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Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587.

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dern er hette schreiben müssen / das er kommen die sünde selbst selig zu machen / welches wieder die gantze heilige Schrifft leufft / in dem sie von Christi ampt geprediget.

Hebr. 12. stehet / lasset vns ablegen die sünde so vns20. Grund. immer anklebt. Was nu an des verderbten menschen natur anklebt / vnd immer abzulegen ist / das ist eigentlich zu reden die menschliche verderbte natur selbst nicht / sondern von derselben vnterschieden.

Die Erbsünde aber so vns auch nach der Tauffe anklebt ist immer abzulegen bis das sie entlich gantz vnnd gar aus der natur getilget / vnd ausgefeget werde.

Derwegen die Erbsünde so der menschlichen natur anklebt vnd abzulegen / die verderbte menschliche natur eigentlich zu reden selbst nicht ist / sondern viel mehr von derselben vnterscheiden. Sintemal das jenige / das einem andern dinge anklebt / dauon es auch abzulegen ist / vnnd das daran es klebt / vnd dauon es abzulegen ist / nimmermehr einerley / ohn allen vnterscheidt / sind oder werden.

Titum. 2. stehet / der sich selbst für vns gegeben hat21. Grund auff das er vns erlöset von aller vngerechtigkeit / vnnd reinigte jhm selbst ein volck etc. Welche wort keines weges zulassen / das die verderbte vnreine natur die Erbsünde selbst eigentlich zu reden sey. Denn wo sie ohn allen vnterscheid die Erbsünde selbst were / so köndte es nicht heissen / Christus hat sich für vns selbst gegeben: sondern es müste heissen / Christus hat sich für die sünde selbst gegeben. Item es köndte nicht stehen / das er jhm reiniget ein volck / sondern es müste heissen / das er die sünde selbst reiniget zum eigenthumb / das sie die sünde selbstvleissig were zu guten wercken.

Bey obbemelten zeugnissen der heiligen Schrifft so den vnterscheid zwischen der Erbsünde vnd der verderbten natur /

dern er hette schreiben müssen / das er kom̃en die sünde selbst selig zu machen / welches wieder die gantze heilige Schrifft leufft / in dem sie von Christi ampt geprediget.

Hebr. 12. stehet / lasset vns ablegen die sünde so vns20. Grund. immer anklebt. Was nu an des verderbten menschen natur anklebt / vnd immer abzulegen ist / das ist eigentlich zu reden die menschliche verderbte natur selbst nicht / sondern von derselben vnterschieden.

Die Erbsünde aber so vns auch nach der Tauffe anklebt ist immer abzulegen bis das sie entlich gantz vnnd gar aus der natur getilget / vnd ausgefeget werde.

Derwegen die Erbsünde so der menschlichen natur anklebt vnd abzulegen / die verderbte menschliche natur eigentlich zu reden selbst nicht ist / sondern viel mehr von derselben vnterscheiden. Sintemal das jenige / das einem andern dinge anklebt / dauon es auch abzulegen ist / vnnd das daran es klebt / vnd dauon es abzulegen ist / nimmermehr einerley / ohn allen vnterscheidt / sind oder werden.

Titum. 2. stehet / der sich selbst für vns gegeben hat21. Grund auff das er vns erlöset von aller vngerechtigkeit / vnnd reinigte jhm selbst ein volck etc. Welche wort keines weges zulassen / das die verderbte vnreine natur die Erbsünde selbst eigentlich zu reden sey. Denn wo sie ohn allen vnterscheid die Erbsünde selbst were / so köndte es nicht heissen / Christus hat sich für vns selbst gegeben: sondern es müste heissen / Christus hat sich für die sünde selbst gegeben. Item es köndte nicht stehen / das er jhm reiniget ein volck / sondern es müste heissen / das er die sünde selbst reiniget zum eigenthumb / das sie die sünde selbstvleissig were zu guten wercken.

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[0035] dern er hette schreiben müssen / das er kom̃en die sünde selbst selig zu machen / welches wieder die gantze heilige Schrifft leufft / in dem sie von Christi ampt geprediget. Hebr. 12. stehet / lasset vns ablegen die sünde so vns immer anklebt. Was nu an des verderbten menschen natur anklebt / vnd immer abzulegen ist / das ist eigentlich zu reden die menschliche verderbte natur selbst nicht / sondern von derselben vnterschieden. 20. Grund. Die Erbsünde aber so vns auch nach der Tauffe anklebt ist immer abzulegen bis das sie entlich gantz vnnd gar aus der natur getilget / vnd ausgefeget werde. Derwegen die Erbsünde so der menschlichen natur anklebt vnd abzulegen / die verderbte menschliche natur eigentlich zu reden selbst nicht ist / sondern viel mehr von derselben vnterscheiden. Sintemal das jenige / das einem andern dinge anklebt / dauon es auch abzulegen ist / vnnd das daran es klebt / vnd dauon es abzulegen ist / nimmermehr einerley / ohn allen vnterscheidt / sind oder werden. Titum. 2. stehet / der sich selbst für vns gegeben hat auff das er vns erlöset von aller vngerechtigkeit / vnnd reinigte jhm selbst ein volck etc. Welche wort keines weges zulassen / das die verderbte vnreine natur die Erbsünde selbst eigentlich zu reden sey. Denn wo sie ohn allen vnterscheid die Erbsünde selbst were / so köndte es nicht heissen / Christus hat sich für vns selbst gegeben: sondern es müste heissen / Christus hat sich für die sünde selbst gegeben. Item es köndte nicht stehen / das er jhm reiniget ein volck / sondern es müste heissen / das er die sünde selbst reiniget zum eigenthumb / das sie die sünde selbstvleissig were zu guten wercken. 21. Grund Bey obbemelten zeugnissen der heiligen Schrifft so den vnterscheid zwischen der Erbsünde vñ der verderbten natur /

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Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Von der Erbsünde was sie eigentlich vnd nach der heiligen Schrifft zu reden sey, vnnd warauff der heuptstreit in dieser sache beruhe. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_erbsuende_1587/35>, abgerufen am 28.04.2024.