Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591.Diß Brot vnnd dieser Kelch war vorher ein gemein BrotAnno 2528. vnd ein gemeiner Kelch / vnd dasselbig also / daß ohne gefahr oder vnderscheid alle Menschen wirdige vnd vnwirdige / ja auch wol Hunde vnnd Sewe dauon essen möchten / wenn nur das verhütet wirdt / daß es nicht dem Schöpffer zur schmach vnd hohn geschehen möge. Wenn aber diß Brot vnd dieser Kelch zu Christi Einsatzung kompt / vnd die jenigen / so es niessen / zum Gedecht nus Christi essen vnnd trincken / Alßdenn ists nicht mehr ein gemein Brot / sondern des HERRN Brot / vnd nicht ein gemeiner Kelch / sondern des Herren Kelch / vnnd ist also des Herren Brot / vnd des Herren Kelch / nicht wie die Erde des Herren ist / vnnd jhr Herr / sondern auff sonderbare weise / daß / wer dis Brot vnnd diesen Kelch des Herren vnwirdig jsset vnnd trincket / jhm das Gerichte jsset / vnd schuldig wirdt an dem Leib vnd Blut des Herren. Wenn nun die Sacramentschwermer diß nicht verneinen / so wil ich sie alhie beileufftig gefragt haben / woher / durch wölch hauchen / durch wölche Wort / durch was Zauberey (wil anderer lösterungen geschweigen) doch das Brot vnd der Kelch / so sie zum Gedechtnus Christi außtheilen / so heilig werde / daß die jenigen / so es vnwirdig brauchen / jnen das Gericht nemmen / vnd schuldig werden an dem Leib vnnd Blut des Herrn? Wenn sie nun hie antworten / wie ich nicht zweiffel / daß die / so die besten vnder jhnen sein wollen / antworten werden / Es geschehe vmb Christi Einsatzung willen / sagen wir jhnen danck dafür. Frage Christi Einsatzung / wölche sagt / diß mein Brot ist mein Leib / dieser mein Kelch ist mein Blut / etc. Woher haben wir diß alles? Auß Christi Einsatzung / der hats also eingesetzt / verordnet vnd gewolt. Die Christen nemmen solche Einsatzung an / vnd dancken jm dafür. Derhalben würde es thörlich gethan sein / wenn jemandt dise Wort der Einsatzung Christi außschliesse / vnd ist eine Sünde / wer denselbigen nit gleubet. Denn wo es ohne diese Wort were / was wolten wir denn im Brot vnd im Kelche suchen? Diß Brot vnnd dieser Kelch war vorher ein gemein BrotAnno 2528. vnd ein gemeiner Kelch / vnd dasselbig also / daß ohne gefahr oder vnderscheid alle Menschen wirdige vnd vnwirdige / ja auch wol Hunde vnnd Sewe dauon essen möchten / wenn nur das verhütet wirdt / daß es nicht dem Schöpffer zur schmach vnd hohn geschehen möge. Wenn aber diß Brot vnd dieser Kelch zu Christi Einsatzung kompt / vnd die jenigen / so es niessen / zum Gedecht nus Christi essen vnnd trincken / Alßdenn ists nicht mehr ein gemein Brot / sondern des HERRN Brot / vnd nicht ein gemeiner Kelch / sondern des Herren Kelch / vnnd ist also des Herren Brot / vnd des Herren Kelch / nicht wie die Erde des Herren ist / vnnd jhr Herr / sondern auff sonderbare weise / daß / wer dis Brot vnnd diesen Kelch des Herren vnwirdig jsset vnnd trincket / jhm das Gerichte jsset / vnd schuldig wirdt an dem Leib vnd Blut des Herren. Wenn nun die Sacramentschwermer diß nicht verneinen / so wil ich sie alhie beileufftig gefragt haben / woher / durch wölch hauchen / durch wölche Wort / durch was Zauberey (wil anderer lösterungen geschweigen) doch das Brot vnd der Kelch / so sie zum Gedechtnus Christi außtheilen / so heilig werde / daß die jenigen / so es vnwirdig brauchen / jnen das Gericht nemmen / vnd schuldig werden an dem Leib vnnd Blut des Herrn? Wenn sie nun hie antworten / wie ich nicht zweiffel / daß die / so die besten vnder jhnen sein wollen / antworten werden / Es geschehe vmb Christi Einsatzung willen / sagen wir jhnen danck dafür. Frage Christi Einsatzung / wölche sagt / diß mein Brot ist mein Leib / dieser mein Kelch ist mein Blut / etc. Woher haben wir diß alles? Auß Christi Einsatzung / der hats also eingesetzt / verordnet vnd gewolt. Die Christen nem̃en solche Einsatzung an / vnd dancken jm dafür. Derhalben würde es thörlich gethan sein / wenn jemandt dise Wort der Einsatzung Christi außschliesse / vñ ist eine Sünde / wer denselbigen nit gleubet. Denn wo es ohne diese Wort were / was wolten wir denn im Brot vnd im Kelche suchen? <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0147" n="131"/> <p>Diß Brot vnnd dieser Kelch war vorher ein gemein Brot<note place="right">Anno 2528.</note> vnd ein gemeiner Kelch / vnd dasselbig also / daß ohne gefahr oder vnderscheid alle Menschen wirdige vnd vnwirdige / ja auch wol Hunde vnnd Sewe dauon essen möchten / wenn nur das verhütet wirdt / daß es nicht dem Schöpffer zur schmach vnd hohn geschehen möge. Wenn aber diß Brot vnd dieser Kelch zu Christi Einsatzung kompt / vnd die jenigen / so es niessen / zum Gedecht nus Christi essen vnnd trincken / Alßdenn ists nicht mehr ein gemein Brot / sondern des HERRN Brot / vnd nicht ein gemeiner Kelch / sondern des Herren Kelch / vnnd ist also des Herren Brot / vnd des Herren Kelch / nicht wie die Erde des Herren ist / vnnd jhr Herr / sondern auff sonderbare weise / daß / wer dis Brot vnnd diesen Kelch des Herren vnwirdig jsset vnnd trincket / jhm das Gerichte jsset / vnd schuldig wirdt an dem Leib vnd Blut des Herren. Wenn nun die Sacramentschwermer diß nicht verneinen / so wil ich sie alhie beileufftig gefragt haben / woher / durch wölch hauchen / durch wölche Wort / durch was Zauberey (wil anderer lösterungen geschweigen) doch das Brot vnd der Kelch / so sie zum Gedechtnus Christi außtheilen / so heilig werde / daß die jenigen / so es vnwirdig brauchen / jnen das Gericht nemmen / vnd schuldig werden an dem Leib vnnd Blut des Herrn? 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Diß Brot vnnd dieser Kelch war vorher ein gemein Brot vnd ein gemeiner Kelch / vnd dasselbig also / daß ohne gefahr oder vnderscheid alle Menschen wirdige vnd vnwirdige / ja auch wol Hunde vnnd Sewe dauon essen möchten / wenn nur das verhütet wirdt / daß es nicht dem Schöpffer zur schmach vnd hohn geschehen möge. Wenn aber diß Brot vnd dieser Kelch zu Christi Einsatzung kompt / vnd die jenigen / so es niessen / zum Gedecht nus Christi essen vnnd trincken / Alßdenn ists nicht mehr ein gemein Brot / sondern des HERRN Brot / vnd nicht ein gemeiner Kelch / sondern des Herren Kelch / vnnd ist also des Herren Brot / vnd des Herren Kelch / nicht wie die Erde des Herren ist / vnnd jhr Herr / sondern auff sonderbare weise / daß / wer dis Brot vnnd diesen Kelch des Herren vnwirdig jsset vnnd trincket / jhm das Gerichte jsset / vnd schuldig wirdt an dem Leib vnd Blut des Herren. Wenn nun die Sacramentschwermer diß nicht verneinen / so wil ich sie alhie beileufftig gefragt haben / woher / durch wölch hauchen / durch wölche Wort / durch was Zauberey (wil anderer lösterungen geschweigen) doch das Brot vnd der Kelch / so sie zum Gedechtnus Christi außtheilen / so heilig werde / daß die jenigen / so es vnwirdig brauchen / jnen das Gericht nemmen / vnd schuldig werden an dem Leib vnnd Blut des Herrn? Wenn sie nun hie antworten / wie ich nicht zweiffel / daß die / so die besten vnder jhnen sein wollen / antworten werden / Es geschehe vmb Christi Einsatzung willen / sagen wir jhnen danck dafür.
Anno 2528. Frage Christi Einsatzung / wölche sagt / diß mein Brot ist mein Leib / dieser mein Kelch ist mein Blut / etc.
Woher haben wir diß alles? Auß Christi Einsatzung / der hats also eingesetzt / verordnet vnd gewolt. Die Christen nem̃en solche Einsatzung an / vnd dancken jm dafür. Derhalben würde es thörlich gethan sein / wenn jemandt dise Wort der Einsatzung Christi außschliesse / vñ ist eine Sünde / wer denselbigen nit gleubet. Denn wo es ohne diese Wort were / was wolten wir denn im Brot vnd im Kelche suchen?
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Zitationshilfe: | Kirchner, Timotheus: Histori deß Sacramentstreits. [s. l.], 1591, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_histori_1591/147>, abgerufen am 16.06.2024. |