Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

de / behüt mich für verdamlicher sicherheit vnnd verachtung des todes. Ach Herr lere doch mich Psal. 39. das ein ende mit mir haben muß / vnd mein leben ein ziel hat / vnd ich dauon muß. Siehe meine tage sind einer hand breit bey dir / vnd mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle menschen / die doch so sicher leben / Sela. Sie gehen daher wie ein schemen / vnnd machen jhr viel vergeblicher vnruge / sie samlen vnnd wissen nicht wer es kriegen wird. Ach vnser seliges Herrlein ist nu mit tode verfaren / lere vns behertzigen / das wir jhm folgen müssen / ein jeder wenn sein stündlein vorhanden ist / vnnd hilff vns auch selig vnnd wol sterben / Amen.

Neben dem / das nu Moyses vns in diesem vierden Punct leret vmb ein seliges Sterbstündlein oder vmb klugheit selig vnnd wol zu sterben bitten / so schleust er auch schönen trost in diese wort mit ein / denn wir fleissig erwegen sollen.

Als erstlich / wenn Gott vmb ein seliges SerbstündleinTrost in dieses gebetlein vmb ein seliges sterbstündleinmit eingeschlossen. beten leret / mit dem meinet ers freilich hertzlich gut. Mich leret er darumb bitten / derwegen / es gehe in dieser Welt wie es wolle / so weis ich doch / das es Gott hertzlich gut mit mir meine / vnd wolle mich hertzlich gerne selig wissen.

Zum andern / wenn Gott vmb ein seliges stündlein vnd vmb das ewige leben beten heist / dem ist ers auch bereit willig zu geben. Mich heist er darumb bitten. Ist demnach kein zweiffel / daser mirs auch gerne geben wölle.

Zum dritten / ists vngezweiffelt war / das welches from hertz in Christo Gott jemals vmb solche hohe gabe gebeten hat / dem hat er sie nicht versaget: sondern gutwillig mitgeteilet / wie an Moyse / Simeon / Paulo vnd andern zu sehen.

Nu bete ich von hertzen im namen vnnd auffs Blut Ihesu Christi seines Sohns vmb ermelte gabe / das ist vmb ein seliges stündlein vnd ewiges leben.

de / behüt mich für verdamlicher sicherheit vnnd verachtung des todes. Ach Herr lere doch mich Psal. 39. das ein ende mit mir haben muß / vnd mein leben ein ziel hat / vnd ich dauon muß. Siehe meine tage sind einer hand breit bey dir / vnd mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle menschen / die doch so sicher leben / Sela. Sie gehen daher wie ein schemen / vnnd machen jhr viel vergeblicher vnruge / sie samlen vnnd wissen nicht wer es kriegen wird. Ach vnser seliges Herrlein ist nu mit tode verfaren / lere vns behertzigen / das wir jhm folgen müssen / ein jeder weñ sein stündlein vorhanden ist / vnnd hilff vns auch selig vnnd wol sterben / Amen.

Neben dem / das nu Moyses vns in diesem vierden Punct leret vmb ein seliges Sterbstündlein oder vmb klugheit selig vnnd wol zu sterben bitten / so schleust er auch schönen trost in diese wort mit ein / denn wir fleissig erwegen sollen.

Als erstlich / wenn Gott vmb ein seliges SerbstündleinTrost in dieses gebetlein vmb ein seliges sterbstündleinmit eingeschlossen. beten leret / mit dem meinet ers freilich hertzlich gut. Mich leret er darumb bitten / derwegen / es gehe in dieser Welt wie es wolle / so weis ich doch / das es Gott hertzlich gut mit mir meine / vnd wolle mich hertzlich gerne selig wissen.

Zum andern / wenn Gott vmb ein seliges stündlein vnd vmb das ewige leben beten heist / dem ist ers auch bereit willig zu geben. Mich heist er darumb bitten. Ist demnach kein zweiffel / daser mirs auch gerne geben wölle.

Zum dritten / ists vngezweiffelt war / das welches from hertz in Christo Gott jemals vmb solche hohe gabe gebeten hat / dem hat er sie nicht versaget: sondern gutwillig mitgeteilet / wie an Moyse / Simeon / Paulo vnd andern zu sehen.

Nu bete ich von hertzen im namen vnnd auffs Blut Ihesu Christi seines Sohns vmb ermelte gabe / das ist vmb ein seliges stündlein vnd ewiges leben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0037"/>
de / behüt mich für verdamlicher sicherheit vnnd verachtung            des todes. Ach Herr lere doch mich Psal. 39. das ein ende mit mir haben muß / vnd mein            leben ein ziel hat / vnd ich dauon muß. Siehe meine tage sind einer hand breit bey dir /            vnd mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle menschen / die doch so            sicher leben / Sela. Sie gehen daher wie ein schemen / vnnd machen jhr viel vergeblicher            vnruge / sie samlen vnnd wissen nicht wer es kriegen wird. Ach vnser seliges Herrlein ist            nu mit tode verfaren / lere vns behertzigen / das wir jhm folgen müssen / ein jeder            wen&#x0303; sein stündlein vorhanden ist / vnnd hilff vns auch selig vnnd wol sterben /            Amen.</p>
        <p>Neben dem / das nu Moyses vns in diesem vierden Punct leret vmb ein seliges            Sterbstündlein oder vmb klugheit selig vnnd wol zu sterben bitten / so schleust er auch            schönen trost in diese wort mit ein / denn wir fleissig erwegen sollen.</p>
        <p>Als erstlich / wenn Gott vmb ein seliges Serbstündlein<note place="right">Trost in dieses              gebetlein vmb ein seliges sterbstündleinmit eingeschlossen.</note> beten leret / mit dem            meinet ers freilich hertzlich gut. Mich leret er darumb bitten / derwegen / es gehe in            dieser Welt wie es wolle / so weis ich doch / das es Gott hertzlich gut mit mir meine /            vnd wolle mich hertzlich gerne selig wissen.</p>
        <p>Zum andern / wenn Gott vmb ein seliges stündlein vnd vmb das ewige leben beten heist / dem ist ers auch bereit willig zu geben. Mich heist er darumb bitten. Ist demnach kein zweiffel / daser mirs auch gerne geben wölle.</p>
        <p>Zum dritten / ists vngezweiffelt war / das welches from hertz in Christo Gott jemals vmb            solche hohe gabe gebeten hat / dem hat er sie nicht versaget: sondern gutwillig            mitgeteilet / wie an Moyse / Simeon / Paulo vnd andern zu sehen.</p>
        <p>Nu bete ich von hertzen im namen vnnd auffs Blut Ihesu Christi seines Sohns vmb ermelte            gabe / das ist vmb ein seliges stündlein vnd ewiges leben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0037] de / behüt mich für verdamlicher sicherheit vnnd verachtung des todes. Ach Herr lere doch mich Psal. 39. das ein ende mit mir haben muß / vnd mein leben ein ziel hat / vnd ich dauon muß. Siehe meine tage sind einer hand breit bey dir / vnd mein leben ist wie nichts für dir / wie gar nichts sind alle menschen / die doch so sicher leben / Sela. Sie gehen daher wie ein schemen / vnnd machen jhr viel vergeblicher vnruge / sie samlen vnnd wissen nicht wer es kriegen wird. Ach vnser seliges Herrlein ist nu mit tode verfaren / lere vns behertzigen / das wir jhm folgen müssen / ein jeder weñ sein stündlein vorhanden ist / vnnd hilff vns auch selig vnnd wol sterben / Amen. Neben dem / das nu Moyses vns in diesem vierden Punct leret vmb ein seliges Sterbstündlein oder vmb klugheit selig vnnd wol zu sterben bitten / so schleust er auch schönen trost in diese wort mit ein / denn wir fleissig erwegen sollen. Als erstlich / wenn Gott vmb ein seliges Serbstündlein beten leret / mit dem meinet ers freilich hertzlich gut. Mich leret er darumb bitten / derwegen / es gehe in dieser Welt wie es wolle / so weis ich doch / das es Gott hertzlich gut mit mir meine / vnd wolle mich hertzlich gerne selig wissen. Trost in dieses gebetlein vmb ein seliges sterbstündleinmit eingeschlossen. Zum andern / wenn Gott vmb ein seliges stündlein vnd vmb das ewige leben beten heist / dem ist ers auch bereit willig zu geben. Mich heist er darumb bitten. Ist demnach kein zweiffel / daser mirs auch gerne geben wölle. Zum dritten / ists vngezweiffelt war / das welches from hertz in Christo Gott jemals vmb solche hohe gabe gebeten hat / dem hat er sie nicht versaget: sondern gutwillig mitgeteilet / wie an Moyse / Simeon / Paulo vnd andern zu sehen. Nu bete ich von hertzen im namen vnnd auffs Blut Ihesu Christi seines Sohns vmb ermelte gabe / das ist vmb ein seliges stündlein vnd ewiges leben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587/37
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587/37>, abgerufen am 14.10.2024.