Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584.

Bild:
<< vorherige Seite

tatae praedicationes (welche Philippus also genennet) als / der Sohn Mariae ist Gottes ewiger natürlicher sohn (nemlich nach seiner Göttlichen Natur) der HErr der Herrligkeit ist gecreutziget (nemlich nach seiner Menschlichen Natur) Der massen geschaffen sind / das nicht allein Lutherus / sondern auch Cassianus / vnd andere alte Scribenten / dieselben eine Synecdochen vnd figuram sermonis nennen / vnd wird dennoch darmit dem geheimniß der menschwerdung Christi nichts abgebrochen / sondern allein der vnderscheid zwischen der Person vnd den Naturn angezeigt.

XXXIII.

Fol. 70. Nennen sie es ein geticht / wenn man jhnen fürwirfft / das sie in der rede Christi / Das ist mein leib für / das wort (DAS) das wort (Heic oder DA) setzen. Heisst aber diß nicht ein heic oder Da gesetzt / wenn sie für vnd für streiten / das an dem orth / da das brot ist / vnd gehalten wird / sey der wesentliche leib Christi?

XXXIIII.

Fol. 75. b. sagen sie / Es sey hierüber kein streit / das wir geschrieben / das nicht alle figürliche reden vnvorstendtlich sein. Aber kurtz zuuorn Fol: 75. a. setzen sie gegeneinander / als opposita, figürlich vnd klar geredt sein. Die wort Christi / sprechen sie / sind nicht dunckel / finster / figürlich / sondern klar vnd hell.

XXXV.

Fol: 86. b. gestehen sie / Das vmb Sacramentlicher einigkeit willen / beydes der Kelch das Newe Testament sey / vnd dann auch das blut Christi. Machen aber allenthalben von dem leib vnd brod / von dem Kelch vnd dem blut Christi / eine solche Sacramentliche einigkeit / das eins bey dem andern wesendtlich sey / der massen / das beydes zugleich mündtlich empfangen werde / auch von den vuglaubigen. Diß können sie aber nicht sagen von der vereinigung des Kelchs vnd Neuwen Testaments. Sunst würden auch die Gottlosen der vergebung der sünden vnd Ewiges lebens teilhafftig sein. Worumb erkennen sie denn nicht / das jhre beschreibung der Sacramentlichen einigkeit falsch vnd vnrecht sey / auch von dem Kelch vnd blut Christi?

tatae praedicationes (welche Philippus also genennet) als / der Sohn Mariae ist Gottes ewiger natürlicher sohn (nemlich nach seiner Göttlichen Natur) der HErr der Herrligkeit ist gecreutziget (nemlich nach seiner Menschlichen Natur) Der massen geschaffen sind / das nicht allein Lutherus / sondern auch Cassianus / vnd andere alte Scribenten / dieselben eine Synecdochen vnd figuram sermonis nennen / vnd wird dennoch darmit dem geheimniß der menschwerdung Christi nichts abgebrochẽ / sondern allein der vnderscheid zwischen der Person vnd den Naturn angezeigt.

XXXIII.

Fol. 70. Nennen sie es ein geticht / wenn man jhnen fürwirfft / das sie in der rede Christi / Das ist mein leib für / das wort (DAS) das wort (Hîc oder DA) setzen. Heisst aber diß nicht ein hîc oder Da gesetzt / wenn sie für vnd für streiten / das an dem orth / da das brot ist / vnd gehalten wird / sey der wesentliche leib Christi?

XXXIIII.

Fol. 75. b. sagen sie / Es sey hierüber kein streit / das wir geschrieben / das nicht alle figürliche reden vnvorstendtlich sein. Aber kurtz zuuorn Fol: 75. a. setzen sie gegeneinander / als opposita, figürlich vnd klar geredt sein. Die wort Christi / sprechen sie / sind nicht dunckel / finster / figürlich / sondern klar vnd hell.

XXXV.

Fol: 86. b. gestehen sie / Das vmb Sacramentlicher einigkeit willen / beydes der Kelch das Newe Testament sey / vnd dann auch das blut Christi. Machen aber allenthalben von dem leib vnd brod / von dem Kelch vnd dem blut Christi / eine solche Sacramentliche einigkeit / das eins bey dem andern wesendtlich sey / der massen / das beydes zugleich mündtlich empfangen werde / auch von den vuglaubigen. Diß können sie aber nicht sagen von der vereinigung des Kelchs vñ Neuwen Testaments. Sunst würden auch die Gottlosen der vergebung der sünden vnd Ewiges lebens teilhafftig sein. Worumb erkennen sie denn nicht / das jhre beschreibung der Sacramentlichen einigkeit falsch vnd vnrecht sey / auch von dem Kelch vnd blut Christi?

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0289"/>
tatae praedicationes (welche                      Philippus also genennet) als / der Sohn Mariae ist Gottes ewiger natürlicher                      sohn (nemlich nach seiner Göttlichen Natur) der HErr der Herrligkeit ist                      gecreutziget (nemlich nach seiner Menschlichen Natur) Der massen geschaffen sind                      / das nicht allein Lutherus / sondern auch Cassianus / vnd andere alte                      Scribenten / dieselben eine Synecdochen vnd figuram sermonis nennen / vnd wird                      dennoch darmit dem geheimniß der menschwerdung Christi nichts abgebroche&#x0303; / sondern allein <choice><abbr>d&#x0315;</abbr><expan>der</expan></choice> vnderscheid zwischen der Person vnd den                      Naturn angezeigt.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XXXIII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 70.</hi> Nennen sie es ein geticht / wenn man jhnen                      fürwirfft / das sie in der rede Christi / Das ist mein leib für / das wort (<hi rendition="#i">DAS</hi>) das wort (<hi rendition="#i">Hîc</hi> oder <hi rendition="#i">DA</hi>) setzen. Heisst aber diß nicht ein hîc oder Da                      gesetzt / wenn sie für vnd für streiten / das an dem orth / da das brot ist /                      vnd gehalten wird / sey der wesentliche leib Christi?</p>
      </div>
      <div>
        <head>XXXIIII.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol. 75. b.</hi> sagen sie / Es sey hierüber kein streit / das                      wir geschrieben / das nicht alle figürliche reden vnvorstendtlich sein. Aber                      kurtz zuuorn Fol: 75. a. setzen sie gegeneinander / als <hi rendition="#i">opposita</hi>, figürlich vnd klar geredt sein. Die wort Christi / sprechen                      sie / sind nicht dunckel / finster / figürlich / sondern klar vnd hell.</p>
      </div>
      <div>
        <head>XXXV.<lb/></head>
        <p><hi rendition="#i">Fol: 86. b.</hi> gestehen sie / Das vmb Sacramentlicher                      einigkeit willen / beydes der Kelch das Newe Testament sey / vnd dann auch das                      blut Christi. Machen aber allenthalben von dem leib vnd brod / von dem Kelch vnd                      dem blut Christi / eine solche Sacramentliche einigkeit / das eins bey dem                      andern wesendtlich sey / der massen / das beydes zugleich mündtlich empfangen                      werde / auch von den vuglaubigen. Diß können sie aber nicht sagen von der                      vereinigung des Kelchs vn&#x0303; Neuwen Testaments. Sunst würden auch                      die Gottlosen der vergebung der sünden vnd Ewiges lebens teilhafftig sein.                      Worumb erkennen sie denn nicht / das jhre beschreibung der Sacramentlichen                      einigkeit falsch vnd vnrecht sey / auch von dem Kelch vnd blut Christi?</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0289] tatae praedicationes (welche Philippus also genennet) als / der Sohn Mariae ist Gottes ewiger natürlicher sohn (nemlich nach seiner Göttlichen Natur) der HErr der Herrligkeit ist gecreutziget (nemlich nach seiner Menschlichen Natur) Der massen geschaffen sind / das nicht allein Lutherus / sondern auch Cassianus / vnd andere alte Scribenten / dieselben eine Synecdochen vnd figuram sermonis nennen / vnd wird dennoch darmit dem geheimniß der menschwerdung Christi nichts abgebrochẽ / sondern allein d̕ vnderscheid zwischen der Person vnd den Naturn angezeigt. XXXIII. Fol. 70. Nennen sie es ein geticht / wenn man jhnen fürwirfft / das sie in der rede Christi / Das ist mein leib für / das wort (DAS) das wort (Hîc oder DA) setzen. Heisst aber diß nicht ein hîc oder Da gesetzt / wenn sie für vnd für streiten / das an dem orth / da das brot ist / vnd gehalten wird / sey der wesentliche leib Christi? XXXIIII. Fol. 75. b. sagen sie / Es sey hierüber kein streit / das wir geschrieben / das nicht alle figürliche reden vnvorstendtlich sein. Aber kurtz zuuorn Fol: 75. a. setzen sie gegeneinander / als opposita, figürlich vnd klar geredt sein. Die wort Christi / sprechen sie / sind nicht dunckel / finster / figürlich / sondern klar vnd hell. XXXV. Fol: 86. b. gestehen sie / Das vmb Sacramentlicher einigkeit willen / beydes der Kelch das Newe Testament sey / vnd dann auch das blut Christi. Machen aber allenthalben von dem leib vnd brod / von dem Kelch vnd dem blut Christi / eine solche Sacramentliche einigkeit / das eins bey dem andern wesendtlich sey / der massen / das beydes zugleich mündtlich empfangen werde / auch von den vuglaubigen. Diß können sie aber nicht sagen von der vereinigung des Kelchs vñ Neuwen Testaments. Sunst würden auch die Gottlosen der vergebung der sünden vnd Ewiges lebens teilhafftig sein. Worumb erkennen sie denn nicht / das jhre beschreibung der Sacramentlichen einigkeit falsch vnd vnrecht sey / auch von dem Kelch vnd blut Christi?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/289
Zitationshilfe: Kirchner, Timotheus: Wider den anhang der genanten Erphurdischen Apologien, der dreyen Menner: Timothei Kirchners, Nicklas Selneckers und Martini Chemnitii. Bremen, 1584, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kirchner_wider_1584/289>, abgerufen am 05.05.2024.