Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

nicht abwesend / sondern gegenwertig sey er VNSERM GLAVBEN welcher Christum in seynem wort ergreiffet / vnd gar nicht mit verenderung der stedt vnd ort / vom Himmel hernider zeucht / Noch auff erden hie oder da / mit seinem Fleisch vnd Beinen / sichtbar oder vnsichtbar hinsetzet. Dagegen aber leugnet dieser spruch nicht / das Christus abwesend sey nach seinem leib hierniden auff erden nach den vielen oder allen stedten vnd örten / da jhn diese Theologen vnsichtbar / vnd doch leibhafftig gegenwertig machen wöllen. Derwegen nicht vns / sondern jhnen Fol. 26.selbst dieser spruch entgegen ist.

Das sie aber zum beschluß (wie sie reden) Herrn Philippi Melanthonis wort anziehen ex Epistola ad Oecolampadium anno 29. ist vns gar nicht zuwider / das er sagt. Ich halt daß dis Sacrament ein zeugnuß sey der warhafften gegenwart / So verwerffen auch wir / die jhenigen / so da fürgeben das Christi Leib nicht anders im Abendmahl repraesentirt vnd bedeutet werde / als in einer Tragaedien. Item die von der Gottheit separirn vnd absondern seyne Menscheit.

Ob aber Herr Philippus dazumal Oecolampadij meinung recht eingenommen / lassen wir diese Theologen aus seinem Dialogo, den Bucerus so hoch commendirt (als auß der widerantwort auff Herrn Philippi Epistel) nachlesen. Dieses aber wissen wir / vnd können es mit gutem bestant zeugen / das nach außgangenem gedachtem Dialogo, Herr Philippus / dem gantzem streidt von dieser sache angefangen habe fleissiger nach zudencken / Darumb er hernach zur Concordien, mügliches fleisses hat rathen helffen.

Vnd diß wissen nicht allein / die mit dem H. Philippo damals teglich vmbgangen. Sondern es weisens auch seine schrifften aus / Als da er an Brentium schreibt. Vides in caeteris articulis et ipsos et nos multa explicare dexterius, postquam diligentius inter nos agitari caeperunt.

Vnd in dem brieff an Vitum Theodorum. Ego quidem nolim accendere rursus hoc certamen [fremdsprachliches Material], & habeo grauem et -iu

nicht abwesend / sondern gegenwertig sey er VNSERM GLAVBEN welcher Christum in seynem wort ergreiffet / vnd gar nicht mit verenderung der stedt vñ ort / vom Himmel hernider zeucht / Noch auff erden hie oder da / mit seinem Fleisch vnd Beinen / sichtbar oder vnsichtbar hinsetzet. Dagegen aber leugnet dieser spruch nicht / das Christus abwesend sey nach seinem leib hierniden auff erden nach den vielen oder allen stedten vnd örten / da jhn diese Theologen vnsichtbar / vnd doch leibhafftig gegenwertig machen wöllen. Derwegen nicht vns / sondern jhnen Fol. 26.selbst dieser spruch entgegen ist.

Das sie aber zum beschluß (wie sie reden) Herrn Philippi Melanthonis wort anziehen ex Epistola ad Oecolampadium anno 29. ist vns gar nicht zuwider / das er sagt. Ich halt daß dis Sacrament ein zeugnuß sey der warhafften gegenwart / So verwerffen auch wir / die jhenigen / so da fürgeben das Christi Leib nicht anders im Abendmahl repraesentirt vñ bedeutet werde / als in einer Tragaedien. Item die von der Gottheit separirn vnd absondern seyne Menscheit.

Ob aber Herr Philippus dazumal Oecolampadij meinung recht eingenommen / lassen wir diese Theologen aus seinem Dialogo, den Bucerus so hoch commendirt (als auß der widerantwort auff Herrn Philippi Epistel) nachlesen. Dieses aber wissen wir / vnd können es mit gutem bestant zeugen / das nach außgangenem gedachtem Dialogo, Herr Philippus / dem gantzem streidt von dieser sache angefangen habe fleissiger nach zudencken / Darumb er hernach zur Concordien, mügliches fleisses hat rathen helffen.

Vnd diß wissen nicht allein / die mit dem H. Philippo damals teglich vmbgangen. Sondern es weisens auch seine schrifften aus / Als da er an Brentium schreibt. Vides in caeteris articulis et ipsos et nos multa explicare dexterius, postquam diligentius inter nos agitari caeperunt.

Vnd in dem brieff an Vitum Theodorum. Ego quidem nolim accendere rursus hoc certamen [fremdsprachliches Material], & habeo grauem et -iu

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0146"/>
nicht abwesend / sondern                      gegenwertig sey er <hi rendition="#i">VNSERM GLAVBEN</hi> welcher Christum in                      seynem wort ergreiffet / vnd gar nicht mit verenderung der stedt vn&#x0303; ort / vom Himmel hernider zeucht / Noch auff erden hie oder da / mit seinem                      Fleisch vnd Beinen / sichtbar oder vnsichtbar hinsetzet. Dagegen aber leugnet                      dieser spruch nicht / das Christus abwesend sey nach seinem leib hierniden auff                      erden nach den vielen oder allen stedten vnd örten / da jhn diese Theologen                      vnsichtbar / vnd doch leibhafftig gegenwertig machen wöllen. Derwegen nicht vns                      / sondern jhnen <note place="left">Fol. 26.</note>selbst dieser spruch                      entgegen ist.</p>
        <p>Das sie aber zum beschluß (wie sie reden) Herrn <hi rendition="#i">Philippi                          Melanthonis</hi> wort anziehen <hi rendition="#i">ex Epistola ad                          Oecolampadium</hi> anno 29. ist vns gar nicht zuwider / das er sagt. Ich                      halt daß dis Sacrament ein zeugnuß sey der warhafften gegenwart / So verwerffen                      auch wir / die jhenigen / so da fürgeben das Christi Leib nicht anders im                      Abendmahl <hi rendition="#i">repraesentirt</hi> vn&#x0303; bedeutet werde                      / als in einer <hi rendition="#i">Tragaedien.</hi> Item die von der Gottheit <hi rendition="#i">separirn</hi> vnd absondern seyne Menscheit.</p>
        <p>Ob aber Herr Philippus dazumal Oecolampadij meinung recht eingenommen / lassen                      wir diese Theologen aus seinem Dialogo, den Bucerus so hoch commendirt (als auß                      der widerantwort auff Herrn Philippi Epistel) nachlesen. Dieses aber wissen wir                      / vnd können es mit gutem bestant zeugen / das nach außgangenem gedachtem                      Dialogo, Herr Philippus / dem gantzem streidt von dieser sache angefangen habe                      fleissiger nach zudencken / Darumb er hernach zur Concordien, mügliches fleisses                      hat rathen helffen.</p>
        <p>Vnd diß wissen nicht allein / die mit dem H. Philippo damals teglich vmbgangen.                      Sondern es weisens auch seine schrifften aus / Als da er an Brentium schreibt. <hi rendition="#i">Vides in caeteris articulis et ipsos et nos multa                          explicare dexterius, postquam diligentius inter nos agitari                      caeperunt.</hi></p>
        <p>Vnd in dem brieff an Vitum Theodorum. <hi rendition="#i">Ego quidem nolim                          accendere rursus hoc certamen <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, &amp; habeo grauem                          et</hi> -<hi rendition="#i">iu
</hi></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0146] nicht abwesend / sondern gegenwertig sey er VNSERM GLAVBEN welcher Christum in seynem wort ergreiffet / vnd gar nicht mit verenderung der stedt vñ ort / vom Himmel hernider zeucht / Noch auff erden hie oder da / mit seinem Fleisch vnd Beinen / sichtbar oder vnsichtbar hinsetzet. Dagegen aber leugnet dieser spruch nicht / das Christus abwesend sey nach seinem leib hierniden auff erden nach den vielen oder allen stedten vnd örten / da jhn diese Theologen vnsichtbar / vnd doch leibhafftig gegenwertig machen wöllen. Derwegen nicht vns / sondern jhnen selbst dieser spruch entgegen ist. Fol. 26. Das sie aber zum beschluß (wie sie reden) Herrn Philippi Melanthonis wort anziehen ex Epistola ad Oecolampadium anno 29. ist vns gar nicht zuwider / das er sagt. Ich halt daß dis Sacrament ein zeugnuß sey der warhafften gegenwart / So verwerffen auch wir / die jhenigen / so da fürgeben das Christi Leib nicht anders im Abendmahl repraesentirt vñ bedeutet werde / als in einer Tragaedien. Item die von der Gottheit separirn vnd absondern seyne Menscheit. Ob aber Herr Philippus dazumal Oecolampadij meinung recht eingenommen / lassen wir diese Theologen aus seinem Dialogo, den Bucerus so hoch commendirt (als auß der widerantwort auff Herrn Philippi Epistel) nachlesen. Dieses aber wissen wir / vnd können es mit gutem bestant zeugen / das nach außgangenem gedachtem Dialogo, Herr Philippus / dem gantzem streidt von dieser sache angefangen habe fleissiger nach zudencken / Darumb er hernach zur Concordien, mügliches fleisses hat rathen helffen. Vnd diß wissen nicht allein / die mit dem H. Philippo damals teglich vmbgangen. Sondern es weisens auch seine schrifften aus / Als da er an Brentium schreibt. Vides in caeteris articulis et ipsos et nos multa explicare dexterius, postquam diligentius inter nos agitari caeperunt. Vnd in dem brieff an Vitum Theodorum. Ego quidem nolim accendere rursus hoc certamen _ , & habeo grauem et -iu

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/146
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/146>, abgerufen am 06.05.2024.