ewigkeit / one ende / Sondern das er zugleich                      warhafftiger Mensch sey / welchs er von anfang nicht war / sondern in Mutter                      leib allererst worden ist / bleibt aber nu beides in einer Person / one                      auffhören / das ist / one einige trennung der Person / vnd one vermischung /                      oder verwandelung der Naturn.</p>
        <p>Darumb alles / was ich von Gott / vnd einem warhafftigen Menschen / der doch one                      Sünd ist / in warheit reden / oder gleuben kan / das kan ich auch Christi person                      / sie werde gleich von der Göttlichen / oder menschlichen Natur genent / mit                      warheit zuschreiben. Nicht aber / was der Göttlichen natur eigen ist / gehört                      der Menschlichen / vnd auch widerumb / was der menschlichen Natur eigen ist /                      vermage der göttlichen mit warheit nicht zugeschrieben werden.</p>
        <p>Dis ist (Gott lob / vnd danck) so deutlich / vnd klar / das es nu mehr auch die                      Catechumeni verstehen lernen / Vnd ist zu beklagen / das man noch die zeit mit                      beweisung dieses öffentlichen lichts der vnwidersprechlichen warheit / welcher                      jederman billig mit allen freuden zuspringen / vnd beyfallen solt / verderben                      mus.</p>
        <p>Nach dem sich aber vnser widersacher für / vnd für auff den Spruch des HERRN                      beruffen / Matth. 28. Mihi data est omnis potestas. Daraus jre realem                      communicationem omnipotentiae factam carni zu erzwingen /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0057] Darumb kan auch mit warheit von der menscheit Christi nicht gesagt werden / das sie sey almechtig / alwissend / allenthalben. Von der Person aber ists beides war / nemlich / das Christus von seiner empfengnis an / nicht allein warhafftiger Gott sey / welchs Er auch von ewigkeit war / one anfang / vnd bleibts in ewigkeit / one ende / Sondern das er zugleich warhafftiger Mensch sey / welchs er von anfang nicht war / sondern in Mutter leib allererst worden ist / bleibt aber nu beides in einer Person / one auffhören / das ist / one einige trennung der Person / vnd one vermischung / oder verwandelung der Naturn. Darumb alles / was ich von Gott / vnd einem warhafftigen Menschen / der doch one Sünd ist / in warheit reden / oder gleuben kan / das kan ich auch Christi person / sie werde gleich von der Göttlichen / oder menschlichen Natur genent / mit warheit zuschreiben. Nicht aber / was der Göttlichen natur eigen ist / gehört der Menschlichen / vnd auch widerumb / was der menschlichen Natur eigen ist / vermage der göttlichen mit warheit nicht zugeschrieben werden. Dis ist (Gott lob / vnd danck) so deutlich / vnd klar / das es nu mehr auch die Catechumeni verstehen lernen / Vnd ist zu beklagen / das man noch die zeit mit beweisung dieses öffentlichen lichts der vnwidersprechlichen warheit / welcher jederman billig mit allen freuden zuspringen / vnd beyfallen solt / verderben mus. Nach dem sich aber vnser widersacher für / vnd für auff den Spruch des HERRN beruffen / Matth. 28. Mihi data est omnis potestas. Daraus jre realem communicationem omnipotentiae factam carni zu erzwingen /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/57
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Dass die zwey vnd vierzig anhaltische Argument/ wider der Vbiquisten Trewme noch fest stehen. Heidelberg, 1584, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_argument_1584/57>, abgerufen am 28.04.2024.