Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

Bild:
<< vorherige Seite

rudern und Austern von Fusaro*) holen, der Jagdmeister des Königs wird mir schon ein fünf bis sechs wilde Schweinchen ablassen, vielleicht auch ein paar Hirschchen und Rehchen. Repphühner haben wir hier auf der Insel, die Schnepfen und die Kibitze, die Kaninchen und die Hasen werden uns auch nicht alle fortflattern und entlaufen, und ist das Wilde nicht zu haben, so spickt man das Zahme; nur Hund' und Katzen lassen wir den Mailändern; sonst halten wir uns an Alles, was da ist. Von Hühnern, Enten und Truthähnen wimmelt es überall auf meinen Höfen, um Kälber und Ochsen wird auch keine Noth werden, so lange wir noch da sind. Maccaroni und Fedelini und Broccoli und Sicilianer Artischocken und Selleri wird sich alles finden, wenn man nur darnach sucht. Die Stadtbäcker sollen Brod und Kuchen backen. Die Weinfässer dürfen nur angebohrt werden. Glaubt mir, es wird sich Alles machen.

Hört, Don Carlo, da kommen sie schon mit Trommeln und Kesseln, unterbrachen ihn Einige, berrumpumpum, berrumpumpum, papiongpingpang!

Still da! rief Don Carlo. Don Antonio soll noch nichts davon merken; es wäre wohl hübsch, wenn man ihn damit überraschen könnte!

Trommelt und lärmt immerzu, sprach der alte Pietro, der mit einem Päckchen auf dem Rücken dabei

*) Vom See Fusaro, dem alten Acheron.

rudern und Austern von Fusaro*) holen, der Jagdmeister des Königs wird mir schon ein fünf bis sechs wilde Schweinchen ablassen, vielleicht auch ein paar Hirschchen und Rehchen. Repphühner haben wir hier auf der Insel, die Schnepfen und die Kibitze, die Kaninchen und die Hasen werden uns auch nicht alle fortflattern und entlaufen, und ist das Wilde nicht zu haben, so spickt man das Zahme; nur Hund' und Katzen lassen wir den Mailändern; sonst halten wir uns an Alles, was da ist. Von Hühnern, Enten und Truthähnen wimmelt es überall auf meinen Höfen, um Kälber und Ochsen wird auch keine Noth werden, so lange wir noch da sind. Maccaroni und Fedelini und Broccoli und Sicilianer Artischocken und Selleri wird sich alles finden, wenn man nur darnach sucht. Die Stadtbäcker sollen Brod und Kuchen backen. Die Weinfässer dürfen nur angebohrt werden. Glaubt mir, es wird sich Alles machen.

Hört, Don Carlo, da kommen sie schon mit Trommeln und Kesseln, unterbrachen ihn Einige, berrumpumpum, berrumpumpum, papiongpingpang!

Still da! rief Don Carlo. Don Antonio soll noch nichts davon merken; es wäre wohl hübsch, wenn man ihn damit überraschen könnte!

Trommelt und lärmt immerzu, sprach der alte Pietro, der mit einem Päckchen auf dem Rücken dabei

*) Vom See Fusaro, dem alten Acheron.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0022"/>
rudern und Austern von Fusaro<note place="foot" n="*)">Vom See Fusaro, dem alten Acheron.</note> holen, der Jagdmeister des Königs                wird mir schon ein fünf bis sechs wilde Schweinchen ablassen, vielleicht auch ein                paar Hirschchen und Rehchen. Repphühner haben wir hier auf der Insel, die Schnepfen                und die Kibitze, die Kaninchen und die Hasen werden uns auch nicht alle fortflattern                und entlaufen, und ist das Wilde nicht zu haben, so spickt man das Zahme; nur Hund'                und Katzen lassen wir den Mailändern; sonst halten wir uns an Alles, was da ist. Von                Hühnern, Enten und Truthähnen wimmelt es überall auf meinen Höfen, um Kälber und                Ochsen wird auch keine Noth werden, so lange wir noch da sind. Maccaroni und Fedelini                und Broccoli und Sicilianer Artischocken und Selleri wird sich alles finden, wenn man                nur darnach sucht. Die Stadtbäcker sollen Brod und Kuchen backen. Die Weinfässer                dürfen nur angebohrt werden. Glaubt mir, es wird sich Alles machen.</p><lb/>
        <p>Hört, Don Carlo, da kommen sie schon mit Trommeln und Kesseln, unterbrachen ihn                Einige, berrumpumpum, berrumpumpum, papiongpingpang!</p><lb/>
        <p>Still da! rief Don Carlo. Don Antonio soll noch nichts davon merken; es wäre wohl                hübsch, wenn man ihn damit überraschen könnte!</p><lb/>
        <p>Trommelt und lärmt immerzu, sprach der alte Pietro, der mit einem Päckchen auf dem                Rücken dabei<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0022] rudern und Austern von Fusaro *) holen, der Jagdmeister des Königs wird mir schon ein fünf bis sechs wilde Schweinchen ablassen, vielleicht auch ein paar Hirschchen und Rehchen. Repphühner haben wir hier auf der Insel, die Schnepfen und die Kibitze, die Kaninchen und die Hasen werden uns auch nicht alle fortflattern und entlaufen, und ist das Wilde nicht zu haben, so spickt man das Zahme; nur Hund' und Katzen lassen wir den Mailändern; sonst halten wir uns an Alles, was da ist. Von Hühnern, Enten und Truthähnen wimmelt es überall auf meinen Höfen, um Kälber und Ochsen wird auch keine Noth werden, so lange wir noch da sind. Maccaroni und Fedelini und Broccoli und Sicilianer Artischocken und Selleri wird sich alles finden, wenn man nur darnach sucht. Die Stadtbäcker sollen Brod und Kuchen backen. Die Weinfässer dürfen nur angebohrt werden. Glaubt mir, es wird sich Alles machen. Hört, Don Carlo, da kommen sie schon mit Trommeln und Kesseln, unterbrachen ihn Einige, berrumpumpum, berrumpumpum, papiongpingpang! Still da! rief Don Carlo. Don Antonio soll noch nichts davon merken; es wäre wohl hübsch, wenn man ihn damit überraschen könnte! Trommelt und lärmt immerzu, sprach der alte Pietro, der mit einem Päckchen auf dem Rücken dabei *) Vom See Fusaro, dem alten Acheron.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-15T13:47:01Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-15T13:47:01Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910/22
Zitationshilfe: Kopisch, August: Ein Carnevalsfest auf Ischia. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 5. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–62. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/kopisch_karnevalfest_1910/22>, abgerufen am 12.10.2024.