Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

ge vns deine gnade / so wollen wir rühmen vnd frölich sein vnser lebelang / das du dich vnser so hertzlich erbarmet / vnd die woluerdiente straffen so gnediglich gelindert hast.

So betet auch Ezechias Jesa. 38. Die helle lobet dich nicht / so rühmet dich der Todt nicht / vnnd die in die gruben fahren / warten nicht auff deine warheit: sondern allein die da leben / loben dich wie ich jetzo thue. Der Vater wird den kindern deine warheit kundt thun.

Zum dritten / Erfrewe vns nu wieder / nach dem du vnsZum dritten vmb ein frölichs hilfftündlein / dessen man vnterm creutz lang / gewartet. so lange plagest / nach dem wir so lange vnglück leiden. Das ist / ach du getrewer Gott hast ja dein stündlein / in welchem du vns mit kranckheit / vnd andern elend plagest / wie du denn auch hergegen dein freuden vnd helffstündlein hast. Nu hastu vns lange geplagt / hast vns das selige Frewlein / vnd numehr auch das liebe Herrlein durch den Todt genommen / lieber Gott erfrewe vns doch wieder / wende das fürstehende vbel von vns abe / vnd schenck vns aus gnaden das liebe krancke Herrlein / das noch vbrig ist / ist es anders dein heiliger guter wille / vnd weissest / das es jhm vnnd vns allen nutz vnd selig sein mag.

Denn wenn du für vnd für zürnen vnd straffen woltest / so müsten wir vnter deinem gerechten zorn zu boden gehen / müsten auch vnter dem stets werenden Creutz entlich in verzweiffelung fallen. Derwegen erfrewe vns wider / dz wir dich mit frölichen hertzen vnd munde loben vnd preisen können.

Zum vierden / zeige deinen Knechten deine werck / das istZum 4. vmb leben gesundheit segen vnd wolfart desgleichen vmb gedult. leben / hülffe / vnnd alles gutes / vnd deine ehre jhren kindern / das ist / verschaffe Herr vmb deiner gütigkeit willen / das vnsere Herrschafft lebe / tröste sie in jhrem Creutz / hilffs jhnen tragen / gib jhnen gedult vnnd alles guts an leib vnd Seele / schenck jhnen / ists dein lieber wille / das vbrige Herrlein / das sie bey demselben vnnd andern zu rühmen haben / wie du

ge vns deine gnade / so wollen wir rühmen vnd frölich sein vnser lebelang / das du dich vnser so hertzlich erbarmet / vnd die woluerdiente straffen so gnediglich gelindert hast.

So betet auch Ezechias Jesa. 38. Die helle lobet dich nicht / so rühmet dich der Todt nicht / vnnd die in die gruben fahren / warten nicht auff deine warheit: sondern allein die da leben / loben dich wie ich jetzo thue. Der Vater wird den kindern deine warheit kundt thun.

Zum dritten / Erfrewe vns nu wieder / nach dem du vnsZum dritten vmb ein frölichs hilfftündlein / dessen man vnterm creutz lang / gewartet. so lange plagest / nach dem wir so lange vnglück leiden. Das ist / ach du getrewer Gott hast ja dein stündlein / in welchem du vns mit kranckheit / vnd andern elend plagest / wie du denn auch hergegen dein freuden vnd helffstündlein hast. Nu hastu vns lange geplagt / hast vns das selige Frewlein / vnd numehr auch das liebe Herrlein durch den Todt genommen / lieber Gott erfrewe vns doch wieder / wende das fürstehende vbel von vns abe / vnd schenck vns aus gnaden das liebe krancke Herrlein / das noch vbrig ist / ist es anders dein heiliger guter wille / vnd weissest / das es jhm vnnd vns allen nutz vnd selig sein mag.

Denn wenn du für vnd für zürnen vnd straffen woltest / so müsten wir vnter deinem gerechten zorn zu boden gehen / müsten auch vnter dem stets werenden Creutz entlich in verzweiffelung fallen. Derwegen erfrewe vns wider / dz wir dich mit frölichen hertzen vnd munde loben vnd preisen können.

Zum vierden / zeige deinen Knechten deine werck / das istZum 4. vmb leben gesundheit segen vnd wolfart desgleichẽ vmb gedult. leben / hülffe / vnnd alles gutes / vnd deine ehre jhren kindern / das ist / verschaffe Herr vmb deiner gütigkeit willen / das vnsere Herrschafft lebe / tröste sie in jhrem Creutz / hilffs jhnen tragen / gib jhnen gedult vnnd alles guts an leib vnd Seele / schenck jhnen / ists dein lieber wille / das vbrige Herrlein / das sie bey demselben vnnd andern zu rühmen haben / wie du

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0039"/>
ge vns deine gnade / so wollen wir rühmen vnd            frölich sein vnser lebelang / das du dich vnser so hertzlich erbarmet / vnd die            woluerdiente straffen so gnediglich gelindert hast.</p>
        <p>So betet auch Ezechias Jesa. 38. Die helle lobet dich nicht / so rühmet dich der Todt            nicht / vnnd die in die gruben fahren / warten nicht auff deine warheit: sondern allein            die da leben / loben dich wie ich jetzo thue. Der Vater wird den kindern deine warheit            kundt thun.</p>
        <p>Zum dritten / Erfrewe vns nu wieder / nach dem du vns<note place="right">Zum dritten vmb              ein frölichs hilfftündlein / dessen man vnterm creutz lang / gewartet.</note> so lange            plagest / nach dem wir so lange vnglück leiden. Das ist / ach du getrewer Gott hast ja            dein stündlein / in welchem du vns mit kranckheit / vnd andern elend plagest / wie du denn            auch hergegen dein freuden vnd helffstündlein hast. Nu hastu vns lange geplagt / hast vns            das selige Frewlein / vnd numehr auch das liebe Herrlein durch den Todt genommen / lieber            Gott erfrewe vns doch wieder / wende das fürstehende vbel von vns abe / vnd schenck vns            aus gnaden das liebe krancke Herrlein / das noch vbrig ist / ist es anders dein heiliger            guter wille / vnd weissest / das es jhm vnnd vns allen nutz vnd selig sein mag.</p>
        <p>Denn wenn du für vnd für zürnen vnd straffen woltest / so müsten wir vnter deinem            gerechten zorn zu boden gehen / müsten auch vnter dem stets werenden Creutz entlich in            verzweiffelung fallen. Derwegen erfrewe vns wider / dz wir dich mit frölichen hertzen vnd            munde loben vnd preisen können.</p>
        <p>Zum vierden / zeige deinen Knechten deine werck / das ist<note place="right">Zum 4. vmb              leben gesundheit segen vnd wolfart desgleiche&#x0303; vmb gedult.</note> leben / hülffe            / vnnd alles gutes / vnd deine ehre jhren kindern / das ist / verschaffe Herr vmb deiner            gütigkeit willen / das vnsere Herrschafft lebe / tröste sie in jhrem Creutz / hilffs jhnen            tragen / gib jhnen gedult vnnd alles guts an leib vnd Seele / schenck jhnen / ists dein            lieber wille / das vbrige Herrlein / das sie bey demselben vnnd andern zu rühmen haben /            wie du
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0039] ge vns deine gnade / so wollen wir rühmen vnd frölich sein vnser lebelang / das du dich vnser so hertzlich erbarmet / vnd die woluerdiente straffen so gnediglich gelindert hast. So betet auch Ezechias Jesa. 38. Die helle lobet dich nicht / so rühmet dich der Todt nicht / vnnd die in die gruben fahren / warten nicht auff deine warheit: sondern allein die da leben / loben dich wie ich jetzo thue. Der Vater wird den kindern deine warheit kundt thun. Zum dritten / Erfrewe vns nu wieder / nach dem du vns so lange plagest / nach dem wir so lange vnglück leiden. Das ist / ach du getrewer Gott hast ja dein stündlein / in welchem du vns mit kranckheit / vnd andern elend plagest / wie du denn auch hergegen dein freuden vnd helffstündlein hast. Nu hastu vns lange geplagt / hast vns das selige Frewlein / vnd numehr auch das liebe Herrlein durch den Todt genommen / lieber Gott erfrewe vns doch wieder / wende das fürstehende vbel von vns abe / vnd schenck vns aus gnaden das liebe krancke Herrlein / das noch vbrig ist / ist es anders dein heiliger guter wille / vnd weissest / das es jhm vnnd vns allen nutz vnd selig sein mag. Zum dritten vmb ein frölichs hilfftündlein / dessen man vnterm creutz lang / gewartet. Denn wenn du für vnd für zürnen vnd straffen woltest / so müsten wir vnter deinem gerechten zorn zu boden gehen / müsten auch vnter dem stets werenden Creutz entlich in verzweiffelung fallen. Derwegen erfrewe vns wider / dz wir dich mit frölichen hertzen vnd munde loben vnd preisen können. Zum vierden / zeige deinen Knechten deine werck / das ist leben / hülffe / vnnd alles gutes / vnd deine ehre jhren kindern / das ist / verschaffe Herr vmb deiner gütigkeit willen / das vnsere Herrschafft lebe / tröste sie in jhrem Creutz / hilffs jhnen tragen / gib jhnen gedult vnnd alles guts an leib vnd Seele / schenck jhnen / ists dein lieber wille / das vbrige Herrlein / das sie bey demselben vnnd andern zu rühmen haben / wie du Zum 4. vmb leben gesundheit segen vnd wolfart desgleichẽ vmb gedult.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587/39
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Leichpredigt aus dem 90. Psalm : Bey der Fürstlichen Begrebnis, des ... Herrn Friderichs des jüngern, Hertzogen zu Sachsen. Jena, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_leichpredigt_1587/39>, abgerufen am 10.10.2024.