Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

Aber so soll es solchen Meister klügeln gehen / als jhre wort hie lauten / die Christum vnd seine Apostel reformirn wöllen. Zu erbarmen ist es aber / wie jhre exclamationes, widerumb lauten / das diese Leut jmmer je tieffer in wahnsinn geraten / vnd nicht auffhören die sprüch der heiligen Schrifft / so schendlich zuvorkehren. Hetten sie den context in der Edistel zu den Hebreern ansehen / vnd dem jenigen / wz jhme der Apostel alda fürgenommen hat zubewehren / fleissiger nachtrachten wöllen / so würden sie befunden haben / das es dem Apostel in diesem handel darumb zuthun / das er anzeigen wöllen / wie beydes / der HERR CHristus / vnd sein hohes Priesterhumb / höher vnd fürtreffentlicher sey / als die Leuitischen Hohenpriester / vnd jhr ampt gewesen ist. Welches er vnter vielen andern argumenten auch damit bewehret / Das Aaron vnd seine Nachkommen in die Hütten des Stiffts hirnieden auff Erden / des Jahrs nur einmahl gegangen sind in das Allerheiligste. Christus aber / nach dem er sein Blut vergossen / vnd die reinigung vnser Sünden durch sich selbst gemacht / hab er sich gesetzt zur rechten der Maiestet im Himmel / vnd sey ein Pfleger des Heiligthumbs (nemlich / das im Himmel ist / etc.) Vnd bald hernach. Wann er nun auff ERDEN were / so wehre er nicht Priester (nemlich der rechte vnd vollkommene Hohepriester / dessen fürbildt die andern auff Erden gewesen sind. Wir würden auch noch sein vnter den Schatten vnd Figurn des alten Testaments / Das werck der erlösung were noch nicht volbracht / Das vordienst vnd Blutvorgiessen Christi / würde nicht ein gnugsame vorsünung gewesen sein für vnsere sünde / Wir hetten vns seiner fürbit für vns / vnd erscheinung für dem angesicht des Vaters nicht zutrösten. Summa / Die krafft des Hohenpriesterthumbs Christi würde nichts sein / wo er nicht nach vorrichtem werck der erlösung in Himmel eingangen / vnd daselbst jetzund were / wie diss durch den eingang des Leuitischen Hohenpriesters in das Heiligthumb bedeutet vnd fürgebildet worden ist. Aber hiervon anderß wo weiter.

Aber so soll es solchen Meister klügeln gehen / als jhre wort hie lauten / die Christum vnd seine Apostel reformirn wöllen. Zu erbarmen ist es aber / wie jhre exclamationes, widerumb lauten / das diese Leut jmmer je tieffer in wahnsinn geratẽ / vnd nicht auffhören die sprüch der heiligen Schrifft / so schendlich zuvorkehren. Hetten sie den context in der Edistel zu den Hebreern ansehen / vnd dem jenigen / wz jhme der Apostel alda fürgenommen hat zubewehren / fleissiger nachtrachten wöllen / so würden sie befunden haben / das es dem Apostel in diesem handel darumb zuthun / das er anzeigen wöllen / wie beydes / der HERR CHristus / vnd sein hohes Priesterhumb / höher vnd fürtreffentlicher sey / als die Leuitischen Hohenpriester / vnd jhr ampt gewesen ist. Welches er vnter vielen andern argumenten auch damit bewehret / Das Aaron vnd seine Nachkommen in die Hütten des Stiffts hirnieden auff Erden / des Jahrs nur einmahl gegangen sind in das Allerheiligste. Christus aber / nach dem er sein Blut vergossen / vnd die reinigung vnser Sünden durch sich selbst gemacht / hab er sich gesetzt zur rechten der Maiestet im Himmel / vnd sey ein Pfleger des Heiligthumbs (nemlich / das im Himmel ist / etc.) Vnd bald hernach. Wann er nun auff ERDEN were / so wehre er nicht Priester (nemlich der rechte vnd vollkommene Hohepriester / dessen fürbildt die andern auff Erden gewesen sind. Wir würden auch noch sein vnter den Schatten vnd Figurn des alten Testaments / Das werck der erlösung were noch nicht volbracht / Das vordienst vnd Blutvorgiessen Christi / würde nicht ein gnugsame vorsünung gewesen sein für vnsere sünde / Wir hetten vns seiner fürbit für vns / vnd erscheinung für dem angesicht des Vaters nicht zutrösten. Summa / Die krafft des Hohenpriesterthumbs Christi würde nichts sein / wo er nicht nach vorrichtem werck der erlösung in Himmel eingangen / vnd daselbst jetzund were / wie diss durch den eingang des Leuitischen Hohenpriesters in das Heiligthumb bedeutet vnd fürgebildet worden ist. Aber hiervon anderß wo weiter.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0162"/>
        <p>Aber so soll es solchen Meister klügeln gehen / als jhre wort hie lauten / die                      Christum vnd seine Apostel reformirn wöllen. Zu erbarmen ist es aber / wie jhre                      exclamationes, widerumb lauten / das diese Leut jmmer je tieffer in wahnsinn                          gerate&#x0303; / vnd nicht auffhören die sprüch der heiligen Schrifft                      / so schendlich zuvorkehren. Hetten sie den context in der Edistel zu den                      Hebreern ansehen / vnd dem jenigen / wz jhme der Apostel alda fürgenommen hat                      zubewehren / fleissiger nachtrachten wöllen / so würden sie befunden haben / das                      es dem Apostel in diesem handel darumb zuthun / das er anzeigen wöllen / wie                      beydes / der HERR CHristus / vnd sein hohes Priesterhumb / höher vnd                      fürtreffentlicher sey / als die Leuitischen Hohenpriester / vnd jhr ampt gewesen                      ist. Welches er vnter vielen andern argumenten auch damit bewehret / Das Aaron                      vnd seine Nachkommen in die Hütten des Stiffts hirnieden auff Erden / des Jahrs                      nur einmahl gegangen sind in das Allerheiligste. Christus aber / nach dem er                      sein Blut vergossen / vnd die reinigung vnser Sünden durch sich selbst gemacht /                      hab er sich gesetzt zur rechten der Maiestet im Himmel / vnd sey ein Pfleger des                      Heiligthumbs (nemlich / das im Himmel ist / etc.) Vnd bald hernach. Wann er nun                      auff <hi rendition="#i">ERDEN</hi> were / so wehre er nicht Priester (nemlich                      der rechte vnd vollkommene Hohepriester / dessen fürbildt die andern auff Erden                      gewesen sind. Wir würden auch noch sein vnter den Schatten vnd Figurn des alten                      Testaments / Das werck der erlösung were noch nicht volbracht / Das vordienst                      vnd Blutvorgiessen Christi / würde nicht ein gnugsame vorsünung gewesen sein für                      vnsere sünde / Wir hetten vns seiner fürbit für vns / vnd erscheinung für dem                      angesicht des Vaters nicht zutrösten. Summa / Die krafft des Hohenpriesterthumbs                      Christi würde nichts sein / wo er nicht nach vorrichtem werck der erlösung in                      Himmel eingangen / vnd daselbst jetzund were / wie diss durch den eingang des                      Leuitischen Hohenpriesters in das Heiligthumb bedeutet vnd fürgebildet worden                      ist. Aber hiervon anderß wo weiter.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0162] Aber so soll es solchen Meister klügeln gehen / als jhre wort hie lauten / die Christum vnd seine Apostel reformirn wöllen. Zu erbarmen ist es aber / wie jhre exclamationes, widerumb lauten / das diese Leut jmmer je tieffer in wahnsinn geratẽ / vnd nicht auffhören die sprüch der heiligen Schrifft / so schendlich zuvorkehren. Hetten sie den context in der Edistel zu den Hebreern ansehen / vnd dem jenigen / wz jhme der Apostel alda fürgenommen hat zubewehren / fleissiger nachtrachten wöllen / so würden sie befunden haben / das es dem Apostel in diesem handel darumb zuthun / das er anzeigen wöllen / wie beydes / der HERR CHristus / vnd sein hohes Priesterhumb / höher vnd fürtreffentlicher sey / als die Leuitischen Hohenpriester / vnd jhr ampt gewesen ist. Welches er vnter vielen andern argumenten auch damit bewehret / Das Aaron vnd seine Nachkommen in die Hütten des Stiffts hirnieden auff Erden / des Jahrs nur einmahl gegangen sind in das Allerheiligste. Christus aber / nach dem er sein Blut vergossen / vnd die reinigung vnser Sünden durch sich selbst gemacht / hab er sich gesetzt zur rechten der Maiestet im Himmel / vnd sey ein Pfleger des Heiligthumbs (nemlich / das im Himmel ist / etc.) Vnd bald hernach. Wann er nun auff ERDEN were / so wehre er nicht Priester (nemlich der rechte vnd vollkommene Hohepriester / dessen fürbildt die andern auff Erden gewesen sind. Wir würden auch noch sein vnter den Schatten vnd Figurn des alten Testaments / Das werck der erlösung were noch nicht volbracht / Das vordienst vnd Blutvorgiessen Christi / würde nicht ein gnugsame vorsünung gewesen sein für vnsere sünde / Wir hetten vns seiner fürbit für vns / vnd erscheinung für dem angesicht des Vaters nicht zutrösten. Summa / Die krafft des Hohenpriesterthumbs Christi würde nichts sein / wo er nicht nach vorrichtem werck der erlösung in Himmel eingangen / vnd daselbst jetzund were / wie diss durch den eingang des Leuitischen Hohenpriesters in das Heiligthumb bedeutet vnd fürgebildet worden ist. Aber hiervon anderß wo weiter.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/162
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/162>, abgerufen am 27.04.2024.